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Ein Buch voll Unsinn

von Edward Lear

 

Ein alter Mann hatte 'nen Bart,
Der sagte: »Wie bin ich genarrt! –
Zwei Eulen, ein Huhn, und vier Lerchen dazu,
Die bauten ihr Nest in mein Bart!«

Ein Fräulein, das lebte bei Schloffen,
Ihr Schnürsenkel stand selten offen;
Sie erstand Schuh aus Holz, und mit Fleck-Hündchen stolz
Stolzierte sie häufig durch Schloffen.

Es hatte ein Greis einen Erker
Und sagte: »Falls frech sie bemerken,
Meine Nas wär zu lang, werde ich sie belangen!«
Der aufrechte Mann mit dem Erker.

Es war da ein Mann auf 'nem Berg,
Den stete Bewegung gestärkt;
Rauf und runter er steigt in der Großmutter Kleid,
Die mochte den Alten vom Berg.

Beim Fräulein das Häubchen sich löste,
Als frech ein paar Vögel drauf dösten;
Doch sie sprach: »Mir egal! Alle Vöglein im Tal
Dürfen recht gern darauf dösen.«

Es war da ein Mädchen in Hennig,
Dessen Großmutter droht: »Dich verbrenn ich!«;
Doch die Katze es zieh, und sprach: »Oma, brenn die!
Du maßlose Hexe von Hennig!«

Es gab da 'nen Alten in Chile,
Sein Umgang war peinlich und übel,
Er saß auf der Treppe, aß Pfirsich und Äppel,
Dieser dümmliche Alte von Chile.

Ein alter Mann hatte 'nen Gong,
Mit dem macht' er ständig Ding-dong;
Doch sie riefen »Jetzt reicht's! Du scheußlicher Greis!«
Und verdroschen den Mann mit dem Gong.

Eine ältliche Dame aus Wickshire,
Die macht ganz erstaunliche Knicks hier;
Sie wirbelt herum und versinkt tief im Grund …
Es trauern jetzt alle in Wickshire.

Im Baum da saß ein alter Zwerg,
Den furchtbar ein Bienchen gestört;
Wenn man fragt: »Summt sie noch?«, rief er nur: »Hörst du doch!
Dies Biest merkt halt nicht, dass es stört!«

Es war da ein Greis mit 'ner Flöte,
Den wollte 'ne Schlange gern töten;
Tag und Nacht spielt er froh, bis die Schlange entfloh,
Drauf mied sie den Greis mit der Flöte.

Ein Fräulein besaß einst ein Kinn,
Das war wie 'ne Nadel so dünn;
Noch schärfer sie's machte und kaufte 'ne Harfe,
Auf der sie jetzt spielt mit dem Kinn.

Ein alter Kerl war in Kilkenny,
Der hatte nie mehr als 'nen Penny;
Er verprasste den Zaster für Honig und Knaster,
Der alte Verschwender Kilkennys.

Ein alter Kerl lebte in Ischia,
Der wurde stets muntrer und frischer da;
Beim Dudelsackreigen aß er tausend Feigen,
Der frische Geselle von Ischia.

Ein alter Mann saß in 'nem Kahn,
Der sprach: »Bin auf See! Schaut mich an!«
Als man sprach: »Bist du nicht!« ward er ohnmächtig,
Der Pechvogel da in dem Kahn.

Es gab da ein Fräulein in Portugal,
Die war eine Zeitlang sehr nautisch mal:
Sie stieg in einen Baum, sich das Meer anzuschaun,
Und sprach: »Ich bleibe lieber in Portugal!«

Es lebte ein Mann in Stadthagen,
Der zeigte ein seltsam Betragen;
So lang er noch frisch, schlief er auf dem Tisch,
Der lustige Greis aus Stadthagen.

Es lebte ein Alter in Wesel,
Der ritt auf 'nem sandfarbnen Esel;
Doch die Länge der Ohrn kam bedrohlich ihm vor,
Dran starb dieser Trottel aus Wesel.

Ein alter Mann lebte in Struck,
Der trug gerne Glasperlenschmuck;
Auf 'nem Stuhl hingehockt aß er Himbeerkompott,
Das passt gut zu einem aus Struck.

Es lebte ein Greis in Peru,
Der wusste nicht mehr, was er tut;
Er riss aus sich das Haar, brüllte bärengleich gar,
Dieser eigene Mann aus Peru.

Ein alter Mann lebte in Thur,
Der trank gerne, auch ohne Durst;
Wenn man sprach: »Du wirst fetter«, sprach er: »So'n Gemecker!«
Die menschliche Kugel aus Thur.

Es lebte ein Mädchen auf Kreta,
Des Aufmachung nicht sehr komplett war;
Es trug nur 'nen Sack, der schwarz-weiß gezackt,
Diese Ombliferöse von Kreta.

Ein alter Mann kam von den Inseln,
Sein Antlitz verzerrte ein Grinsen.
Es sang da-di-didel und spielte die Fidel
Dieser freundliche Mann von den Inseln.

Ein alter Mann lebte in Rhima,
Sein Meckern ward schlimmer und schlimmer;
Bis man sein Gejammer mit einem Hammer
Zur Ruhe gebracht hat für immer.

Es lebte ein Mann einst in Teltge,
Der durstig ein Bier sich bestellte;
Dann kam's ziemlich heiß im Kännchen alt-weiß,
Das störte den Mann sehr aus Teltge.

Es lebte ein Fräulein in Flandern,
Das kaufte ein Hütchen zum Wandern;
Doch Größe und Farbe die Augen so narrte …
Das Fräulein kam leider abhanden.

Ein alter Mann dachte voll Ruh,
Die Straßentür wäre wohl zu;
Doch sehr große Mäuse drangen in sein Gehäuse,
Und fraßen ihm Mantel und Schuh.

Ein alter Mann lebte im Westen,
Der trug nichts als pflaum-farbne Westen;
Wenn man sagte: »Echt chic!«, brüllte er: »Nicht ein Stück!«
Dieser schwierige Beau aus dem Westen.

Die Augen 'ner Jungfrau aus Bonn
Warn einzig in Farbe und Form;
Denn riss sie sie auf, sprangen Menschen zuhauf
Zur Seite und liefen davon.

Eine junge Maid liebt's in Norwegen,
Vor Eingangstürn hin sich zu legen;
Von den Türn flachgepresst, sagt sie nur: »Was soll des?«
Diese mutige Maid aus Norwegen.

Ein alter Mann lebte in Dühren
Fast einzig von Senna-Tinktüren;
Als das nicht mehr wirkte, er Kräutertees schlürfte,
Dieser gräßliche Alte aus Dühren.

Ein alter Mensch hatte die Meise,
Nur noch Karnickel zu speisen;
Als er achtzehn verdaut, wurde grün seine Haut,
Drauf wählte er andere Speisen.

Es sprang einst ein Alter aus Fes
Recht froh durch ein Feld blauen Klees;
Bis ihm riesige Bienen stachen Nase und Knie,
Drauf rannte er wieder nach Fes.

Die Tochter 'nes Manns aus Marseille
Trug flasch-grüne Schleier zur See;
Sie fing damit Fisch, mit Seetang gemischt,
Schickte sie's ihrem Pa nach Marseille.

Ein alter Mann lebte in Daun,
Dessen Verstand bass erstaunt:
Ein Ross er dressierte, das schnell galoppierte,
Entkam so den Leuten aus Daun.

Bei einem Greis aus Geneva
Lief übers Genick einst ein Käfer;
»Mit 'ner Nadel«, er droht, »mach, Schäfer, ich dich tot!«
Der wütende Greis aus Geneva.

Ein alter Mensch lebte in Philæ,
Der hatte höchst seltsame Ziele;
Auf Palmen geklettert, wenn ruhig das Wetter,
Schaut' er die Ruinen von Philæ.

Es lebte ein Mädchen in Köthen,
Das spielte versilberte Flöten;
Am liebsten alleine für die Hängebauchschweine
Des Onkels; dies Mädchen aus Köthen.

Bei einem Fräulein aus Maehn
Ging die Nase glatt bis zu den Zeh'n;
Hat 'ne Dame angestellt, deren Umgangsform gewählt,
Zu tragen die Nase durch Maehn.

Es lebte ein Mädchen in Vechta,
Das weinte, wenn's Wetter sehr schlecht war;
Bei besseren Wettern ließ es das Meckern,
Dies launische Mädchen aus Vechta.

Ein alter Mann saß in Apulien
Und trieb ziemlich seltsame Studien.
Er gab den zwölf Söhnen zum Essen nur Semmeln,
Dieser launische Mann aus Apulien.

'nen Schürhaken hatte ein Alter,
Der auch sein Gesicht rot bemalte.
Wenn sie sprachen »Du Wicht!«, gab Antwort er nicht,
Hat nur ihre Köpfe gespalten.

Ein alter Kerl lebte in Prag,
Den plötzlich die Seuche geplagt;
Man reichte ihm Botter, worauf er gestottert,
Das heilte den Alten von Prag.

Ein hungriger Mann aus Klein-Mühe,
Der fiel in ein Becken voll Brühe;
Doch unter Applaus zog der Koch ihn heraus
Und rettete ihn ohne Mühe.

Es lebte ein Fräulein in Brühl,
Deren Suppe war unfassbar kühl;
Die erhitzte sie schnell mit Hilfe von Öl,
Genial war das Fräulein aus Brühl.

Ein alter Mann lebte in Melte,
Der schrumpfte beim Einfluss von Kälte;
Damit er nicht schmilzt, kauft er Pelze und Filz,
Und schützt sich so gegen die Kälte.

Ein alter Mann lebte in Nepal,
Der böse vom Pferd fiel einmal;
In zwei Teile gespalten, war bald alles beim alten
Durch sehr starken Kleber aus Nepal.

Ein Alter war in den Abruzzen
So blind, konnte kaum seinen Fuß sehn;
Wenn man sprach »Hier, dein Zeh!«, sprach stets er: »Ach, nee!«
Dieser zweifelnde Greis der Abruzzen.

Ein alter Mann war einst in Nöthen
Sehr voreingenommen zu Kröten;
Er zahlte oft Rangen, sie im Dutzend zu fangen
Und sinnloserweise zu töten.

Ein alter Mann sah in Peru
Seiner Frau oft beim Einkochen zu;
Mal griff sie daneben, vielleicht aus Versehen,
Und kochte den Mann aus Peru.

Es gab einen Alten in Vehen,
Der lief auf den Spitzen der Zehen;
Doch man sprach: »Wir sind's Leid, dass du hier bist zur Zeit,
Du dämlicher Alter aus Vehen.«

Es hatten ein Fräulein aus Kassel
All ihre Geliebten verlassen;
Sie sprang auf einen Baum und rief: »Aus ist der Traum!«
Was peinlich berührte in Kassel.

Ein alter Mann war in Bohemien,
Sein Töchterchen tauft' er Euphemien;
Bis ihn sehr betrübt, dass sie einen Dieb
Zum Mann nahm im trüben Bohemien.

Es lebte ein Greis am Vesuv,
Der las allermeistens Vitruv;
Als Lava ihm Hand und Bücher verbrannt,
Besoff er sich oft am Vesuv.

Es wünschte ein Greis am Kap Horn,
Man hätte ihn niemals geborn;
Da saß er gehockt und starb ganz verstockt,
Der leidende Greis vom Kap Horn.

Es war eine Alte so wunder-
lich, dass sie oft saß im Hollunder;
Bis ein Stachel, der spitz, ihr das Kleid aufgeschlitzt,
Das zog sie dann noch mehr herunter.

Ein alter Mann wusste in Leiden
Gar nie sich die Zeit zu vertreiben;
So lief hin und her, bis schwarz wie der Teer
Von der Sonne der wurde aus Leiden.

Es gab einen Greis an 'nem Sund
Der hatte 'nen sehr breiten Mund;
Doch an einem Teller voll Fisch aus dem Keller
Erstickte der Greis von dem Sund.

Es lebte ein Greis einst am Nil,
Der feilte die Nägel sich viel;
Als weg seine Finger, sprach er ohne Wimmern:
»Das war wohl ein bisschen zu viel!«

Es lebte ein Alter in Split,
Der schrecklich an Albträumen litt;
Um nicht einzuschlummern, bekam er viel Hummer,
Das freute den Alten aus Split.

Es lebte ein Alter in Leer,
Der auf einem Bein las Homer;
Als zu steif sein Gerippe, sprang er über die Klippe,
Und beschloss so sein Dasein in Leer.

Es lebte ein Alter in Troja,
Der trank nichts als Branntwein mit Soja;
Die er mit einem Löffel im Mondschein gelöffelt,
Beim Anblick der Stätte von Troja.

Es lebte ein Alter am Po,
Den fürchterlich störte ein Floh;
Als er sprach: »Wie das kratzt!«, gab man ihm eine Axt,
Das schmerzte den Alten vom Po.

Ein alter Mann kam aus Kapaun,
Der kletterte in einen Baum;
Doch als er die Krähen im Wipfel gesehen,
Sprach er: »Will zurück nach Kapaun!«

Ein alter Mann lebte in Tring,
Den schmückte ein Nasenring;
In den Mond schaute er jeden Abend im März,
Der ekstatische Alte aus Tring.

Ein alter Mann lebte in Kassel,
Der sperrte sein Weib in 'ne Schachtel,
Als sie sprach: »Lass mich raus!«, sagte er: »Liebe Frau,
Du kommst nie mehr raus aus der Schachtel.«

Es hatte ein Alter in Peine
Überaus längliche Beine;
Es kam mit 'nem Satz von Metz bis nach Graz
Der erstaunliche Alte aus Peine.

Es lebte ein Greis in Kalkutta,
Der ständig nur aß Brot mit Butter;
Bis ein leckerer Keks, den er aß unterwegs,
Ihn erstickte, den Greis aus Kalkutta.

Ein alter Mann saß in der Ecke,
Die Weste voll bläulicher Flecke;
In Stücke zerrissen gab er sie den Nichten, –
Der fröhliche Greis in der Ecke.

Ein alter Mann sprach mal: »Ach wie –
Soll ich dieser Kuh nur entfliehn?
Ich bleib einfach hier sitzen, mein Lächeln soll nützen,
Dass sie sich von selber verzieht.«

Es gab einst ein Fräulein in Flier,
Das wurde gehetzt von 'nem Stier;
Doch ergriff sie 'nen Spaten, und rief laut: »Na, warte!«
Dadurch war der Stier sehr verwirrt.

Es tanzte ein Alter aus Hagen
Dereinst 'ne Quadrille mit 'nem Raben;
Doch man sagte: »Dies Biest ermutigt er fies!«
Und erschlug jenen Alten aus Hagen.

Es lebte ein Alter in Schorrn,
Der Kleinste, der jemals geborn;
Doch schnappte ihn schnell sich ein Hundewelp
Und fraß jenen Alten aus Schorrn.

Es lebte ein Alter in Lage,
Des Einfälle meist äußerst vage;
Er schuf einen Ballon, um zu fahrn bis zum Mond,
Und täuschte sich selbst ohne Frage.

Ein Alter hat mal auf Jamaika
Eine Quakerin plötzlich geheirat!
Doch sie rief: »Welch ein Mist, ein Schwarzer er ist!«
Da fühlte der Mann sich vereiert.

Es lebte ein Alter in Dopf,
Sein Kopf war so groß wie ein Knopf:
Damit größer er wirkte, kaufte er 'ne Perücke,
Und lief wie ein Wiesel durch Dopf.

Es schlug einst ein Fräulein aus Bayern
Sehr laut die Akkorde der Leier;
Mit dem Klang jeden Stücks hat sie ganz tief entzückt
Und verzaubert das ganze Land Bayern.

Ein alter Mann sprach einmal: »Husch!
Ich spüre ein Vöglein im Busch!«
Als man fragt: »Ist es klein?«, sagte er: »Eher nein,
Es ist viermal so groß wie der Busch.«

Ein alter Mann dort in Nordwest,
Der gab seinen Kindern ein Fest;
Doch die fraßen sich voll und benahmen sich so,
Dass der Mann dort verstarb in Nordwest.

Ein alter Mann aus dem Ort Pröhlen,
Der hatte 'ne sehr fette Töle,
Ihr Gang und ihr Watscheln war Anlass zum Tratschen
Und Vorbild den Kötern in Pröhlen.

Ein alter Mann lebte im Osten,
Der setzte sich still auf 'nen Pfosten;
Doch bei Kälteeinbruch ergriff er die Flucht,
Um Toastbrot mit Butter zu kosten.

Ein alter Mann lebte in Muth,
Des Antlitz verzerrte die Wut;
Er ging barfuss aus Hass, nur Wurzeln er aß,
Der Boraszibile aus Muth.

Ein alter Mann sprang mit 'nem Bart
Auf ein Pferd, das sich aufgebäumt grad;
Doch man sprach: »Das sind Zicken, du fällst nur vom Rücken,
Du tollkühner Mann mit 'nem Bart.«

Ein alter Mann war in Peru,
Der fand Tag und Nacht keine Ruh;
Man begann ihn zu drehen auf Nase und Zehen,
Das heilte den Mann aus Peru.

Es lebte ein Alter in Pierich,
Sein Umgang war nicht sehr manierlich;
Er lief runter zum Strand je ein Schwein in der Hand,
Schlich abends zurück erst nach Pierich.

Es war einst ein Fräulein auf Rügen,
Das ärgerten riesige Fliegen;
Ein paar hat sie gehenkt, die andern ertränkt,
Den Rest nahm sie zu sich nach Rügen.

Ein alter Mann war in Berlin,
Der war vom Format äußerst dünn;
Bis man ihn, aus Versehn, in den Teig reingemengt,
Dadurch wurde ein Kuchen aus ihm.

Ein alter Kerl aus Alamein,
Der hasste den Schmerz und die Pein;
In den Stuhl er sich lümmelt, die Füße zum Himmel,
Was man anstößig fand allgemein.

So sehr schrie ein Fräulein aus Lohnte,
Dass keiner sie stumm machen konnte;
So extrem war ihr Schreien, Vergleich gab es keinen
Zum Schreien des Fräuleins aus Lohnte.

Ein alter Mann sagte: »Ihr Schlingel!
Ja, hört ihr denn gar nicht die Klingel?
Ich zog Tag und Nacht leis, bis mein Haar war ganz weiß,
Doch keiner will hörn auf die Klingel!«

Es lebte ein Fräulein in Wales,
Das fing einen riesigen Wels;
Als am Haken sie zog, rief sie nur: »Schaut doch!«
Das hektische Fräulein aus Wales.

Es lebte ein Alter in Rüster,
Den sperrte ins Lager der Küster;
Wegen Stehlens von Schweinen, Perücken und Kleidern,
Der furchtbare Alte aus Rüster.

Es lebte ein Mädchen in Thal,
Das fand alle Welt schlicht genial;
Es spielte die Harfe und fing viele Karpfen
Das fähige Mädchen aus Thal.

Es lebte ein Alter in Knauf,
Der schnitt seine Pulsadern auf;
Er schrie: »Habt Erbarmen!«, sein Weib sprach: »Du Armer!
Dein Tod wird betrauert in Knauf!«

Es wurde ein Alter aus Mässtig
Von einigen Kindern belästigt;
Sie warfen Gestein, das zerbrach sein Gebein,
Das fand dieser Alte sehr lästig.

Ein alter Mann hatte 'ne Eule,
Die ständig schuhuhte und heulte;
Gehockt auf ein Gleis, trank er Altbier mit Eis,
Das erfrischte den Mann und die Eule.

Es gab einen Alten aus Gretna,
Der lief in den Krater des Ätna;
Als man rief: »Ist es heiß?«, sprach er nur: »Kühl wie Eis!«
Der verlogene Alte aus Gretna.

Es fuhr einst ein Fräulein aus Schweden,
Mit Bummelzügen nach Vehden;
Als sie dort angelangt ist, gab's nichts Interessantes,
Drauf wollte sie wieder nach Schweden.

Es hatte ein Fräulein aus Klante,
Eine schnell wandernde Tante;
Sie ging immer weiter, überwand manche Leiter,
Das freute das Fräulein aus Klante.

Es hatte ein Alter aus Schlaffen,
Einen riesigen Berberaffen;
Bis der Aff unbegründet sein Haus angezündet,
Da verbrannte der Alte aus Schlaffen.

Es sagte 'ne Alte aus Prag,
Alles nur fürchterlich vag.
Gefragt: »Ist das leicht?«, sprach sie nur: »Vielleicht!«
Die orakelnde Dame aus Prag.

Es hatte ein Alter aus Vochta,
Zwölf Söhne und nur eine Tochter;
Es nährt sie mit Aalen und wiegt sie in Schalen
Der herrliche Alte aus Vochta.

Am Fenstersturz hob unter Raunen
Die Arme ein Mann vor Erstaunen;
Als man sprach: »Vorsicht, tief!«, »Kein bisschen!«, so rief
Der kippende Mann in das Raunen.

Es lebte ein Alter in Schlüchtern,
Des Antwort war immer sehr schüchtern;
Gefragt: »Na, wie geht's?«, sagt er nur: »Wie steht's?«,
Der unklare Alte aus Schlüchtern.

Es fuhr mal ein Mann von der Ems, eh
Er's merkte, hinein in die Themse;
Als man ihn gefunden, war er völlig ertrunken,
Der Arme fand wohl nicht die Bremse.

Es war mal ein Alter in Gleim,
Der aß meistens nur Haferschleim;
Den zu bessern im Nu mischt er Mäuse hinzu,
Das erfrischte den Alten aus Gleim.

Es lebt da ein Fräulein in Grilla,
Das wird immer stiller und stiller;
Wenn man fragt: »Bist du stumm?«, sagt es nichts als »Hmhm!«
Das nervige Fräulein aus Grilla.

Es hatte ein Alter aus Thorberg,
'ne große Kuh, doch die verlor er;
Man sprach: »Auf die Fichte sie dir entwischte,
Du blinder Kuhhirte aus Thorberg!«

Ein alter Mann hatte ein Nasenbein,
Auf dem alle Vöglein gern ruhten fein;
Doch sie flogen davon, als das Taglicht entflohn,
Das schützte den Mann und sein Nasenbein.

Es lebte ein Fräulein in Bern,
Das wurde gehetzt von 'nem Bärn;
Als sie müde geworden, ist die plötzlich verstorben,
Das glücklose Fräulein aus Bern.

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Übersetzung: Eric Boerner • © Illeguan 2008