für Valerij Brjusov
Was für ein unruhiger Leichnam!
Wie oft steht doch ihr Sarg ganz leer.
Der sich am Trauerschrecken freute,
Schaut auf die Stirn, die spitz und hehr.
Ich hör den Duft der Grabesstelle,
Des Totengräbers Spatenschlag, –
Sie traten ein. Wie zum Duelle
Ist ganz die Jacke zugemacht.
Ich hör – der Tod steht vor der Türe,
Ich hör des Bechers Glockenklang …
Wen suchen sie denn, Herr Salieri?
Ist bald ein neuer Mozart dran?
Dem hohlen Quatschen hingegeben,
Steh ich zu lästern gern bereit …
Wer sie nicht liebt der Liebe wegen,
Der liebt sie wegen Hass und Streit!
1913
Jeden Abend bitt ich Gott,
Dass du mir im Traum erscheinest:
Hab dich so geliebt wie keine,
Bis die Liebe ging hinfort.
Jeden Tag schleich ich herum
Bei den Zimmern, die verlassen,
Wecke die Erinnerung,
Doch sie kann dich nicht erfassen …
Und beständig unbedacht
Spreche ich mit bösen Lippen
Deinen Namen – leise bittend,
Dass die Liebe neu erwacht.
1919
Zu faul bist du, Pierias Rosen zu pflücken Sappho
Die Zeit ist reif. Was bringst du nun
Den fordernden Göttern,
Fauler Schnitter?
Nur eine leere Ähre,
Denn auch an Tränen
Warst du arm.
Die Rosen sagen: »Für uns
War ihm ein Tröpfchen Blut
Noch zu schade.«
Die Götter, sie seufzen nur,
Denn nichts als Staub ist
Deine gesamte Ernte.
(1922)
Die Spinne verspann meine Klappikone,
Gebet und Wort im Sterben liegt,
Nachdem er am Tag den Verstand verloren,
Sinkt in das Kissen der Kopf zurück.
Genau so wird der Tod mich holen, –
Nicht von Musik und Duft verführt,
Nicht als ein schwarz geflügelter Dämon,
Nicht von Stille inspiriert, –
Nur ein Hund wird jaulen, oder
Es heult laut auf ein Automotor
Und eine Ratte verkriecht sich ins Loch.
Gerade so! Weder gut, noch böse,
Diese Musik ist mein Leben gewesen,
Diese Musik ist auch mein Tod.
1922
Mein Leben geht zu Ende hier.
Den Abend ich voll Ruhe ehr,
Und das Vergangene vor mir
Wirft längst schon keinen Schatten mehr –
Solch langen Schatten, der sich in meiner
Stammelei, die keine Hilfe kennt,
Von allen andern so unterscheidet,
Dass ich ihn meine Zukunft nenn.
9. Januar 1927
Sehr schwer fällt es, Bruder, als dreidimensionaler Schatten
in dieser Enge sein Leben zu fristen!
Die Irrenhäuser sind allesamt überbelegt
und auf dem Friedhof wird deine Asche nicht mehr im Sarg
oder in geräumigen Grabgewölben, –
sondern in Blechkasserolen beigesetzt.
Die Welt ist schon längst nicht mehr weitläufig.
Sie ist in Breite und Höhe zusammengeschrumpft …
Du möchtest sterben? Dann tritt hinter den Schirm,
leg still und leise die Körperhülle ab,
bescheiden, um niemanden zu beunruhigen,
ohne jede Hysterie, – die Zeit ist nicht danach!
Kaum dass du tot bist, wird ringsumher ohne Zurückhaltung
von Neuem »junges Leben kindlich spieln«:
Tag und Nacht rauscht der heisere Primuskocher,
die besoffene Mutter wird rülpsend deiner gedenken …
Klar! Hatten einen Nachbarn hinterm Schirm; ist eingegangen,
ohne dass man ihn erschlagen musste – Danke dafür!
1929
Was soll das denn heißen – »siebenter Himmel«?
Ein Rang, der auf höhere Tiefen verweist?
Wie die Galerien ganz hoch in Theatern,
Der höchlichst Begeisterten schmalste Grat?
'nen Himmel hat auch der Amöben Gewimmel,
Sehr weit ist des Geißeltiers Heiligenkreis,
's gibt Aufgusstierhelden und Schleimkleopátren,
Mit Pathos der Liebe und Wahnsinnstat.
Langweilig, öde lebt sich's unterm Himmel,
So wird's unterm siebten wohl öder noch sein.
1932 Kašin
O meine Liebste! Dämonische Freundin!
Du bist so knochig, dass, wohl leider,
Wenn er dich fräße zum Mittagsmahle,
Die Zähne sich ausbiss, der Kannibale.
Doch ich bin nicht so grobianisch
(Zumal schon ziemlich ohne Zahn ich),
So dass ich, ohne Qual, ganz leise,
Nur mit den Lippen dich verspeise!
März 1932
Валерию Брюсову
Какой неистовый покойник!
Как часто ваш пустеет гроб.
В тоскливом ужасе поклонник
Глядит на островерхий лоб.
Я слышу запах подземелий,
Лопат могильных жуткий стук, –
Вот вы вошли. Как на дуэли,
Застегнут наглухо сюртук.
Я слышу – смерть стоит у двери,
Я слышу – призвук в звоне чаш…
Кого вы ищете, Сальери?
Кто среди юных Моцарт ваш?..
Как бы предавшись суесловью,
Люблю на вас навесть рассказ...
Ах, кто не любит вас любовью,
Тот любит ненавистью вас.
1913
Каждый вечер я молю
Бога, чтобы ты мне снилась:
До того я полюбилась,
Что уж больше не люблю.
Каждый день себя вожу
Мимо опустелых комнат, –
Память сонную бужу,
Но она тебя не помнит…
И упрямо, вновь и вновь,
Я твое губами злыми
Тихо повторяю имя,
Чтобы пробудить любовь…
1919
Розы Пиерии лень тебе собирать! Сафо
Срок настал. Что несешь
Грозным богам,
Жнец нерадивый?
Выдаст колос пустой,
Как же ты был
Беден слезами.
Розы скажут, – для нас
Он пожалел
Капельку крови.
Боги, только вздохнут,
Вот уже – прах
Вся твоя жатва.
(1922)
Паук заткал мой темный складень
И всех молитв мертвы слова,
И обезумевшая за день
В подушку никнет голова.
Вот так она придет за мной,
Не музыкой, не ароматом,
Не демоном темнокрылатым,
Не вдохновенной тишиной, –
А просто пес завоет, или
Взовьется взвизг автомобиля
И крыса прошмыгнет в нору.
Вот так! Не добрая, не злая,
Под эту музыку жила я,
Под эту музыку умру.
1922
Кончается мой день земной.
Встречаю вечер без смятенья,
И прошлое передо мной
Уж не отбрасывает тени –
Той длинной тени, что в своем
Беспомощном косноязычьи,
От всех других теней в отличье,
Мы будущим своим зовем.
9 января 1927
Трудно, трудно, брат, трехмерной тенью
В тесноте влачить свою судьбу!
На Канатчиковой – переуплотненье,
И на кладбище уж не в гробу,
Не в просторных погребах-хоромах, –
В жестяной кастрюльке прах хоронят.
Мир совсем не так уже обширен.
Поубавился и вширь, и ввысь…
Хочешь умереть? – Ступай за ширму
И тихонько там развоплотись.
Скромно, никого не беспокоя,
Без истерик, – время не такое!
А умрешь – вокруг неукротимо
Вновь «младая будет жизнь играть»:
День и ночь шуметь охрипший примус,
Пьяный мать, рыгая, поминать…
Так-то! Был сосед за ширмой, был да выбыл.
Не убили – и за то спасибо!
Февраль 1929
Что это значит – «седьмое небо»?
Ярус, идущий в глубь высоты?
Что-то вроде райка в театре,
Энтузиастов тесный предел?
Есть свое небо и у амебы,
С сонмом своих амебных святых,
Есть и герои, и Клеопатры,
Пафос любви и безумных дел.
Скучно, ах, скучно жить под небом,
Даже, пожалуй, скучней под седьмым.
1932 Кашин
Моя любовь! Мой демон шалый!
Ты так костлява, что, пожалуй,
Позавтракав тобой в обед,
Сломал бы зубы людоед.
Но я не той породы грубой
(К тому ж я несколько беззуба),
А потому, не теребя,
Губами буду есть тебя!
Март 1932