[Cherubina de Gabriaque]

Cherubina de Gabriaque (1887 – 1928)

* * *

     Steinerne Brüder! Gräserne Schwestern!
Wie finde ich Worte für euch in der Not?
Menschliches Gift schluckte ich gestern –
     und bin jetzt wie tot.

     Sprecht ihr mich, hier im Geheimen,
vom Dunkel meiner Sünden los?
Ich kniee tief vor schwarzen Steinen,
     vor jeglichem Zweiglein im Moos.

     Ihr, und was dem Leben huldigt –
mag's dem Aug auch tot erscheinen –
ihr erschuft für uns, geduldig,
     eine Welt der Möglichkeiten.

     Doch ihr schweigt – und habt so recht!
Heilges Opfer bring ich euch.
Steinerne Brüder! Gräserne Schwestern!
     Mutter Erde macht uns gleich.

1917, Petersburg


* * *

Wo wir uns nicht zum ersten Mal begegnet:
Hier soll es auch nicht enden!
Von meiner Seele nimmst du dir so wenig,
Willst nicht zur Gänze brennen!

Mit dir bin ich so still, kein Wort will fallen …
Gehn wir zum Quell derselben Dunkelheit?
Wenn wir nicht greller als ein Blitz erstrahlen,
Was sollten wir zu zweit?

Und sind wir erst zwei Flammen, zwei Karaffen,
Wie traurig blickt dann Gott auf uns, sieht's ein …
Wo immer wir zum ersten Mal uns trafen,
Hier kann nicht unser Ende sein!

1921


* * *

Ich schreite übers alte Straßenpflaster …
Grüner Schimmel
Kriecht über leblose Mauern …
Sie ist nicht mehr eng
Meine Stadt, – sie ist leer,
Ist geräumig,
Und mein Schritt hallt wider
In den trostlosen Seufzern der Gehwegplatten …
Es mögen die Lippen versiegeln
Deinen unvermeidlichen Namen,
Damit er den Klang nicht erschlage,
          Diesen fesselnden Klang!

Es mögen sich vor deinen Augen
Blühende Felder erstrecken,
Und die schmerzliche Freude erwacht,
Dass wir uns wiedersehen, geheimnisvoll, baldig,
Doch hier kann ich dich nicht bewahren,
Hier, wo das Herz kaum mehr schlägt,
Hier, wo die ganze Erde erstorben,
          Wie die Stadt, wie auch ich …

Juni 1922
Petersburg


* * *

Ja, ich küsste und ich kannte
Deiner Lippen süße Spur,
Lippen, die auf Lippen brannten,
Was war daran Sünde nur?

Lippen werden durch das Küssen
Weicher doch und tiefer rot.
Warum musste ich es büßen
Durch dein böses Wort?

Deiner Augen Grau – erloschen
Ist's, vier lange Jahre schon.
Süßer noch als Wein und Honig
War unsre Begegnungsstunde.

Weißt du noch, Schnee am Portale
Durch den die Marmorrose schien:
Dass ich dich hintergangen habe, –
Hast du's jemals mir verziehn?

5. 11. 1925


* * *

Schwarze Vögel fliegen ständig
Morgens schon, den ganzen Tag,
In den Nächten träum' ich endlich,
Dass ich bald schon muss ins Grab.

Noch vor Kurzem durft' ich schauen –
Freitagsträume sagen wahr, –
Dass aus schönem Land mir naht
Ein flinker Faun mit dunklen Augen.

Er trat an mein Bett und lachte
Und er sprach: »Nun sage doch,
Bei uns die Asphodelien wachsen
Und du bist am Leben noch?

Bist bei uns als Gast erbeten!
Wann machst du dich auf den Weg?«
Und hat seine Knochenflöte
An die Lippen mir gelegt.

Meine Lippen bleich erschienen
Seit dem Tag. Ich harre nicht;
Dass nur dort die Asphodelien
Nicht verblühen ohne mich!

25. 9. 1926
Petersburg


* * *

Ringsum stieg alles Eis der Seele
Zu einem Spiegelzaun empor,
Und – zu einem Kreis der Hölle
Wurde der Polarkreis dort.

Dort hassen sich selbst die Geschwister …
Ein Schweigen kalt auf Seelen liegt,
Doch jener, der zurück sich richtet,
Wird von Erinnerung erdrückt.

Eisschollen türmen sich und brechen …
Doch kurz über dem Höllentor
Brennt als Laterne unauslöschlich
Der ewige Polarstern dort.


* * *

Lausch aufmerksam dem, was du nachts geträumt hast,
Verpass nicht, wenn herniederfällt ein Stern …
Als unsichtbarer Schatten durch die Straßen
Geh ich hinter dir her …

Achte für mich (ich leide in der Wüste,
Wo die geliebten Plätze ganz weit …)
Ist's Newawasser dunkelblau geblieben?
Und hält der Engel immer noch das Kreuz?

12. Juli 1928


* * *

     Братья-камни! Сестры-травы!
Как найти для вас слова?
Человеческой отравы
     я вкусила – и мертва.

     Принесла я вам, покорным,
бремя темного греха,
я склонюсь пред камнем черным,
     перед веточкою мха.

     Вы и всё, что в мире живо,
Что мертво для наших глаз, –
вы создали терпеливо
     мир возможностей для нас.

     И в своем молчанье – правы!
Святость жертвы вам дана.
Братья-камни! Сестры-травы!
     Мать-земля у нас одна.

1917, СПБ

* * *

Где б нашей встречи ни было начало,
Ее конец – не здесь!
Ты от души моей берешь так мало,
Горишь еще не весь!

И я с тобой всё тише, всё безмолвней…
Ужель идем к истокам той же тьмы?
О, если мы не будем ярче молний,
То что с тобою мы?

А если мы два пламени, две чаши, –
С какой тоской глядит на нас Творец…
Где б ни было начало встречи нашей,
Не здесь – ее конец!

23. 4. 1921


* * *

По старым иду мостовым…
Зеленая плесень
По стенам ползет неживым…
Он больше не тесен,
Мой город, – он пуст,
Он просторен,
И шаг мой повторен
Унылыми вздохами плит…
Пускай не срывается с уст
Твое неотступное имя,
Чтоб звук его не был убит,
          Пленительный звук!

Пускай пред глазами твоими
Цветущие лягут поля,
И острая радость проснется
Грядущих, неведомых встреч,
А здесь мне тебя не сберечь,
Здесь сердце почти что не бьется,
Здесь вся умирает земля,
          И город, и я…

Июнь 1922
Петербург


* * *

Да, целовала и знала
Губ твоих сладких след,
Губы губам отдавала,
Греха тут нет.

От поцелуев губы
Только алей и нежней.
Зачем же были так грубы
Слова обо мне?

Погас уж четыре года
Огонь твоих серых глаз.
Слаще вина и меда
Был нашей встречи час.

Помнишь, сквозь снег над порталом
Готической розы цветок?
Как я тебя обижала, –
Как ты поверить мог?

5. 11. 1925

* * *

Все летают черные птицы
И днем, и поутру,
А по ночам мне снится,
Что я скоро умру.

Даже прислали недавно –
Сны под пятницу – верные сны,
Гонца из блаженной страны –
Темноглазого легкого фавна.

Он подошел к постели
И улыбнулся: «Ну, что ж,
У нас зацвели асфодели,
А ты все еще здесь живешь?

Когда ж соберешься в гости
Надолго к нам?..»
И флейту свою из кости
К моим приложил губам.

Губы мои побледнели
С этого самого дня.
Только бы там асфодели
Не отцвели без меня!

25. 9. 1926
Петербург


* * *

Весь лед души обстал вокруг,
Как отраженная ограда,
И там совпал Полярный круг
С кругами Ада.

Там брата ненавидит брат…
В немом молчаньи стынут души,
А тех, кто обращен назад,
Змеей воспоминанье душит.

И громоздятся глыбы льда…
Но кротко над вратами Ада
Неугасимою лампадой
Горит Полярная звезда.


* * *

Прислушайся к ночному сновиденью,
Не пропусти упавшую звезду…
По улицам моим Невидимою тенью
Я за тобой пройду…

Ты посмотри (я так томлюсь в пустыне
Вдали от милых мест…):
Вода в Неве еще осталась синей?
У Ангела из рук еще не отнят крест?

12 июля 1928


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Steinerne Brüder! Gräserne Schwestern!
Братья-камни! Сестры-травы!
 
Wo wir uns nicht zum ersten Mal …
Где б нашей встречи ни было …
 
Ich schreite übers alte Straßenpflaster
По старым иду мостовым
 
Ja, ich küsste und ich kannte
Да, целовала и знала
 
Schwarze Vögel fliegen ständig
Все летают черные птицы
 
Ringsum stieg alles Eis der Seele
Весь лед души обстал вокруг
 
Lausch aufmerksam dem, was du …
Прислушайся к ночному …

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