[Iosif Brodskij]

Iosif Brodskij (1940 – 1996)

* * *

Ein Denkmal schuf ich mir, das anders bleibt!
Dem Schandjahrhundert seinen Rücken zeigt's,
Der Liebe, die zuschanden ging, 's Gesicht.
Die Brust sich stolz wie's Rad des Fahrrads biegt.
Den Hintern zeigt's dem Halbwahrheitenmeer.
Und welche Landschaft daliegt ringsumher,
Und wie oft ich entschuldigen mich muss, –
Mein Aussehn bleibt wie's ist und damit Schluss.
Die Höhe und die Pose sind mir lieb.
Die Müdigkeit mich hier nach oben trieb.
Klag, Muse, bitte mich darum nicht an,
Denn wie ein Sieb ist lang schon mein Verstand
Und kein Gefäß gefüllt mit Göttertrank.
Mag man mich umhaun unter Streit und Zank,
Und mich beschuldgen, weil ich selbstgerecht,
Zerhacken mich, verstreuen links und rechts
Im weiten Land, den Kinderscharn zur Freude
Im Hof als losen Gipsabdruck verschleudern, –
Aus blinden weißen Augen Tränen gießend,
Werd ich als Wasserstrom zum Himmel schießen.

1962


Im Dorf lebt Gott …

Im Dorf lebt Gott nicht nur versteckt in Ecken,
wie Spötter glauben, sondern überall.
Das Dach erleuchtet Er, auch die Bestecke,
und teilt gerecht die Türen halb und halb.
Hier gibt's Ihn überreich. Im Eisentöpfchen
kocht Er zum Schabbes Linsen und Ragout,
macht auf dem Herd so manch verträumtes Tänzchen
und blinzelt mir als Augenzeugen zu.
Er stellt die Zäune auf und gibt das Mädchen
dem Jägersmann zur Frau und lässt ganz oft
zum Spaß den Förster nur ein Luftloch treffen,
der einen Entenbraten sich erhofft.

Die Fähigkeit, das alles zu begreifen,
nachdem man lauschte, wie der Herbstwind pfiff,
ist übrigens das Gnadenbrot, das einzge,
das man im Dorf bekommt als Atheist.

1964


Eine Haltestelle in der Wüste

Es wurden rar die Leningrader Griechen;
weshalb wir ihre Kirche niederrissen
und auf den freien Platz zum Konzertieren
eine Halle stellten. Hoffnungsvolles fehlt
an solchem Bauwerk. Doch schließlich macht
ein Saal mit tausend und ein paar zerquetschten
Plätzen auch etwas Hoffnung: Dient er doch,
und dient der Kunst! Denn wer trägt letztlich Schuld
daran, dass Sangesleistungen gebannt
Gemeinden folgen und nicht Glaubensbannern?
Nur schade eigentlich, dass wir von Ferne
nicht mehr die altgewohnte Kuppel sehen,
sondern diese Scheußlichkeit von Flachdach.
Doch apropos: von scheußlichen Proporzen
hängt man als Mensch viel weniger doch ab,
als vom Proporz der Scheußlichkeiten.

Ich kann mich gut des Abbruchs noch entsinnen,
denn Frühling war's und ich gerad zu Gast
bei einer Sippe freundlicher Tataren,
die in der Nähe wohnten. Durch das Fenster
erblickte ich die Kirche unsrer Griechen.
Und so begann's: tatarische Gespräche,
in die sich rasselnde Geräusche mischten,
die anfangs mit den Worten sich verschmolzen,
um sie nach kurzer Zeit zu übertönen.
Hinein zum Kirchhof fuhr ein großer Bagger,
am Schwingarm eine gusseiserne Birne,
die das Gemäuer nachzugeben zwang.
Es wäre seltsam, vorm Vernichter nicht
als alte Mauer klüger nachzugeben.
Zudem, der große Bagger war der Meinung,
dass sie als unbelebter Gegenstand
bis zum gewissen Grade seinesgleichen
wäre. Und in der unbelebten Welt
ist es nicht üblich, sich beherzt zu wehren.
Dann wurden zum Planieren, Laster, Raupen
angetrieben … Und irgendwie in später
Nacht saß ich in der Apsis der Ruine.
Aus Einsturzstellen gähnte tiefes Dunkel.
Ich sah – den Löchern im Altarraum folgend –
wie eine Straßenbahn durch die Allee
der matten Bogenlampen schnell enteilte.
Und das, was man in Kirchen niemals antrifft,
erblickte ich durchs Prisma dieser Kirche.

Und irgendwann, wenn wir gegangen sind,
genauer: nach uns, wird auf unserm Platz
wie aus dem Nichts ein Irgendwas entstehen,
das jeden, der uns kannte, tief erschreckt.
Doch davon wird es wohl nicht viele geben.
Desgleichen sieht man Hunde, sehr besinnlich,
am altbekannten Platz das Beinchen heben.
Der Zaun ist lange Zeit schon abgetragen,
doch ihnen, scheint's, schwebt dieser Zaun noch vor.
Ihr Hundetraum streicht Wirklichkeiten aus.
Vielleicht bewahrt der Boden jenen Duft,
den Hunden kein Asphalt verbergen kann.
Was ist für sie dies scheußliche Gebäude?
Ein Kirchhof ist hier, bellen sie, ein Kirchhof.
Denn was für Menschen offensichtlich wäre,
das hat für Hunde keinerlei Bedeutung;
weshalb man sagt: »Treu wie ein Hund«.
Und wenn ich einst von Staffelläufern sprach,
als wahres Sinnbild für Generationen,
dann glaub ich letztlich nur an diese Staffel.
An die, genauer, die den Duft erspüren.

Die Griechen wurden rar in Leningrad
und überhaupt trifft man sie viel zu selten;
zum Mindesten dafür zu selten, um
die Bauten ihres Glaubens zu erhalten.
Auch sie zwingt schließlich niemand, dem zu glauben,
was wir errichtet haben. Eine Sache
ist's: unterm Kreuz die Völker zu vereinen,
die andre: dieses Kreuz dann auch zu tragen.
Sie hatten eine einzige Verpflichtung,
verstanden aber nicht, sie zu erfüllen.
»Du, Sämann, hast die Pflugschar zu bewahren,
und wir entscheiden, wann die Ähren reif sind.«
Sie haben ihre Pflugschar nicht bewahrt.

Ich blicke heute Nacht aus meinem Fenster
und stelle mir die Frage, wo wir sind?
Wovon sind wir wohl weiter abgekommen,
von Hellas, oder der Orthodoxie?
Was liegt uns näher? Was steht uns bevor?
Erwartet uns nicht längst die neue Zeit?
Zu was sind wir gemeinsam jetzt verpflichtet?
Und was sind wir zu opfern dann bereit?

1966


Fragment

                    für M. B.

Am Novembertag, wenn vor den Windstößen
nur die nackten Bäume geschützt sind
und alles Unentblößte schlottert,
dann schlendre ich gemächlich durch die Kolonnaden
des Palasts, dessen Scheiben den Sonnenuntergang feiern und
die Tauben, die scharenweise herabflattern
zu den mit Kippen gefüllten Wagschalen
der blinden Göttin.
Die alte Uhr
zeigt die Zeit richtig an.
Das Wasser brodelt und die Wolken über dem Park
wissen nichts Rechtes mit sich anzufangen,
und lassen fälschlicherweise die Sonne durch.

1967


Das Ende einer schönen Epoche

Weil es der Dichtkunst nach Worten verlangt,
bin ich kahlköpfig, taub und ein finstrer Gesandter
einer Macht zweiter Wahl, eng mit dieser verbunden, –
und da es mir reicht, mein Hirn selbst zu zerbrechen,
bekleid ich mich eigenhändig, um beim Kiosk vorzusprechen
wegen der Abendzeitung.

Der Wind jagt die Blätter. Alter Lämpchen trübe Glut
wirkt im traurigen Landstrich wie ein Luxusgut,
wo im Lichtkegel scheint: Sieg den Oberflächen.
Apfelsinen, sie werden von Dieben gestohlen, Amalgame geraubt.
Im übrigen, jenes Gefühl, mit dem man sich selber beschaut,
dies Fühlen hab ich vergessen.

In diesem traurigen Landstrich, wo alles in Winterzeit rechnet:
die Träume, die Knastmauern, Mäntel, der Bräute weiß lächelndes
Neujahr, Getränke und die Sekunden der Zeiger.
Der Spatzen gepunktete Fräcke und überall schmutzige Lauge,
Puritanermoral, weiße Wäsche und Kienspäne schaukeln
in den Händen von Geigern.

Bewegungslos ist dieses Land. Bedenkt man nur einmal den Kropf
der Schutzwälle Eisen und Blei, da schüttelt man blöde den Kopf,
denkt an frühere Macht, auf Säbel gepflanzt und auf Peitschen.
Doch immer zog's Adler magnetisch zur Eisenlegierung.
Sogar geflochtetene Stühle halten hier die Regierung
auf Bolzen und auf Spleißen.

Der Preis der Freiheit ist Meerfischen allzu bekannt, doch ihre
Stummheit zwingt uns beinahe zur Schaffung unserer vielen
Etiketten und Kassen. In Preislisten weitet der Raum sich gerade.
Die Zeit wird vom Tode erzeugt. Auf Körper und Dinge begründet,
sucht sie in saueren Früchten mit diesem und jenem Verbindung.
Dem Glockenspiel lauscht der Nomade.

In einer Epoche vollendet zu leben, mit einer erhöhten Moral
ist leider nicht leicht. Zieh der Schönen den Rock hoch, schon bald
siehst du das, was du gesucht hast, doch niemals ein Wunder.
Und nicht, dass hier strenge Beachtung Lobačevskij verkürzt,
denn irgendwo muss sich die Weltdrift wieder verengen, doch hier –
endet die Perspektive im Grunde.

Die Weltmachtsagenten stahlen Europa die Karte,
die fünf Sechstel restlich der Welt verbliebenen Sparten
sind allzu fern. Doch da eine Fee, ein liebliches Schätzchen,
mich mit Weisheit versorgt, kann ich hier nicht entfliehn,
und schütte mir selber Cahors ein, da kein Butler mir dient
und bürste höchstselber das Kätzchen …

Eine Kugel ins Schläfenbein, dort wo der Finger den Irrtum mimt …
oder christusgleich über das Meer wandelnd von hier entfliehn …
Ja, wie soll man nicht glasigen Auges, vom Frösteln ganz trübe,
Loks mit Schiffen verwechseln, ohne Scham in der Miene:
wie vom Boot auf dem Wasser, bleibt keine Spur auf den Schienen
von Rädern der Lokomotiven …

Was schreiben Gazetten im Abschnitt »Aus dem Gericht«?
Das Urteil wurde vollstreckt. Der Spießbürger sieht
durch seine rosige Brille mit zinnernem Rand:
Kopfüber liegt da ein Mensch an der Ziegelsteinwand;
und schläft nicht. Kein Ekel erfasst das brütende Hirn
mit rechts durchschossener Stirn.

Die Scharfsichtigkeit dieser Zeit wurzelt in den
Zeiten, als man noch unfähig war, einzusehn
den Unterschied wiegender Fälle und fallender Wiegen.
Der Tschude ist blind vom Betrachten, wie's Leben sich kürzt.
Bei vollen Schüsseln gibt's keinen, der Tische umstürzt,
um, Rjurik, mit dir gleichzuziehen.

Die Scharfsichtigkeit dieser Zeit ist der Zwickmühlen Enge.
Die alte Zeit zu durchdringen, der Verstand schafft's nicht länger,
Nur den Rotz an der Wand. Der Fürst ist ein Dino von gestern.
Vor Schlusszeilen soll man die Federkielvögel bewahren.
Geschäftig sind Häupter voll Unschuld, das Beil zu erwarten
und grünenden Lorbeer.

Dezember 1969


Einem Tyrannen

Hier war er gewesen – noch nicht in Galiffetts:
im Mantel aus Drap; gebückt, von beherrschter Natur.
Durch Verhaftung von Stammgästen in den Cafés
machte er Schluss mit der Weltkultur,
nicht ihnen hatte er Rache geschworn,
doch der Zeit und für Armut, Verachtung,
für dünnen Kaffee, die Öde und die Schlachten
im 17 und 4-Spiel, die er verlorn.

Die Zeit hat inzwischen die Rache entsetzt.
Belebt ist es jetzt, Gelächter und Raunen,
Schallplatten lärmen, doch bevor man sich setzt
ans Tischchen, zögert man aufzuschaun.
Überall Plastik und Nickel, es geht so;
die Beilagen schmecken nach bromigem Natron.
Manchmal, vor Sperrstunde, nach dem Theater
ist er noch hier, doch inkognito.

Wenn er hereintritt, stehn alle auf,
die einen diensteifrig, die andern vor Glück.
Das Fächeln der Handflächen beim Applaus
gibt diesem Abend Behagen zurück.
Er trinkt seinen Kaffee – jetzt ist er stark,
und isst ein Hörnchen, in den Sessel gelehnt,
das Gedeck ist so lecker, dass die Toten »O ja!«
ausrufen würden beim Auferstehn.

Januar 1972


An Urania

                                I. K.

Alles hat Grenzen; die Traurigkeit nimmt sich nicht aus.
Der Blick bleibt stecken im Fenster, wie ein Blatt im Maschendraht.
Klirren mag der Schlüsselbund, das Wasser laufen;
die Einsamkeit bleibt ein Mensch im Quadrat.
So schnuppert ein Dromedar, prüfend, an Schienen.
Die Leere öffnet sich wie die Portiere.
Was ist denn Raum, wenn nicht diese
Abwesenheit an jedem Punkte des Körpers?
Urania ist darum auch älter als Klio.
Am Tage, wie auch beim Schein des Petroleumlämpchens,
siehst du, dass sie nichts im Verborgenen ließ,
und der Blick auf den Globus fällt in deinen Schädel.
Dort sind von Heidelbeern wimmelnde Wälder,
wo sie den Stör mit der Hand fangen: Flüsse,
oder – die Stadt, wo der gelbe Wälzer
dich schon nicht mehr aufführt. Weiter – im Süden,
genauer: Südosten, werden die Berge so braun wie der Zimt,
durch Riedgras schaukeln Pferde die drückende Last:
die Gesichter werden gelber. Weiter noch: ein Linienschiff schwimmt,
die Weite wird bläulich, wie Wäsche mit Spitzenbesatz.

1981


Flüsse

Wachstum in meinem Fenster! tiefgrün gefärbt!
Wenn man die Wipfel beschaut und dann das Wurzelwerk –
dann spürt man den Drehwurm, ein leichtes Erbrechen,
doch ich zieh es vor, vom Wasser zu sprechen,
besonders – vom frischen. Das Wasser ist stetig im Lauf,
von Ufern, Arkaden, aus Vororten und jeder Deckung,
unter Brücken hervor – wie unter dem Kranz eine Braut,
deren Familienname lautete – Grausecke.
Wohin so weiblich! dem Leben so ähnlich,
von matter Färbung, die Haut stets in Falten gelegt,
unaufhaltsam, sich mischend, voll Traurigkeit
strebt es zur Namenlosigkeit
und zur Mündung. Die Welle eilt ewig beherzt
sich widerzuspiegeln, vom Schicksal zu reinigen,
sich mit dem Horizont, dem Salz zu vereinigen –
und dem vergangenen Schmerz.

1986


* * *

                    für M. B.

Teuerste, heute spät abends verspür ich den Drang,
frische Meerluft zu schnappen. Hoch am Horizont
leuchtet, wie ein chinesischer Fächer, der Sonnenuntergang
und Wolken, konzertflügelförmig, mit Niederschlag drohn.
Vor einem Vierteljahrhundert, für Pfeifen und Datteln begeistert,
machtest du Tuschezeichnungen, erstrebtest 'ne Sangeskarriere,
schlugst Zeit mit mir tot, um dann einen Diplomchemiker zu heiraten
und, den Briefen nach zu urteilen, schrecklich dämlich zu werden.
In Provinzkirchen sieht man dich nun, und in hauptstädtischen,
bei den Begräbnissen der üblichen Freunde, die jetzt dort und hier
der Reihe nach abtreten; und mich freut's, dass die Welt unerträglichere
Abgründe kennt, als den zwischen dir und mir.
Versteh mich nicht falsch. Mit deinem Namen, dem Körper, der Stimme
verbindet mich nichts mehr; niemand hat sie zertreten,
doch ein Leben zu vergessen, braucht ein Mensch zumindest
ein weiteres Leben. Ich war's, der dies Schicksal erlebte.
Auch du hattest Glück, wo sonst noch, außer auf Fotografien,
wirst du faltenlos bleiben, so glücklich, die Fröhliche, Nette?
Das Gedächtnis hält alles beim Alten, was in Wahrheit verrinnt.
Ich rauche im Dunkeln und atme den Schlick einer Ebbe.

1989


Im nächsten Jahrhundert

Die Wirklichkeit verwandelt sich allmählich in Unwirklichkeit.
Du bist diese Buchstaben, die von der Feder verbleiben,
und verfluchst noch, wie eine Ameise – die Rinde
für deren Langsamkeit.
Bedenke, dass die Menschen nur dann ihre Wohnung aufgeben, wenn ein Grund
vorliegt: der Quadratmeterpreis stieg, sie bekamen eine Gehaltserhöhung,
der Zukunft verlangt es einfach nach einer Behausung
ohne sie.
Andererseits ein Sternbild zu nehmen. Wie drückten sich wohl Richter aus,
insofern für sie die Lichtgeschwindigkeit etwas Karges darstellt,
ihre Anwesenheit west durch Abwesenheit, und das Sein ist nur die Folge
des Nichtsseins.
So wurden mit den Jahren die Beweisstücke wichtiger als die Verbrechen, die Tage –
interessanter als das Leben: so verändert sich die Stimme
durch Anführungszeichen. Obwohl du von dir weder ein Teleskop
noch Erinnerungen erwartet hast.

1994


Nach Albert Einstein

                              für Petr Vajl'

Gestern brach, um drei Uhr nachmittags schon, der Morgen an.
Heut ist jetzt »niemals«, als Zukunft tiefgründig erforscht.
Das, was nicht mehr ist, bevorzugt Routine und Alltagsgang
mit durchfeuchteter Zeitung und ganz ohne Eier im Borschtsch.
Es lohnt sich ein »Müller und Meier« für die vergangenen Ären,
die hier und dort schwinden zugleich, so wie Zeit schnell verrinnt,
so schauen im Graben Soldaten über ihre Brustwehren
gerade hierher, wo sie längst nicht mehr sind.
Dort ist eine Grippeepidemie, weil die Blumen nicht duften,
und das Laub murrt beharrlich, wie eines Dummkopfs Beweis;
vom Typ schwarz-weißen Schachbretts sind die städtischen Schluchten,
wo die Gelben gewinnen, wo es garnichtet leis.
Dort leuchtet es früher von Korridorlampen,
und die Bergkette lauscht einem Wigwam, gerollt und geballt,
und dass niemand mehr stolpert des Nachts über Schande,
klopfen die Sterne schon mittags bei euch unerstrahlt.

1994


* * *

Я памятник воздвиг себе иной!
К постыдному столетию – спиной.
К любви своей потерянной – лицом.
И грудь – велосипедным колесом.
А ягодицы – к морю полуправд.
Какой ни окружай меня ландшафт,
чего бы ни пришлось мне извинять, –
я облик свой не стану изменять.
Мне высота и поза та мила.
Меня туда усталость вознесла.
Ты, Муза, не вини меня за то.
Рассудок мой теперь, как решето,
а не богами налитый сосуд.
Пускай меня низвергнут и снесут,
пускай в самоуправстве обвинят,
пускай меня разрушат, расчленят, –
в стране большой, на радость детворе
из гипсового бюста во дворе
сквозь белые незрячие глаза
струей воды ударю в небеса.

1962


В деревне Бог…

В деревне Бог живет не по углам,
как думают насмешники, а всюду.
Он освящает кровлю и посуду
и честно двери делит пополам.
В деревне он в избытке. В чугуне
он варит по субботам чечевицу,
приплясывает сонно на огне,
подмигивает мне, как очевидцу.
Он изгороди ставит, выдает
девицу за лесничего и, в шутку,
устраивает вечный недолет
объездчику, стреляющему в утку.

Возможность же все это наблюдать,
к осеннему прислушиваясь свисту,
единственная, в общем, благодать,
доступная в деревне атеисту.

1964


Остановка в пустыне

Теперь так мало греков в Ленинграде,
что мы сломали Греческую церковь,
дабы построить на свободном месте
концертный зал. В такой архитектуре
есть что-то безнадежное. А впрочем,
концертный зал на тыщу с лишним мест
не так уж безнадежен: это – храм,
и храм искусство. Кто же виноват,
что мастерство вокальное дает
сбор больший, чем знамена веры?
Жаль только, что теперь издалека
мы будем видеть не нормальный куполь,
а безобразно плоскую черту.
Но что до безобразия пропорций,
то человек зависит не от них,
а чаще от пропорций безобразия.

Прекрасно помню как ее ломали.
Была весна, и я как раз тогда
ходил в одно татаркое семейство,
неподалеку жившее. Смотрел
в окно и видел Греческую церковь.
Все началось с татарских разговоров;
а после в разговор вмешались звуки,
сливавшиеся с речью поначалу,
но вкоре – заглушившее ее.
В церковный садик въехал экскаватор
с подвешенной к стреле чугунной гирей.
И стены стали тихо поддаваться.
Смешно не поддаваться, если ты
стена, а пред тобою – разрушитель.
К тому же, экскаватор мог считать
ее предметом неодушевленным
и, до известной степени, подобным
себе. А в неодушевленном мире
не принят #1086; давать друг другу сдачи.
Потом – туда согнали самосвалы,
бульдозеры… И как-то в поздний час
сидел я на развалинах абсиды.
В провалах алтаря зияла ночь.
И я – сквозь эти дыры в алтаре –
смотрел на убегавшие трамваи,
на вереницу тусклых фонарей.
И то, чего вообще не встретишь в церкви,
теперь я видел через призму церкви.

Когда-нибудь, когда не станет нас,
тонее – после нас, на нашем месте
возникнет тоже что-нибудь такое,
чему любой, кто знал нас, ужаснется.
Но знавших нас не будет слишком много.
Вот так, по старой памяти, собаки
на прежнем месте задирают лапу.
Ограда снесена давным-давно,
но им, должно быть, грезится ограда.
Их грезы перечеркивают явь.
А может быть, земля хранит тот запах:
асфальту не осилить запах псины.
И что им этот безобразный дом!
Для них тут садик, говорят нам – садик.
А то, что очевидно для людей,
собакам совершенно безразлично.
Вот это и зовут: «собачья верность».
И если довелось мне говорить
всерьез об эстафете поколений,
то верю только в эту эстафету.
Вернее, в тех, кто ощущает запах.

Так мало нынче в Ленинграде греков,
да и вообще – вне Греции – их мало.
По крайней мере, мало для того,
чтоб сохранить сооруженья веры.
А верить в то, что мы сооружаем
от них никто не требует. Одно,
должно быть, дело нацию крестить,
а крест нести – уже совсем другое.
У них одна обязанность была.
Они ее исполнить не сумели.
Непаханное поле заросло.
«Ты сеятель, храни свою соху,
а мы решим, когда нам колоситься».
Они свою соху не сохранили.

Сегогня ночью я смотрю в окно
и думаю о том, куда зашли мы?
И от чего мы больше далеки:
от православья или элленизма?
К чему близки мы? Что там, впереди?
Не ждет ли нас теперь другая эра?
И если так, то в чем наш общий долг?
И что должны мы принести ей в жертву?

1966


Отрывок

                    М. Б.

Ноябрьским днем, когда защищены
от ветра только голые деревья,
а все необнаженное дрожит,
я медленно бреду вдоль колоннады
дворца, чьи стекла чествуют закат
и голубей, слетевшихся гурьбою
к заполненным окурками весам
слепой богини.
Старые часы
показывают правильное время.
Вода бурлит, и облака над парком
не знают толком что им предпринять,
и пропускают по ошибке солнце.

1967


Конец прекрасной эпохи

Потому что искусство поэзии требует слов,
я – один из глухих, облысевших, угрюмых послов
второсортной державы, связавшейся с этой, –
не желая насиловать собственный мозг,
сам себе подавая одежду, спускаюсь в киоск
за вечерней газетой.

Ветер гонит листву. Старых лампочек тусклый накал
в этих грустных краях, чей эпиграф – победа зеркал,
при содействии луж порождает эффект изобилья.
Даже воры крадут апельсин, амальгаму скребя.
Впрочем, чувство, с которым глядишь на себя –
это чувство забыл я.

В этих грустных краях все рассчитано на зиму: сны,
стены тюрем, пальто, туалеты невест белизны
новогодней, напитки, секундные стрелки.
Воробьиные кофты и грязь по числу щелочей;
пуританские нравы. Белье. И в руках скрипачей –
деревянные грелки.

Этот край недвижим. Представляя объем валовой
чугуна и свинца, обалделой тряхнешь головой,
вспомнишь прежнюю власть на штыках и казачьих нагайках.
Но садятся орлы, как магнит, на железную смесь.
Даже стулья плетеные держатся здесь
на болтах и на гайках.

Только рыбы в морях знают цену свободе, но их
немота вынуждает нас как бы к созданью своих
этикеток и касс. И пространство торчит прейскурантом.
Время создано смертью. Нуждаясь в телах и вещах,
свойства тех и других она ищет в сырых овощах.
Кочет внемлет курантам.

Жить в эпоху свершений, имея возвышенный нрав,
к сожалению, трудно. Красавице платье задрав,
видишь то, что искал, а не новые дивные дивы.
И не то чтобы здесь Лобачевского твердо блюдут,
но раздвинутый мир должен где-то сужаться, и тут –
тут конец перспективы.

То ли карту Европы украли агенты властей,
то ль пятерка шестых остающихся в мире частей
чересчур далека. То ли некая добрая фея
надо мной ворожит, но отсюда бежать не могу.
Сам себе наливаю кагор – не кричать же слугу –
Да чешу котофея…

То ли пулю в висок, словно в место ошибки перстом,
то дернуть отсюдова по морю новым Христом.
Да и как не смешать с пьяных глаз, обалдев от мороза,
паровоз с кораблем – все равно не сгоришь от стыда:
как и челн на воде, не оставит на рельсах следа
колесо паровоза…

Что же пишут в газетах в разделе «из зала суда»?
Приговор приведен в исполненье. Взглянувши сюда,
обыватель узрит сквозь очки в оловянной оправе,
как лежит человек вниз лицом у кирпичной стены;
но не спит. Ибо брезговать кумполом сны
продырявленным вправе.

Зоркость этой эпохи корнями вплетается в те
времена, неспособные в общей своей слепоте
отличать выпадавших из люлек от выпавших люлек.
Белоглазая чудь дальше смерти не хочет взглянуть.
Жалко, блюдец полно, только не с кем стола вертануть,
чтоб спросить с тебя, Рюрик.

Зоркость этих времен – это зоркость к вещам тупика.
Не по древу умом растекаться пристало пока,
но плевком по стене. И не князя будить – динозавра.
Для последней строки, эх, не вырвать у птицы пера.
Неповинной главе всех и дел-то, что ждать топора
да зеленого лавра.

декабрь 1969


Одному тирану

Он здесь бывал – еще не в галифе:
в пальто из драпа; сдержанный, сутулый.
Арестом завсегдатаев кафе
покончив позже с мировой культурой,
он этим как бы отомстил (не им,
но Времени), за бедность, униженья,
за скверный кофе, скуку и сраженья
в двадцать одно, проигранные им.

И время проглотило эту месть.
Теперь здесь людно, многие смеются,
гремят пластинки, но пред тем, как сесть
за столик, как-то тянет оглянуться.
Везде пластмасса, никель – все не то;
в пирожных привкус бромистого натра.
Порой, перед закрытьем, из театра,
он здесь бывает, но инкогнито.

Когда он входит, все они встают.
Одни – по службе, прочие – от счастья.
Движением ладони от запястья
он возвращает вечеру уют.
Он пьет свой кофе – лучший, чем тогда,
и ест рогалик, промостившись в кресле,
столь вкусный, что и мертвые «о да!»
восклинули бы, если бы воскресли.

январь 1972


К Урании

                                И. К.

У всего есть пределы; в том числе, у печали.
Взгляд застревает в окне, точно лист – в ограде.
Можно налить воды. Позвенеть ключами.
Одиночество есть человек в квадрате.
Так дромадер нюхает, моршась, рельсы.
Пустота раздвигается, как порьтера.
Да и что вообще есть пространство, если
не отсутствие в каждой точке тела?
Оттого-то Урания старше Клио.
Днем, и при свете слепых коптилок,
видишь: она ничего не скрыла
и глядя на глобус, глядишь в затылок.
Вон они, те леса, где полно черники,
реки, где ловят рукой белугу,
либо – город, в чьей телефонной книге
ты уже не числишься. Дальше, к югу,
то есть, к юго-востоку, коричневеют горы,
бродят в осоке лошади-пржевали;
лица желтеют. А дальше – плывут линкоры,
и простор голубеет, как белье с кружевами.

1981


Реки

Растительность в моем окне! зеленый колер!
Что на вершину посмотреть, что в корень –
почувствуешь головокруженье, рвоту;
и я предпочитаю воду,
хотя быть – пресную. Вода – беглец от места,
предместья, набережной, арки, крова,
из-под моста – из-под венца невеста,
фамилия у ней – Серова.
Куда как женственна! и так на жизнь похожа
ее то матовая, то вся в морщинках кожа
неудержимостью, смятеньем, грустью,
стремленьем к устью
и к безымянности. Волна всегда стремится
от отраженья, от судьбы отмыться,
чтобы смешаться с горизонтом, с солью –
с прошедшей болью.

1986


* * *

                    М. Б.

Дорогая, я вышел сегодня из дому поздно вечером
подышать свежим воздухом, веющим с океана.
Закат догорал на галерке кутайским веером,
И туча клубилась, как крышка концертного фортепьяно.
Четверть века назад ты питала пристрастье к люля и к финикам,
рисовала тушью в блокноте, немножко пела,
развлекалась со мной; но потом сошлась с инженером-химиком
и, судя по письмам, чудовищно поглупела.
Теперь тебя видят в церквах в провинции и в метрополии
на панихидах по общим друзьям, идущих теперь сплошною
чередой; и я рад, что на свете есть расстоянья более
немыслимые, чем между тобой и мною.
Не пойми меня дурно. С твоим голосом, телом, именем
ничего уже больше не связано; никто их не уничтожил,
но чтобы забыть одну жизнь, человеку нужна, как минимум,
еще одна жизнь. И я эту долю прожил.
Повезло и тебе: где еще, кроме разве что фотографии,
ты пребудешь всегда без морщин, молода, весела, глумлива?
ибо время, столкнувшись с памятью, узнает о своем безправии.
Я курю в темноте и вдыхаю гнилье отлива.

1989


В следующий век

Постепенно действительность превращается в недействительность.
Ты прочтешь эти буквы, оставшиеся от пера,
и еще упрекнешь, как муравья – кора
за его медлительность.
Помни, что люди съезжают с квартиры только когда возник
повод: квартплата подпрыгнула, подпали под сокращение;
просто будущему требуется помещение
без них.
С другой стороны, взять созвездия. Как выразился бы судья,
поскольку для них скорость света – бедствие,
присутствие их суть отсутствие, и бытие – лишь следствие
небытия.
Так, с годами, улики становятся важней преступленья, дни –
интересней, чем жизнь; так знаками препинания
заменяется голос. Хотя от тебя не дождешься ни
телескопа, ни воспоминания.

1994


Из Альберта Эйнштейна

                              Петру Вайлю

Вчера наступило завтра, в три часа пополудни.
Сегодня уже «никогда», будущее вообще.
То, чего больше нет, предпочитает будни
с отсыревшей газетой и без яйца в борще.
Стоит сказать «Иванов», как другая эра
сразу же тут как тут, вместо минувших лет.
Так солдаты в траншее поверх бруствера
смотрят туда, где их больше нет.
Там – эпидемия насморка, так как цветы не пахнут,
и ропот листвы настойчив, как доводы дурачья,
и город типа доски для черно-белых шахмат,
где побеждают желтые, выглядит как ничья.
Так смеркается раньше от лампочки в коридоре,
и горную цепь настораживает сворачиваемый вигвам,
и, чтоб никуда не ломиться за полночь на позоре,
звезды, не зажигаясь, в полдень стучатся к вам.

1994


Inhalt:  >>

Ein Denkmal schuf ich mir, das anders …
Я памятник воздвиг себе иной
 
Im Dorf lebt Gott …
В деревне Бог…
 
Eine Haltestelle in der Wüste
Остановка в пустыне
 
Fragment
Отрывок
 
Das Ende einer schönen Epoche
Конец прекрасной эпохи
 
Einem Tyrannen
Одному тирану
 
An Urania
К Урании
 
Flüsse
Реки
 
Teuerste, heute spät abends …
Дорогая, я вышел сегодня…
 
Im nächsten Jahrhundert
В следующий век
 
Nach Albert Einstein
Из Альберта Эйнштейна

>>Gegenwart
>>Vladimir Vysockij
>>Dmitrij Prigov
>>Babylon (90er Jahre)

Iosif Brodskij