[Vladimir Vysockij]

Vladimir Vysockij (1938 – 1980)

Der Große Karetnyj

               Für Levon Kočarjan

        Wo sind deine siebzehn Jahr?
                Auf dem Großen Karetnyj.
        Wo hast du Leid und Not erfahrn?
                Auf dem Großen Karetnyj.
        Wo kommt die schwarze Knarre her?
                Von dem Großen Karetnyj.
        Wo gibt es heute dich nicht mehr?
                Auf dem Großen Karetnyj.

Kennst du, Genosse, noch dies Haus?
Nein, das löscht die Zeit nicht aus.
Der hat sein Leben halb verpennt,
Der den Großen Karetnyj nicht kennt.
        So ist das, denn

        Wo sind deine siebzehn Jahr?
                Auf dem Großen Karetnyj.
        Wo hast du Leid und Not erfahrn?
                Auf dem Großen Karetnyj.
        Wo kommt die schwarze Knarre her?
                Von dem Großen Karetnyj.
        Wo gibt es heute dich nicht mehr?
                Auf dem Großen Karetnyj.

Die Straße heißt ganz anders heut,
Du glaubst es kaum, 's ist alles neu.
Doch wo du auch warst, und wohin's dich verschlägt,
Dem Großen Karetnyj du nicht entgehst.
        So ist das, denn

        Wo sind deine siebzehn Jahr?
                Auf dem Großen Karetnyj.
        Wo hast du Leid und Not erfahrn?
                Auf dem Großen Karetnyj.
        Wo kommt die schwarze Knarre her?
                Von dem Großen Karetnyj.
        Wo gibt es heute dich nicht mehr?
                Auf dem Großen Karetnyj.

1962


Die Gräber der Brüder

Die Gräber der Brüder erhalten kein Kreuz,
Auch Witwen sieht man dort nicht heulen, –
Vielleicht dass dort jemand mal Blümchen verstreut
Und's Ewige Licht hell dort leuchtet.

Mit Gräben war einst hier die Erde durchpflügt,
Heut sieht man granitene Platten.
Hier wird kein persönliches Schicksal gehütet –
Hier alle das selbe Los hatten.

Im Ewigen Licht siehst du – da brennt ein Tank,
Die brennenden russischen Katen,
Smolensk unter Feuer, der Reichstag in Brand,
Das flammende Herz des Soldaten.

An den Gräbern der Brüder die Witwe nicht heult –
Hier steht keiner rum, der verweichlicht.
Die Gräber der Brüder erhalten kein Kreuz …
Doch wird es für uns dadurch leichter?!

1964


* * *

Es war keine Kabale,
Weil es klar auf der Hand lag –
Wie ein herrliches Büchlein
Im schäbigen Umschlag.

War verliebt wie ein Bübchen –
Mit heimlichem Zittern,
Überflog unser Drämchen
Mit kitschigem Titel.

Es gab Drohungen, Tränen –
Fast immer die gleichen, –
Hohe Lyrik war selten,
Doch Prosa gab's reichlich.

Dein stürmisches Zärteln,
Die Tricks, mich zu binden,
Warn schrecklich, wie's Märchen
Aus frühester Kindheit.

Ich erhofft im Geheimen,
Dass du höchst erlesen, –
Doch hatten, wie'n Leihbuch,
Dich schon viele gelesen.

Ich kann's kaum erwarten,
Dies Buch mit Verspätung
Samt kitschigem Inhalt
Schnell weiter zu geben.

1965


Das Lied vom gefühlvollen Boxer

Ein Schlag, ein Schlag … und noch ein paar …
Ein weitrer Schlag – und batz!
Boris Butkeev (Krasnodar)
Schlägt seine Uppercuts.

Er hat mich in der Ecke drin,
Fast schafft' ich noch die Flucht …
Ein Uppercut – ich leg mich hin,
Denn mir geht's gar nicht gut!

          Es dachte Butkeev, der den Kiefer mir brach:
          Das Leben ist schön und bleibt wunderbar!

Bei sieben ruh ich mich noch aus –
Die Fans verzweifelt brüllen,
Dann steh ich, tauche, rücke aus
Und bräuchte eine Brille.

Es stimmt ja nicht, dass ich verschlagen
Kraft gesparet habe, –
'nem Menschen ins Gesicht zu schlagen,
Konnt ich schon nicht als Knabe.

          Es dachte Butkeev, der die Rippen mir brach:
          Das Leben ist schön und bleibt wunderbar!

Im Saal Gebrüll, im Saal Geschrei:
»Gib dem Feigling Keile!«
Butkeev schlägt mich kurz und klein –
Ich häng mich in die Seile.

Er pumpt sich aus, als Sibirjak
Fehlt's ihm an Kondition, –
Ich sprach: »Du wirkst ein bisschen schlapp,
Ruh aus, mein lieber Sohn!«

          Er wollte nicht hören und dachte wohl gar:
          Das Leben ist schön und bleibt wunderbar!

Er prügelt rum in einem fort –
Ich seh – das endet schlimm,
Denn Boxen ist nun mal ein Sport
Mit einem tiefern Sinn …

Schon bricht er ein – und eins, zwei, drei;
Er liegt am Boden klagend. –
Die Jury hebt des Siegers Hand,
Die Faust, die nie geschlagen.

          Da lag er und dachte: »Wie wunderbar ist's!
          Der eine kriegt alles, der andere – nichts!«

1966


Das Lied vom Eisschnellläufer
für Kurzstrecken,
den man gezwungen hatte,
auf die lange Distanz zu gehen

Die zehntausend Meter – und nur diese Strecke
        blieb über,
Da bekannte Beskudnikov, unser Oleg,
        »Bin hinüber.
Ich bin krank, hier's Attest, hab keine Kraft und
       geb auf.«
Das sah mich der Trainer an: »Tja, dann machst du
        diesen Lauf.«

Doch beim Langstreckenlauf gehe ich ein
        Und bin völlig lustlos, –
Ich renn los, doch schon nach Runde 1
        bin ich außer Puste!
Doch der Trainer blieb hart: »Das wirst du erfüllen,
        mein Lieber,
Die Hauptsache, Fedja, ist einzig der Wille
        zum Siege!«

Da der Wille schon reicht, wenn die Kraft gar nicht langt,
        da war ich begeistert,
Ging die Zehntausend wie die Fünfhundert an –
        war schnell übersäuert!
Und schon ging mir aus – ich hatt's im Urin –
        der Atem,
Ich lief nur zwei Runden – knall hin –
        O wie schade!

Unser Trainer, ein Ex- und Vizeweltmeister
        Von Russland,
Ließ in keine Eishalle mich mehr hinein,
        dieser Judas!
Noch gestern da saßen wir schiedlich und friedlich
        auf der Bank drauf,
Heut schreit er mich an: »Du Witzbold, fahr Schlitten
        statt Schnelllauf!«

Es ist schad um den Trainer, – er war gar nicht schlecht, –
        dieser Ochse!
Doch ich stürze mich neu ins Gefecht,
        bin jetzt Boxer, –
Vertrackt sind die Wege, die's Schicksal uns führt:
        mal dieser, mal jener:
Jetzt sind alle ganz freundlich zu mir,
        besonders der Trainer …

1966


Das Lied vom Freund

Wenn ein Freund
                              dir plötzlich erscheint
Nicht als Freund, nicht als Feind,
                                                          sondern's scheint,
Dass unklar ist, was er so tut –
Ob er schlecht ist, oder ob gut –
Schleif den Kerl ins Gebirg,
                                                riskier's –
Werfe nicht einfach ihn
                                          nur hin:
Denn mit dir ganz allein
                                          vereint –
Erkennst du, was er soll sein.

Wenn der Kerl sich nach Höhen
                                                      nicht sehnt,
Wenn er nach kurzem Stück
                                                  will zurück,
Wenn auf eisigem Weg
                                        er nicht steht,
Nur meckert,
                        wenn er sich erhebt,
Ist er kein Kamerad
                                  in der Tat,
Dann mach dir nichts draus,
                                                  sag: 's ist aus!
Ins Gebirg
                    nimmt man solche nicht mit
Und hier singt man ihnen kein Lied.

Doch zeigt er nicht Gähnen,
                                                noch Stöhnen,
Blieb er ernst auf dem Pass,
                                                doch gefasst,
Und wenn du vom Fels
                                        fast fällst
Und er es ist,
                          der dich fest hält;
Geht er neben dir lang
                                        wie zum Kampf,
Blickt vom Gipfel berauscht auf den Hang, –
Bedeutet das, auf diesen Fels
Verlasse dich, wie auf dich selbst!

1966


* * *

Ein jeder Mensch hat mit der Zeit
Das, was ihn kränkte, ganz vergessen.
Wie das ewige Eis ist meine Traurigkeit:
Es will und will nicht schmelzen.

Selbst sommerliche Mittagsglut
Wird dieses Eis noch überstehn, –
Ich weiß: mit dem Jahrhundert nur
Kann mein Schmerz vergehn.

1966


Gebt doch den Hunden ihr Fresschen

Gebt doch den Hunden ihr Fresschen –
Sonst betteln sie, beißen und plagen.
Gebt auch den Trinkern ihr Fläschchen,
Damit sie nicht grundlos sich schlagen.

Damit nicht die Raben verfetten,
Stellt Vogelscheuchen auf.
Auch Liebende brauchen ein Eckchen,
Die Liebe nimmt dann ihren Lauf.

Pflanzt in die Erde den Samen,
Vielleicht wird er keimen, gedeihn.
Gebt mir nur endlich die Freiheit,
Dann will ich gehorsamer sein!

Die Köter bekamen ihr Futter
Und haben sich ruhig verhalten.
Den Trinkern reichte man Wodka –
Sie haben des Trunks sich enthalten.

Die Menschen verscheuchen den Raben,
Doch furchtlos ziehn Schwärme von Krähen.
Beisammen bleiben die Paare
Und sollten sich doch besser trennen.

Die Erde hat man befeuchtet
Mit Wasser – wo sind nun die Ähren?
Gestern erhielt ich die Freiheit,
Und weiß nicht, was soll nun werden?!

1967


Wolfsjagd

Ich zerre nach Kräften, mit allen Sehnen,
Doch heute ist's wieder wie gestern:
Man hat mich umkreist, will mich stellen –
Verweist mich erfreut auf die Plätze!

Hinter den Fichten sind Doppelläufe –
Dort warten die Jäger im Schatten versteckt, –
Im tiefen Schnee balgen sich Wölfe,
Als lebende Zielscheiben leicht zu entdecken.

      Denn es begann die Jagd, die Jagd nach Wölfen –
      Auf graue Räuber, auf den Isegrimm, den Welf.
      Es schreien Treiber, Meutehunde bellen,
      Der Schnee ist blutig, rote Fähnchen schnelln.

Die Jäger – nie erzittern ihre Hände! –
Spieln mit den Wölfen nie ein faires Spiel,
Die Freiheit wird beschränkt mit roten Fähnchen;
Man tötet unbeirrt und gut gezielt.

Die Tradition ist heilig unter Wölfen –
Und noch als Welpen – offensichtlich blind –
Wir saugen's mit der Muttermilch der Wölfin
Und saugten: »Immer vor den Fähnchen hin!«

      Doch hier begann die Jagd, die Jagd nach Wölfen –
      Auf graue Räuber, auf den Isegrimm, den Welf.
      Es schreien Treiber, Meutehunde bellen,
      Der Schnee ist blutig, rote Fähnchen schnelln.

Unsre Läufe und Kiefer sind schneller, –
Warum also, Leitwolf, – sag an –
Eiln wir zum Abschuss wie Kälber
Und fliehen nicht hinter das Band?!

Ein Wolf kann nicht wählen, muss immer
Voran, und fällt's ihm auch schwer:
Und jener, für den ich bestimmt war,
Grinste und hob sein Gewehr.

      Denn es begann die Jagd, die Jagd nach Wölfen –
      Auf graue Räuber, auf den Isegrimm, den Welf.
      Es schreien Treiber, Meutehunde bellen,
      Der Schnee ist blutig, rote Fähnchen schnelln.

Ich hab den Gehorsam verweigert,
Wollt' leben – und floh hinters Seil!
Nur hinter mir hörte ich freudig
Der Leute erstauntes Geschrei.

Ich zerre nach Kräften, mit allen Sehnen,
Doch heute ist's nicht mehr wie gestern.
Man hat mich umkreist, will mich stellen;
Doch ich hab mich schnell abgesetzt!

      Denn es begann die Jagd, die Jagd nach Wölfen –
      Auf graue Räuber, auf den Isegrimm, den Welf.
      Es schreien Treiber, Meutehunde bellen,
      Der Schnee ist blutig, rote Fähnchen schnelln.

1968


Ich schreibe euch

Ich danke euch, meine Korrespondenten –
Euch, denen ich oft Antwort schuldig blieb, –
Ihr Arbeiter, Usbeken und Studenten –
Gott schenke einem jeden, der mir schrieb!

        Zwei Leben schenk euch Gott,
        'nen Freund, der etwas taugt,
        Ein helles Licht im Kopf
        Und alles Gute auch.

Auf hundertfach schon abgespulten Bändern
Habt ihr mein Krächzen Wort für Wort studiert.
So schenke euch, meine Korrespondenten,
Gott Kraft im Arm, all das, wonach's euch giert!

Man schreibt mir, meine Stimme wär stets anders:
Mal heiser, mal gepresst, mal dumpf und zu,
In der Baracke bitten ein paar Gammler:
»Volodja, sing nicht für die Friedhofsruh!«

Was soll ich tun, bin kein sonorer Sänger, –
Es schmettern andre, – ich krächz Worte raus.
Das Übermaß an furchtbar schlechten Bändern
Macht mehr als das Geschwätz mir den Garaus.

Hier fragt man: »Warst du in Gefangenschaft?«
Nein, war ich nicht, hab keinen Tag gekämpft!
Hab Dank, dass du mich falsch verstanden hast,
Hab Dank, Korrespondent.

Habt Dank, ihr Freunde, – leider nicht als Krieger –
Vom Meer, der Werkbank, und vom festen Land, –
Ich dank euch für die angedrohten Prügel,
Ja sogar für's Gedicht, das arg misslang.

Hier lese ich: »Du sollst zur Hölle fahren,
Du Satan, aus der Mode bist du, lass!
Wie dumm, dass man dich Monate, ja Jahre
Fast bis zum Himmel hochgehoben hat!«

Und noch ein Brief: »Am Schnaps sind sie gestorben!«
Ja, stimmt, ich starb, – und stand dann wieder auf.
»Was haben sie für Geld damit erworben?
Für's Lied drei Rubel – Krösus sind sie auch!«

Für Briefe dieses allerhöchsten Schlages:
Geh doch zum Nil, sollst an die Themse fahrn, –
Muss ich euch, liebe Leute, Danke sagen,
Dass ihr nicht Nacht und Tinte habt gespart!

Doch an der Themse bin ich schon gewesen,
Hab hündisch auch die Seine schon beglückt.
Hab keinen Brief zu Ende je gelesen,
Zahl's so mit gleicher Münze euch zurück.

Auf euer Lob und eure Komplimente,
Auch die Avancen brenne ich nicht heiß:
Doch eure Zeilen, ihr Korrespondenten,
Ebnen Wege, trocknen manches Gleis.

Sergeanten, Seemänner, Intelligenzler, –
Verzeiht, dass ich nicht jedem Antwort gab:
Ich schreibe euch, meine Korrespondenten,
Des Nachts die Lieder – länger als zehn Jahr!

1973


* * *

Verfall nicht in Schwermut, riskier nicht zu viel,
Selbst noch im allerunschuldigsten Spiel
Lasse dir nicht in die Karten schaun,
Spiel deine Trümpfe zur rechten Zeit aus.

Achte nicht auf die Umgebungsgeräusche,
Pass auf, dass er nicht eine Karte versteckt,
Dass seine Hände auf der Tischdecke bleiben
Und dass sich kein Ass aus dem Ärmel bewegt.

Lasse dich nicht vom Geld übermannen.
Verlierst es nur wieder, hast du kein Glück;
Und wie bei Puschkin in der Pik-Dame
Bleibt dir dann nur diese Dame von Pik.

Bist du kein Günstling von Schicksal und Laune –
Werfe die Karten hin, doch gehe nicht
Ohne zu schrein: »Bekennt Farbe, ihr Gauner!«
Dann erst geh fort mit entschlossnem Gesicht.

(1967 – 74)


Большой Каретный

             Левону Кочаряну

        Где твои семнадцать лет?
                На Большом Каретном.
        Где твои семнадцать бед?
                На Большом Каретном.
        Где твой черный пистолет?
                На Большом Каретном.
        А где тебя сегодня нет?
                На Большом Каретном.

Помнишь ли, товарищ, этот дом?
Нет, не забываешь ты о нем.
Я скажу, что тот полжизни потерял,
Кто в Большом Каретном не бывал.
Еще бы, ведь

        Где твои семнадцать лет?
                На Большом Каретном.
        Где твои семнадцать бед?
                На Большом Каретном.
        Где твой черный пистолет?
                На Большом Каретном.
        А где тебя сегодня нет?
                На Большом Каретном.

Переименован он теперь,
Стало все по новой там, верь не верь.
И все же, где б ты ни был, где ты ни бредешь,
Нет-нет да по Каретному пройдешь.
Еще бы, ведь

        Где твои семнадцать лет?
                На Большом Каретном.
        Где твои семнадцать бед?
                На Большом Каретном.
        Где твой черный пистолет?
                На Большом Каретном.
        А где тебя сегодня нет?
                На Большом Каретном.

1962


Братские могилы

На братских могилах не ставят крестов,
И вдовы на них не рыдают, –
К ним кто-то приносит букеты цветов,
И Вечный огонь зажигают.

Здесь раньше вставала земля на дыбы,
А нынче – гранитные плиты.
Здесь нет ни одной персональной судьбы –
Все судьбы в единую слиты.

А в Вечном огне – видишь вспыхнувший танк,
Горящие русские хаты,
Горящий Смоленск и горящий рейхстаг,
Горящее сердце солдата.

У братских могил нет заплаканных вдов –
Сюда ходят люди покрепче,
На братских могилах не ставят крестов…
Но разве от этого легче?!

1964


* * *

То была не интрижка –
Ты была на ладошке,
Как прекрасная книжка
В грубой суперобложке.

Я влюблен был как мальчик
С тихим трепетом тайным
Я листал наш романчик
С неприличным названьем.

Были слезы, угрозы –
Всё одни и всё те же, –
В основном была проза,
А стихи были реже.

Твои бурные ласки
И все прочие средства –
Это страшно, как в сказке
Очень раннего детства.

Я надеялся втайне,
Что тебя не листали, –
Но тебя, как в читальне,
Слишком многие брали.

Не дождаться мне мига,
Когда я с опозданьем
Сдам с рук на руки книгу
С неприличным названьем.

1965


Песня о сентиментальном боксере

Удар, удар… Еще удар…
Опять удар – и вот
Борис Буткеев (Краснодар)
Проводит апперкот.

Вот он прижал меня в углу,
Вот я едва ушел…
Вот апперкот – я на полу,
И мне нехорошо!

          И думал Буткеев, мне челюсть кроша:
          И жить хорошо, и жизнь хороша!

При счете семь я все лежу –
Рыдают землячки.
Встаю, ныряю, ухожу –
И мне идут очки.

Неправда, будто я к концу
Я силы берегу, –
Бить человека по лицу
Я с детсва не могу.

          Но думал Буткеев, мне ребра круша:
          И жить хорошо, и жизнь хороша!

В трибунах свист, в трибунах вой:
»Ату его, он трус!«
Буткеев лезет в ближний бой –
А я к канатам жмусь.

Но он пролез – он сибиряк,
Настырные они, –
И я сказал ему: «Чудак!
Устал ведь – отдохни!»

          Но он не услышал – он думал, дыша,
          Что жить хорошо, и жизнь хороша!

А он всё бьет – здоровый, черт! –
Я вижи – быть беде.
Ведь бокс не драка – это спорт
Отважных и т. д.

Вот он ударил – раз, два, три –
И… сам лишился сил, –
Мне руку поднял рефери,
Которой я не бил.

          Лежал он и думал, что жизнь хороша.
          Кому хорошо, а кому – ни шиша!

1966


Песня о конькобежце
на короткие дистанции,
которого заставили бежать
на длинную

Десять тысяч – и всего один забег
        остался.
В это время наш Бескудников Олег
        зазнался:
Я, говорит, болен, бюллетеню, нету сил –
        и сгинул.
Вот наш тренер мне тогда и предложил:
        беги, мол.

Я ж на длинной на дистанции помру –
        не охну, –
Пробегу, быть может, только первый круг –
        и сдохну!
Но сурово эдак тренер мне: мол, надо,
        Федя, –
Главное дело – чтобы воля, говорит, была
        к победе.

Воля волей, если сил невпроворот, –
        а я увлекся:
Я на десять тыщ рванул как на пятьсот –
        и спёкся!
Подвела меня – ведь я предупреждал! –
        дыхалка:
Пробежал всего два круга – и упал, –
        а жалко!

И наш тренер, экс- и вице-чемпион
        ОРУДа,
Не пускать меня велел на стадион –
        иуда!
Ведь вчера мы только брали с ним с тоски
        по банке –
А сегодня он кричит: «Меняй коньки
        на санки!»

Жалко тренера – он тренер неплохой, –
        ну бог с ним!
Я ведь нынче занимаюся борьбой
        и боксом, –
Не имею больше я на счет на свой
        сомнений:
Все вдруг стали очень вежливы со мной,
        и – тренер…

1966


Песня о друге

Если друг
                    оказался вдруг
И не друг, и не враг,
                                      а так;
Если сразу не разберешь,
Плох он или хорош, –
Парня в горы тяни –
                                      рискни! –
Не бросай одного
                                 его:
Пусть он в связке в одной
                                                с тобой –
Там поймешь, кто такой.

Если парень в горах –
                                         не ах,
Если сразу раскис –
                                      и вниз,
Шаг ступил на ледник –
                                              и сник,
Оступился – и в крик, –
Значит, рядом с тобой –
                                              чужой,
Ты его не брани –
                                  гони:
Вверх таких не берут
                                        и тут
Про таких не поют.

Если ж он не скулил,
                                        не ныл,
Пусть он хмур был и зол,
                                                но шел,
А когда ты упал
                               со скал,
Он стонал,
                      но держал;
Если шел он с тобой
                                      как в бой,
На вершине стоял – хмельной, –
Значит, как на себя самого
Положись на него!

1966

* * *

Свои обиды каждый человек –
Проходит время – и забывает.
А моя печаль – как вечный снег:
Не тает, не тает.

Не тает она и летом
В полуденный зной, –
И знаю я: печаль-тоску мне эту
Век носить с собой.

1966


Дайте собакам мяса

Дайте собакам мяса –
Может, они подерутся.
Дайте похмельным кваса –
Авось они перебьются.

Чтоб не жиреть воронам,
Ставьте побольше пугал.
Чтобы любить, влюбленным
Дайте укромный угол.

В землю бросайте зерна –
Может, появятся всходы.
Ладно, я буду покорным –
Дайте же мне свободу!

Псам мясные ошметки
Дали – а псы не подрались.
Дали пьяницам водки –
А они отказались.

Люди ворон пугают –
А воронье не боится.
Пары соединяют –
А им бы разъединиться.

Лили на землю воду –
Неты колосьев, – чудо!
Мне вчера дали свободу –
Что я с ней делать буду?!

1967


Охота на волков

Рвусь из сил – и из всех сухожилий,
Но сегодня – опять как вчера:
Обложили меня, обложили –
Гонят весело на номера!

Из–за елей хлопочут двустволки –
Там охотники прячутся в тень, –
На снегу кувыркаются волки,
Превратившись в живую мишень.

      Идет охота на волков, идет охота –
      На серых хищников, матерых и щенков!
      Кричат загонщики, и лают псы до рвоты,
      Кровь на снегу – и пятна красные флажков.

Не на равных играют с волками
Егеря – но не дрогнет рука, –
Оградив нам свободу флажками,
Бьют уверенно, наверняка.

Волк не может нарушить традиций, –
Видно, в детстве – слепые щенки –
Мы, волчата, сосали волчицу
И всосали: нельзя за флажки!

      И вот – охота на волков, идет охота, –
      На серых хищников, матерых и щенков!
      Кричат загонщики, и лают псы до рвоты,
      Кровь на снегу – и пятна красные флажков.

Наши ноги и челюсти быстры, –
Почему же, вожак, – дай ответ –
Мы затравленно мчимся на выстрел
И не пробуем – через запрет?!

Волк не может, не должен иначе.
Вот кончается время мое:
Тот, которому я предназначен,
Улыбнулся – и поднял ружье.

      Идет охота на волков, идет охота –
      На серых хищников, матерых и щенков!
      Кричат загонщики, и лают псы до рвоты,
      Кровь на снегу – и пятна красные флажков.

Я из повиновения вышел –
За флажки, – жажда жизни сильней!
Только сзади я радостно слышал
Удивленные крики людей.

Рвусь из сил – и из всех сухожилий,
Но сегодня не так, как вчера:
Обложили меня, обложили –
Но остались ни с чем егеря!

      Идет охота на волков, идет охота –
      На серых хищников, матерых и щенков!
      Кричат загонщики, и лают псы до рвоты,
      Кровь на снегу – и пятна красные флажков.

1968


Я к вам пишу

Спасибо вам, мои корреспонденты –
Все те, кому ответить я не смог, –
Рабочие, узбеки и студенты –
Все, кто писал мне письма, – дай вам бог!

        Дай бог вам жизни две
        И друга одного,
        И света в голове,
        И доброго всего!

Найдя стократно вытертые ленты,
Вы хрип мой разбирали по слогам.
Так дай же бог, мои корреспонденты,
И сил в руках, да и удачи вам!

Вот пишут – голос мой не одинаков:
То хриплый, то надрывный, то глухой.
И просит население бараков:
«Володя, ты не пой за упокой!»

Но что поделать, если я не звонок, –
Звенят другие – я хриплю слова.
Обилие некачественных пленок
Вредит мне даже больше, чем молва.

Вот спрашивают: «Попадал ли в плен ты?»
Нет, не бывал – не воевал ни дня!
Спасибо вам, мои корреспонденты,
Что вы неверно поняли меня!

Друзья мои – жаль, что не боевые –
От моря, от станка и от сохи, –
Спасибо вам за присланные – злые
И даже неудачные стихи.

Вот я читаю: «Вышел ты из моды.
Сгинь, сатана, изыди, хриплый бес!
Как глупо, что не месяцы, а годы
Тебя превозносили до небес!»

Еще письмо: «Вы умерли от водки!»
Да, правда, умер, – но потом воскрес.
«А каковы доходы ваши все-таки?
За песню трешник – вы же просто крез!»

За письма высочайшего пошиба:
Идите, мол, на Темзу и на Нил, –
Спасибо, люди добрые, спасибо, –
Что не жалели ночи и чернил!

Но только я уже бывал на Темзе,
Собакою на Сене восседал.
Я не грублю, но отвечаю тем же, –
А писем до конца не дочитал.

И ваши похвалы и комплименты,
Авансы мне – не отфутболю я:
От ваших строк, мои корреспонденты,
рямеет путь и сохнет колея.

Сержанты, моряки, интеллигенты, –
Простите, что не каждому ответ:
Я вам пишу, мои корреспонденты,
Ночами песни – вот уж десять лет!

1973


* * *

Не впадай ни в тоску, ни в азарт ты
Даже в самой невинной игре,
Не давай заглянуть в свои карты
И до срока не сбрось козырей.

Отключи посторонние звуки
И следи, чтоб не прятал глаза,
Чтоб держал он на скатерти руки
И не смог передернуть туза.

Никогда не тянись за деньгами.
Если ж ты, проигравши, поник –
Как у Пушкина в «Пиковой даме»,
Ты останешься с дамою пик.

Если ж ты у судьбы не в любимцах –
Сбрось очки и закончи на том,
Крикни: «Карты на стол, проходимцы!» –
И уйди с отрешенным лицом.

(1967 – 1974)


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Der Große Karetnyj
Большой Каретный
 
Die Gräber der Brüder
Братские могилы
 
Es war keine Kabale
То была не интрижка
 
Das Lied vom gefühlvollen Boxer
Песня о сентимент. боксере
 
Das Lied vom Eisschnellläufer
Песня о конькобежце
 
Das Lied vom Freund
Песня о друге
 
Ein jeder Mensch hat mit der Zeit
Свои обиды каждый человек
 
Gebt doch den Hunden ihr Fresschen
Дайте собакам мяса
 
Wolfsjagd
Охота на волков
 
Ich schreibe euch
Я к вам пишу
 
Verfall nicht in Schwermut
Не впадай ни в тоску, ни в азарт

>> Gegenwart
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>> Babylon (90er Jahre)

Vladimir Vysockij