Aus:

[William Shakespeare: Die Sonette – The Sonnets] 
Shakespeare, William:
Die Sonette – The Sonnets.
Vollständig neu übertragen von Eric Boerner.
Berlin 2012

Sonett I

Den schönsten Wesen wünschen wir: »Gedeih!«,
Damit der Keim der Schönheit immer steige,
Dass, wenn die Rose überreif das Köpfchen neigt,
Von Anmut dann ein zarter Erbe zeuge:

Doch du wirbst nur ums eigne Augenlicht,
Nährst deine Flamme nur mit eignem Lebenssaft,
Machst hungern das, was Überfluss verspricht,
Dir selbst ein Feind, des Süßen bittre Last:

Der Welt gabst du erfrischten Farbenschmuck,
Warst Herold für die neuen Frühlingsfreuden,
Bist's nun, der diese Knospe selbst vergrub,
Sie geizig, zarter Grobian, verschleudernd:

Erbarme dich der Welt in deiner Gier –
Gefressen wird ihr Teil vom Grab und dir.

Sonett II

Wenn vierzig Winter deine Stirn belagern
Und Gräben rissen deiner Schönheit Feld,
Vom Frühlingskleid, das du so stolz getragen,
Nur Unkraut bleibt, ganz wertlos und verwelkt;

Dann auf die Frage, wo die Schönheit blieb
Und wo die reiche Ernte froher Tage,
Zu sagen: »Tief in Augenhöhlen liegt's!«,
Wär magres Lob, nur Scham und Selbstanklage.

Viel mehr zu loben wär die Schönheit leicht,
Gäbst du als Antwort: »Hab dies Kind gezeugt.
Die Rechnung zahlt's, die's Alter nicht begleicht«.
Sein Schönes dankt es dir, da's deines zeigt!

Du hättest dich verjüngt, wärst du auch alt,
Und sähst dein Blut noch warm, durchlief's dich kalt.

Sonett III

Dem Spiegel und dem, der dir dort begegnet,
Sag ins Gesicht: »Es gilt dich neu zu machen!«,
Sonst bliebe eine Mutter ungesegnet,
Die Welt betrogen um erfrischtes Lachen.

Wo wär ein Schoß so schön, um abzuweisen
Die fruchtbringende Kraft deines Gemächtes?
Wo stünd ein Grabstein stolz, hierauf verweisend:
»Die Eigenliebe ruht hier und ihr Nächstes«?

Du bist der Mutter Spiegel und vermagst
Ihr den April der Jugend neu zu wecken.
So wirst auch du durch Alters Fensterspalt,
Trotz Falten, goldne Zeiten neu entdecken.

Doch ist dein Lebenszweck: vergessen werden,
Stirb einsam, und bedeck dein Bild mit Erde.

Sonett IV

Du lieblicher Verschwender, was vertändelst
Du's Erbgut deiner Schönheit selbstverliebt?
Natur schenkt nichts: sie legt in freie Hände,
Dass man ihr dies Vermächtnis wiedergibt.

Treibst Missbrauch, schöner Geizhals, mit dem Schatz,
Den sie dir gab, ihn reichlich fortzugeben.
Weshalb, zinsloser Wucherer, verprasst
Du's Kapital, anstatt davon zu leben?

Da im Verkehr stets mit dir selbst du stehst,
Betrügst du dich nur selbst ums süße Eigen,
Und wenn dich die Natur dereinst entlässt,
Was wird bei Rechnungsschluss als Rest verbleiben?

Die Schönheit, nicht genutzt, muss mit zu Grabe,
Genutzt bleibt sie Verwalter deiner Habe.

Sonett V

Die Stunden, die für zartes Handwerk rahmten
Den Flitterstoff, der jedes Auge lockt,
Sie werden an demselben zum Tyrannen –
Und gnadenlos, wenn Pracht auf Schonung hofft.

Die nimmermüde Zeit führt Sommer fort,
Dorthin, wo Winter stecken, um zu wettern,
Saft stockt im Frost, die Zweige: sie entblättern,
Nur zugeschneite Nacktheit allerorts.

Und bliebe nicht vom Sommer so ein Brand,
Der flüssig in verglastem Kerker sitzt,
Sein schöner Anschein wär ganz wegstibitzt,
Man wüsste kaum noch, dass man ihn gekannt.

Sind Blumen destilliert, mag Winter kommen,
Der Anschein trügt: süß will ihr Stoff uns frommen.

Sonett VI

Gib deinen Saft, bevor die Winterhand, die raue,
Dir deinen Sommer ganz zuschanden macht,
In ein Phiölchen; die nicht ewig dauert,
Die Schönheit, berge sie an gutem Platz.

Ein solcher Wucher ist ja nicht verboten,
Da er die segnet, welche Zinsen zahln;
Ein solcher Wucher ist ja nicht verboten,
Drum segne zehnfach, zehn beglückte Mal;

Du selbst wärst zehnmal glücklicher als jetzt,
Schüfst du nur zehnfach für dich selbst Ersatz:
Verliert der Tod nicht völlig sein Entsetzen,
Wenn du auch späterhin noch Leben hast?

Bezähm den Eigensinn, du bist zu schön,
Als dass nur Würmer dich im Tod als Erben sähn.

Sonett VII

Schau in den Osten, wenn das gnädge Licht
Den Feuerkopf erhebt, den jeder ehrt,
Bezeugend diese ewig neue Sicht,
Mit Blicken dienend hehrer Majestät;

Auch wenn es dann den Himmelsberg erstieg,
Wie Jugend uns zur Lebensmitte trug,
Ehrt seine Schönheit noch der irdsche Blick,
Betrachtend seinen goldnen Pilgerzug;

Doch wenn sein müder Karren von den Höhn
Des Tages rollt, ins Greisenalter kommt,
Die Augen, die einst diensteifrig gesehn,
Sind abgestoßen nun und schauen fort:

So stirbst du unbemerkt, dir selbst ein Hohn
Im eignen Mittag, zeugst du keinen Sohn.

Sonett VIII

Bist selber Klang und störst dich an Musik?
Bekämpft sich Süßes, steigert Lust nicht Lust?
Das, was du liebst, weist du es gern zurück,
Empfängst du freudig Ärgernis und Frust?

Wenn der Zusammenhalt gestimmter Klänge
Sich ehelicht, beleidigt das dein Ohr,
Obwohl sie den nur necken, der beständig
Vereinzelt seinen Einsatz längst verlor.

Hör wie die Saite, Gattin einer andren,
Beim Anschlag diese auch zum Klingen bringt,
Wie Vater, Kind und frohe Mutter manchmal
Einen Akkord mit einer Stimme singen:

Das stumme Lied der vielen eines spricht
Und sagt dir dies: »Vereinzelt bleibst du nichts.«

Sonett IX

Befürchtest du, ein Witwenaug zu nässen,
Dass du dich selbst in Einsamkeit verzehrst?
Ah! solltest du nachkommenlos verwesen,
Die unbefleckte Welt voll Jammer wär;

Die Welt wird deine Witwe sein und weint,
Weil du dich nicht als Form in ihr erhalten,
Obwohl doch jede Bürgerwitwe meint,
Dass sich im Kinderaug ihr Gatte malte.

Was ein Verschwender in der Welt verprasst,
Vertauscht den Platz, doch bleibt es in Gebrauch;
Doch Schönheit endet, wird sie nicht bewahrt,
Und der zerstört sie, der sie nicht gebraucht.

Der fühlt für andre nichts in seiner Brust,
Der auf sich lädt solch mörderischen Fluch.

Sonett X

So schäm dich! Lüge, dass du lieben würdest,
Wenn jemand so wie du mit Liebe spart.
Sag auch, dass viele dich zum Liebsten kürten,
Denn dass du niemand liebst, ist völlig klar;

Denn du bist so vom Mörderhass besessen,
Du würdest dich gegen dich selbst verschwörn,
Das, was dein Hauptint'resse wär zu bessern,
Das schöne Dach mutwillig zu zerstörn.

O, ändre dich, dass ich die Meinung ändre,
Gehört, wie Liebe, Hass ins schöne Heim?
Sei wie dein Äußres ist, nett und behände,
Such wenigstens nett mit dir selbst zu sein:

Schon mir zu liebe denke neu dich aus,
Dass dir und deinen bleibt ein schönes Haus.

Sonett XI

Schnell wie du welkst, so schnell wirst du erwachsen
In einem jeden, der von dir entstammt;
Das frische Blut, das du noch jung verprasst hast,
Gehorcht dir, auch wenn deine Jugend schwand.

Darin lebt Weisheit, Schönheit und Vermehrung;
Wo nicht: Erkaltung, Alter, Narretei;
Es wär bald aus, wenn alle hierauf schwörten,
In sechzig Jahrn wär's mit der Welt vorbei.

Lass jene, die Natur nicht schuf zu bleiben,
Die Hässlichen und Rohen, fruchtlos gehn:
Schau, wie sie Weisen hilft, es weit zu treiben,
Die reichen Gaben sollst du reichlich geben:

Sie schnitt dich als ihr Siegel zu dem Zweck,
Dass du auch druckst, und nicht nur so vergehst.

Sonett XII

Zähl ich den Glockenschlag, der Zeit bemisst,
Seh kühnen Tag beim Fall in feige Nacht;
Betracht ich's Veilchen über Frühlings Frist,
Und's Weiß, das Zobellocken silbern macht;

Seh ich entblättert hohe Bäume stehn,
Die Herden vor der Hitze einst bewahrt,
Muss Sommergrün in Garben liegen sehn,
Mit weißen Stoppelbärten aufgebahrt,

Dann frag ich, wie's um deine Schönheit steht,
Wenn du im Zeitverfall uns einst verlässt,
Da süße Schönheit von allein vergeht,
Beim Zuschaun stirbt, wie andres ringsum wächst;

Vorm Sichelschlag der Zeit hat nichts Bestand
Als Brut, die tapfer kämpft, wenn du entschwandst.

Sonett XIII

O wärst du dein allein! doch, Lieber, du
Bist nur so lange dein, wie du hier lebst:
Das Ende kommt auch einmal auf dich zu,
Wenn du dein süßes Selbst nicht weiter gäbst.

Es könnt die Schönheit, die dir nur geliehn,
Kein Ende finden; du wärst noch du selbst,
Wenn du vor deinem Abgang übergingst
In jene Form, die süß dein Bild enthält.

Wer ließe solch ein schönes Haus verfalln,
Das ehrbar trotzen könnt im Ehestand
Den Wintertagen, wo die Stürme schalln,
Dem Tod, der ewig ballt die kalte Hand?

Welche Verschwendung! Lieber, du kannst nennen,
Wer dich gezeugt; lass einen Sohn dich kennen.

Sonett XIV

Ich pflücke nicht aus Sternen, was ich meine;
Und dennoch hab ich wohl Astrologie,
Doch nicht um das Geschick vorauszudeuten,
Ob Plagen, Nöte drohn, wie's Wetter wird;

Ich kenn das Glück niemals auf die Minute,
Weiß nicht, wann einen Blitz und Donner trifft;
Ob Fürsten Schlechtes tun oder was Gutes,
Kann ich nicht lesen in der Sternendrift:

Aus deinen Augen schöpfe ich mein Wissen,
Den fixen Sternen meiner Deuterei,
Und weiß, dass wahre Schönheit blühen müsste,
Würdst du dich aus dir selber nur erneun;

Im andern Fall prognostiziert ich dann:
Dein Tod ist wahrer Schönheit Untergang.

Sonett XV

Bedenke ich, dass alles, was gedeiht,
Nur für Momente ganz perfekt verharrt,
Dass diese Bühne hier nichts zeugt, nur zeigt,
Was Sterne höchst geheim vorhergesagt;

Erkenn ich, dass der Mensch wie Pflanzen wächst,
Begrüßt vom selben Himmel und geprüft,
Noch frisch im Saft, er auf der Höhe welkt,
Sich tapfer hält, bis er vergessen ist;

Dann führt das Gleichnis solcher Flüchtigkeit
So reich mir deine Jugend vor den Blick,
Wo sich Verfall mit teurer Zeit entzweit
Bis sich dein junger Tag in Nacht verstrickt;

Im Kampf für dich mit Zeit, ohn Rast und Ruh,
Füg ich, was sie dir nimmt, stets wieder zu.

Sonett XVI

Bekämpfe doch auf machtvollere Weise
Die blutige Tyrannin hier, die Zeit,
Um dein Verfalln fertiler einzukreisen,
Als mit dem Vers, den fruchtlos ich gereimt!

Grad stehst du auf dem Gipfel froher Tage,
Wo manches Mädchenbeet, noch ungepflügt,
Von dir würd züchtig manches Blümchen tragen,
Dir ähnlicher als Bilder, die man sieht:

So könnt der Zeilensprung des Lebens heilen,
Was mein Gestümper und der Zeitenstift
Nicht inhaltlich, noch äußerlich erhalten,
Und du wirst sichtbar bleiben, wie du bist.

Mit kleiner Gabe kämst du wieder bald,
Und lebtest, wie dein Pinsel süß dich malt.

Sonett XVII

Wer wird in Zukunft meinen Versen glauben,
Die voll von all dem sind, was du erlangt?
Gott weiß, dass sie bislang als Grab nur taugen,
Das dich verbirgt, nur halb zeigt deinen Rang.

Könnt ich die Schönheit deines Augs beschreiben,
Könnt ich mit Zahlen deine Anmut zähln;
»Der Dichter lügt«, würd's in der Nachwelt heißen,
»So göttlich ward kein Irdscher je gesehn.«

Es würden, die ich schrieb, die gilben Blätter
Wie greise Lügenschwätzer ausgelacht,
Die Wahrheit würd als Dichterwahn verlästert,
Als Überdehnung alter Sangesmacht:

Doch wäre dann ein Kind von dir zu finden,
Es könnt die Wahrheit, wie mein Vers, verkünden.

Sonett XVIII

Kann dein Vergleich im Sommertag bestehn,
Da du doch lieblich-ausgeglichner bist?
Der Maia Knospen schütteln raue Böen
Und Sommers Pacht verfällt in kurzer Frist:

Zu Zeiten scheint des Himmels Aug zu heiß,
Doch häufig wird sein Goldbelag auch blind,
Das Schöne trennt vom Schönen sich zumeist
Per Zufall, oder weil's Natur bestimmt.

Nie soll dein ewger Sommer untergehn,
Noch den Verlust von deiner Schönheit spürn,
Der Tod laut prahlend dich als Schatten sehn,
Da du in ewgen Zeilen manchmal grünst.

So lang wie Menschen atmen, Augen blicken,
So lang soll dies hier dich mit Leben schmücken.


____________________________
Maia: Da der Mai kein Sommermonat ist, dürften mit
"the darling buds of Maie" erotisch doppelsinnig eher die
(Brust-)Knospen der Nymphe Maia gemeint sein, die dem
Monat ihren Namen gab.
 

Sonett XIX

Verfressne Zeit! schleif Löwenkrallen zahm,
Mach, dass die Erde frisst die eigne Brut,
Aus Tigerrachen reiß den spitzen Zahn,
Den ewgen Phönix brenn im eignen Blut;

Durcheile frohe, triste Jahreszeiten,
Tu was du willst auf deinem schnellen Fuß
Der weiten Welt voll flüchtger Süßigkeiten,
Doch ein Verbrechen geb ich dir nicht zu:

O ritz mit Stunden nicht des Liebsten Stirn,
Zieh Linien nicht mit Stiften, ungerecht!
Er bleib stets gleich, entgegen deinem Sinn,
Ein Vorbild für das künftige Geschlecht.

Musst Zeit, du dein Verbrechen dennoch tun,
Bleibt hier in Versen Liebe ewig jung.

Sonett XX

Ein Frauenantlitz, das Natur dir malte,
Hast du als Herr und Herrin meiner Lust;
Ein zartes Frauenherz, doch nicht gehalten
Zum Wechselbad, wie's Frauen falscher Putz;

Das Auge heller, nicht so falsch im Kreisen,
Vergoldend das Objekt, das es beschaut,
Gefärbter Mann, der alle Farben meistert,
Der Männeraugen stiehlt und Fraun erstaunt.

Als eine Frau warst du zuerst geschaffen,
Bis die Natur beim Machen irre ging:
Um dich durch Addition mir zu entraffen,
Addierte sie ein überflüssges Ding.

Bist nun bestückt, um Frauen zu beglücken.
Ich hab nur Liebe, sie auch das Entzücken.

Sonett XXI

Ich stehe nicht an jener Muse Seite,
Die Verse aus gemalter Schönheit zieht,
Die selbst den Himmel nur als Schmuckwerk deutet
Und Schönheit stets als seine Schönheit sieht,

Die stolz vergleichend ihn zur Ehe zwingt
Mit Sonn und Mond, mit Erd- und Seebrillant,
Mit erster Frühjahrsblüte, jedem Ding,
Das selten unterm Himmelsrund sich fand.

O lass mich wahrhaft schreiben, liebestreu,
Und glaub mir, mein Geliebter ist so schön
Wie jeder Mutter Kind, doch nicht so reich
An Licht wie Sterne, die am Himmel stehn:

Lass plappern, wer Gerüchteküchen mag;
Ich preis nichts an, da nichts zum Markt ich trag.

Sonett XXII

Mein Spiegel höhnt mir nicht, ich sei schon alt,
Solange du und Jugend zeitgleich sind,
Doch säh ich, dass die Zeit dir Falten malt,
Dann wüsst ich, dass mein Tod auf Sühne sinnt,

Denn all die Schönheit, die dich gut bedeckt,
Ist Kleidung für mein Herz, das in dir ist,
Da auch in meiner Brust dein Herz laut schlägt:
Wie könnt ich älter scheinen, als du bist?

O darum, Liebster, achte auf dich selbst,
Wie ich auf mich, doch nur für dich es tu;
Ich acht dein Herz, wie traut die Amme hegt
Ihrn Säugling, den sie deckt vor Krankheit zu.

Ruf nicht nach deinem Herz, wenn meins zerbricht,
Du gabst mir deins zum Retournieren nicht.

Sonnet I

From fairest creatures we desire encrease,
That thereby beauty's rose might never die,
But as the riper should by time decease,
His tender heir might bear his memory:

But thou, contracted to thine own bright eyes,
Feed'st thy light's flame with self-substantial fuel,
Making a famine where abundance lies,
Thyself thy foe, to thy sweet self too cruel:

Thou that art now the world's fresh ornament
And only herald to the gaudy spring,
Within thine own bud buriest thy content,
And, tender churl, mak'st waste in niggarding:

Pity the world, or else this glutton be —
To eat the world's due, by the grave and thee.

Sonnet II

When forty winters shall besiege thy brow,
And dig deep trenches in thy beauty's field,
Thy youth's proud livery, so gaz'd on now,
Will be a totter'd weed of small worth held:

Then being ask'd where all thy beauty lies,
Where all the treasures of thy lusty days,
To say within thine own deep sunken eyes
Were an all-eating shame, and thriftless praise.

How much more praise deserv'd thy beauty's use
If thou could answer: 'This fair child of mine
Shall sum my count, and make my old excuse', —
Proving his beauty by succession thine!

This were to be new made when thou art old,
And see thy blood warm when thou feel'st it cold.

Sonnet III

Look in thy glass, and tell the face thou viewest
Now is the time that face should form another,
Whose fresh repair if now thou not renewest
Thou dost beguile the world, unbless some mother.

For where is she so fair whose unear'd womb
Disdains the tillage of thy husbandry?
Or who is he so fond will be the tomb
Of his self-love to stop posterity?

Thou art thy mother's glass, and she in thee
Calls back the lovely April of her prime;
So thou through windows of thine age shalt see
Despite of wrinkles this thy golden time.

But if thou live remember'd not to be,
Die single, und thine image dies with thee.

Sonnet IV

Unthrifty loveliness, why dost thou spend
Upon thyself thy beauty's legacy?
Nature's bequest gives nothing, but doth lend,
And being frank, she lends to those are free:

Then, beauteous niggard, why dost thou abuse
The bounteous largess given thee to give?
Profitless usurer, why dost thou use
So great a sum of sums, yet canst not live?

For having traffic with thyself alone,
Thou of thyself thy sweet self dost deceive;
Then how, when Nature calls thee to be gone,
What acceptable audit canst thou leave?

Thy unus'd beauty must be tombed with thee,
Which used, lives th' executor to be.

Sonnet V

Those hours, that with gentle work did frame
The lovely gaze where every eye doth dwell,
Will play the tyrants to the very same
And that unfair which fairy doth excel;

For never-resting time leads summer on
To hideous winter, and confounds him there;
Sap check'd with frost, and lusty leaves quite gone,
Beauty o'ersnow'd and bareness every where:

Then, were not summer's destillation left,
A liquid prisoner pent in walls of glass,
Beauty's effect with beauty were bereft,
Nor it nor no remembrance what it was:

But flowers distill'd, though they with winter meet,
Leese but their show; their substance still lives sweet.

Sonnet VI

Then let not winter's ragged hand deface
In thee thy summer, ere thou be distill'd:
Make sweet some vial; treasure thou some place
With beauty's treasure, ere it be self-kill'd.

That use in not forbidden usury
Which happies those that pay the willing loan;
That use is not forbidden usury
Or ten times happier, be it ten for one;

Ten times thyself were happier than thou art,
If ten of thine ten times refigur'd thee:
Then what could death do, if thou shouldst depart,
Leaving thee living in posterity?

Be not self-will'd, for thou art much too fair
To be death's conquest and make worms thine heir.

Sonnet VII

Lo, in the orient when the gracious light
Lifts up his burning head, each under eye
Doth homage to his new-appearing sight,
Serving with looks his sacred majesty;

And having climb'd the steep-up heavenly hill,
Resembling strong youth in his middle age,
Yet mortal looks adore his beauty still,
Attending on his golden pilgrimage;

But when from highmost pitch, with weary car,
Like feeble age, he reeleth from the day,
The eyes, 'fore duteous, now converted are
From his low tract and look another way:

So thou, thyself out-going in thy noon,
Unlook'd on diest, unless thou get a son.

Sonnet VIII

Music to hear, why hear'st thou music sadly?
Sweets with sweets war not, joy delights in joy.
Why lovest thou that which thou receivest not gladly,
Or else receivest with pleasure thine annoy?

If the true concord of well-tuned sounds,
By unions married, do offend thine ear,
They do but sweetly chide thee, who confounds
In singleness the parts that thou shouldst bear.

Mark how one string, sweet husband to another,
Strikes each in each by mutual ordering,
Resembling sire and child and happy mother
Who, all in one, one pleasing note do sing:

Whose speechless song, being many, seeming one,
Sings this to thee: 'thou single wilt prove none.'

Sonnet IX

Is it for fear to wet a widow's eye
That thou consumest thyself in single life?
Ah! if thou issueless shalt hap to die,
The world will wail thee, like a makeless wife;

The world will be thy widow and still weep
That thou no form of thee hast left behind,
When every private widow well may keep
By children's eyes her husband's shape in mind.

Look, what an unthrift in the world doth spend
Shifts but his place, for still the world enjoys it;
But beauty's waste hath in the world an end,
And kept unused, the user so destroys it.

No love toward others in that bosom sits
That on himself such murderous shame commits.

Sonnet X

For shame! deny that thou bear'st love to any,
Who for thyself art so unprovident.
Grant, if thou wilt, thou art beloved of many,
But that thou none lovest is most evident;

For thou art so possess'd with murderous hate
That 'gainst thyself thou stick'st not to conspire,
Seeking that beauteous roof to ruinate
Which to repair should be thy chief desire.

O, change thy thought, that I may change my mind!
Shall hate be fairer lodged than gentle love?
Be, as thy presence is, gracious and kind,
Or to thyself at least kind-hearted prove:

Make thee another self, for love of me,
That beauty still may live in thine or thee.

Sonnet XI

As fast as thou shalt wane, so fast thou growest
In one of thine, from that which thou departest;
And that fresh blood which youngly thou bestowest
Thou mayst call thine when thou from youth convertest.

Herein lives wisdom, beauty and increase;
Without this, folly, age and cold decay:
If all were minded so, the times should cease
And threescore year would make the world away.

Let those whom Nature hath not made for store,
Harsh featureless and rude, barrenly perish:
Look, whom she best endow'd she gave the more;
Which bounteous gift thou shouldst in bounty cherish:

She carved thee for her seal, and meant thereby
Thou shouldst print more, not let that copy die.

Sonnet XII

When I do count the clock that tells the time,
And see the brave day sunk in hideous night;
When I behold the violet past prime,
And sable curls all silver'd o'er with white;

When lofty trees I see barren of leaves
Which erst from heat did canopy the herd,
And summer's green all girded up in sheaves,
Borne on the bier with white and bristly beard,

Then of thy beauty do I question make,
That thou among the wastes of time must go,
Since sweets and beauties do themselves forsake
And die as fast as they see others grow;

And nothing 'gainst Time's scythe can make defence
Save breed, to brave him when he takes thee hence.

Sonnet XIII

O, that you were yourself! but, love, you are
No longer yours than you yourself here live:
Against this coming end you should prepare,
And your sweet semblance to some other give.

So should that beauty which you hold in lease
Find no determination; then you were
Yourself again after yourself's decease,
When your sweet issue your sweet form should bear.

Who lets so fair a house fall to decay,
Which husbandry in honour might uphold
Against the stormy gusts of winter's day
And barren rage of death's eternal cold?

O, none but unthrifts! Dear my love, you know
You had a father; let your son say so.

Sonnet XIV

Not from the stars do I my judgement pluck;
And yet methinks I have astronomy,
But not to tell of good or evil luck,
Of plagues, of dearths, or seasons' quality;

Nor can I fortune to brief minutes tell,
Pointing to each his thunder, rain and wind,
Or say with princes if it shall go well,
By oft predict that I in heaven find:

But from thine eyes my knowledge I derive,
And, constant stars, in them I read such art,
As truth and beauty shall together thrive,
If from thyself to store thou wouldst convert;

Or else of thee this I prognosticate:
Thy end is thruth's and beauty's doom and date.

Sonnet XV

When I consider every thing that grows
Holds in perfection but a little moment,
That this huge stage presenteth nought but shows
Whereon the stars in secret influence comment;

When I perceive that men as plants increase,
Cheered and check'd even by the self-same sky,
Vaunt in their youthful sap, at height decrease,
And wear their brave state out of memory;

Then the conceit of this inconstant stay
Sets you most rich in youth before my sight,
Where wasteful Time debateth with Decay,
To change your day of youth to sullied night;

And all in war with Time for love of you,
As he takes from you, I engraft you new.

Sonnet XVI

But wherefore do not you a mightier way
Make war upon this bloody tyrant, Time?
And fortify yourself in your decay
With means more blessed than my barren rhyme?

Now stand you on the top of happy hours,
And many maiden gardens, yet unset,
With virtuous wish wpuld bear your living flowers,
Much liker than your painted counterfeit:

So should the lines of life that life repair,
Which this, Time's pencil, or my pupil pen,
Neither in inward worth nor outward fair,
Can make you live yourself in eyes of men.

To give away yourself keeps yourself still;
And you must live, drawn by your own sweet skill.

Sonnet XVII

Who will believe my verse in time to come,
If it were fill'd with your most high deserts?
Though yet, heaven knows, it is but as a tomb
Which hides your life and shows not half your parts.

If I could write the beauty of your eyes
And in fresh numbers number all your graces,
The age to come would say 'This poet lies;
Such heavenly touches ne'er touch'd earthly faces.'

So should my papers yellow'd with their age
Be scorn'd like old men of less truth than tongue,
And your true rights be term'd a poet's rage
And stretched metre of an antique song:

But were some child of yours alive that time,
You should live twice, in it and in my rhyme.

Sonnet XVIII

Shall I compare thee to a summer's day?
Thou art more lovely and more temperate:
Rough winds do shake the darling buds of May,
And summer's lease hath all too short a date:

Sometime too hot the eye of heaven shines,
And often is his gold complexion dimm'd;
And every fair from fair sometime declines,
By chance, or nature's changing course untrimm'd;

But thy eternal summer shall not fade,
Nor lose possession of that fair thou ow'st,
Nor shall death brag thou wander'st in his shade,
When in eternal lines to time thou grow'st;

So long as men can breathe, or eyes can see,
So long lives this, and this gives life to thee.

Sonnet XIX

Devouring Time, blunt thou the lions paws,
And make the earth devour her own sweet brood;
Pluck the keen teeth from the fierce tiger's jaws,
And burn the long-lived phœnix in her blood;

Make glad and sorry seasons as thou fleets,
And do whate'er thou wilt, swift-footed Time,
To the wide world and all her fading sweets;
But I forbid thee one most heineous crime:

O! carve not with thy hours my love's fair brow,
Nor draw no lines there with thine antique pen;
Him in thy course untainted do allow
For beauty's pattern to succeeding men.

Yet, do thy worst, old Time: despite thy wrong,
My love shall in my verse ever live young.

Sonnet XX

A woman's face with Nature's own hand painted
Hast thou, the master-mistress of my passion;
A woman's gentle heart, but not acquainted
With shifting change, as is false woman's fashion;

An eye more bright than theirs, less false in rolling,
Gilding the object whereupon it gazeth;
A man in hue all hues in his controlling,
Which steals men's eyes und women's souls amazeth.

And for a woman wert thou first created;
Till Nature, as she wrought thee, fell a-doting,
And by addition me of thee defeated,
By adding one thing to my purpose nothing.

But since she prick'd thee out for women's pleasure,
Mine be thy love, and thy love's use their treasure.

Sonnet XXI

So is it not with me as with that Muse,
Stirr'd by a painted beauty to his verse,
Who heaven itself for ornament doth use,
And every fair with his fair doth rehearse,

Making a couplement of proud compare
With sun and moon, with earth and sea's rich gems,
With April's first-born flowers and all things rare,
That heaven's air in this huge rondure hems.

O let me, true in love, but truly write,
And then believe me, my love is as fair,
As any mother's child, though not so bright
As those gold candles fixed in heaven's air:

Let them say more that like of hearsay well;
I will not praise that purpose not to sell.

Sonnet XXII

My glass shall not persuade me I am old,
So long as youth and thou are of one date,
But when in thee time's furrows I behold,
Then look I death my days should expiate.

For all that beauty that doth cover thee,
Is but the seemly raiment of my heart,
Which in thy breast doth live, as thine in me,
How can I then be elder than thou art?

O therefore love be of thyself so wary,
As I not for my self, but for thee will,
Bearing thy heart which I will keep so chary
As tender nurse her babe from faring ill.

Presume not on thy heart when mine is slain,
Thou gav'st me thine not to give back again.

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Sonett II Sonnet II
Sonett III Sonnet III
Sonett IV Sonnet IV
Sonett V Sonnet V
Sonett VI Sonnet VI
Sonett VII Sonnet VII
Sonett VIII Sonnet VIII
Sonett IX Sonnet IX
Sonett X Sonnet X
Sonett XI Sonnet XI
Sonett XII Sonnet XII
Sonett XIII Sonnet XIII
Sonett XIV Sonnet XIV
Sonett XV Sonnet XV
Sonett XVI Sonnet XVI
Sonett XVII Sonnet XVII
Sonett XVIII         Sonnet XVIII
Sonett XIX Sonnet XIX
Sonett XX Sonnet XX
Sonett XXI Sonnet XXI
Sonett XXII Sonnet XXII

>> Einführung von Eric Boerner
 

Die Gesamtausgabe als kindle-ebook
Die Sonette – The Sonnets. Vollständig neu übertragen von Eric Boerner

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William Shakespeare