[V. M. Maksimov: Zauberer, 1870er Jahre]

V. M. Maksimov: Ein Zauberer

* * *

Der christlich inspirierte Lehrer
Hat festen Geist, ein reines Herz;
Kein böser deutscher Denker ist er,
Kein Kommunist ohne Gesetz.

Aus tiefster eigner Überzeugung
Demütig über allen stehnd,
Bleibt tief verhasst seiner Bescheidung,
Des Nächsten Glück mit anzusehn.

(1845)


* * *

          Salut, salut, consolatrice!
          Ouvre tes bras, je viens chanter!
                           Musset

Du Bettelkind mit heilem Herzen,
Mein armer Vers, sei mir gegrüßt!
Mein heller Strahl über dem Herde
All meiner Freuden, meines Glücks!
Das Einzge, was der Gotteszweifler
Im Tempel nicht zu stürzen weiß, –
Mein Unglück! Und mein ganzer Reichtum!
Mein Handwerk voller Heiligkeit!

Erwache, Wort, das leis verstummte!
Ertön von meinen Lippen neu;
Der Auserwählten voller Kummer
Bring unglückliche Seligkeit!
Lass dieses wirre Murren bleiben,
Verdamm das Herz voll Zuversicht
Zu einem grenzenlosen Leiden,
Zur Liebe, die unendlich ist!

1854


Vasilij Šibanov

Vorm zornigen Zaren floh Kurbskij, der Fürst,
    Und mit ihm Šibanov, sein Knappe.
Der Fürst war beleibt, sein müdes Pferd stürzt.
    Ob ihn die Verfolger nun schnappen?
Doch Vas'ka Šibanov blieb treu seinem Herrn
    Und gab seinem Herzog das eigne Pferd gern:
»Reitet, mein Fürst, zum feindlichen Haufen,
    Die Nebelwand schützt mich, ich laufe.«

Der Herzog entkam. Im Litauerzelt
    Muss er – geächtet – nun sitzen,
Die Litauerhorde versammelt sich schnell,
    Und zieht vor Verwundrung die Mützen.
Ein jeder dem Russen die Ehre erweist,
    Man fragt sich verwundert, was das wohl heißt,
Dann läuft's durch die Köpfe, die bloßen:
    »Fürst Kurbskij ist zu uns gestoßen!«

Diese Ehre jedoch freut den Fürsten nicht sehr,
    Da Ärger und Zorn ihn erfüllen;
Die Wunden der Seele, die tief sind und schwer,
    Die muss er dem Zaren enthüllen:
»Die Last, die ich lange Zeit in mir schon trag',
    Die wird nun detailreich dem Zaren geklagt,
Ich sag es direkt, ohne Schranke:
    Für all deine Gunst sag ich Danke!«

Die Nachtzeit hindurch schreibt der Fürst ungereut,
    Aus Rache der Federkiel brauset;
Dann liest er und lächelt und liest es erneut,
    Und weiter schreibt er ohne Pause,
Mit bissigen Worten beklagt er den Zarn
    Und spinnt bis zum Morgen sein bitteres Garn
Bis endlich das Nachtwerk verrichtet:
    Ein Sendschreiben randvoll vergiftet.

Doch wer will des Fürsten verwegene Wort
    Dem Zaren Ivan überbringen,
Wem sitzt auf den Schultern so lose der Kopf,
    Kann's Herz voller Angst so bezwingen?
Kaum werden die Zweifel im Fürsten schon laut …
    Herein tritt Šibanov, schweißnass, voller Staub:
»Fürst, gibt es was, ihnen zu frommen?
    Seht, ich bin den Häschern entkommen!«

Von Freude erfüllt schickt der Fürst seinen Knecht
    Und kann sich vor Rührung kaum halten:
»Dein Fleisch ist gesund, deine Seele gerecht,
    Den Rubel hier sollst du erhalten!«
Šibanov dem Fürsten zur Antwort: »Nein! Nein!
    Das Silber wird euch hier viel nützlicher sein.
Und sei's nur, um Qual zu erfahren,
    Bring ich diesen Brief unserm Zaren.«

Ein kupfernes Läuten in Moskau ertönt;
    Der Zar in der Kutte lässt Glocken schlagen;
Ruft er zur Buße auf, wie man's ersehnt,
    Oder hat er sein Gewissen begraben?
Im Gleichmaß dem Glockenschlag Glockenklang folgt,
    Dem Dröhnen lauscht ängstlich das Moskauer Volk
Und betet die furchtsame Klage,
    Dass er es mit Strafen nicht plage.

Dem Herrscher zur Antwort von Wohntürmen dröhnt's,
    Der grausame Vjazemskij läutet,
Die ganze Opričnina-Finsternis höhnt,
    Maljuta und Vas'ka, die grausame Meute.
Es läutet, der sich seiner Schönheit nicht schämt,
    Nach dem sich das Zarenherz heimlich wohl sehnt,
Mit weibischem Lächeln und Schlangenseele –
    Basmanov, der Zögling der Hölle.

Der Zar geht, nachdem er Bojaren belehrt,
    Benutzt seinen Stecken als Stütze.
Da teilt sich das Volk, weil ein Reiter sich nähert,
    Ein Sendschreiben unter der Mütze.
Schnell springt er vom Pferd und läuft dann zu Fuß
    Zum Zaren Ivan, entbietet den Gruß
Und sagt ihm, scheint sich nicht zu fürchten:
    »Von Kurbskij, Andrej, eurem Fürsten!«

Die Augen des Zaren stehn plötzlich in Brand:
    »An mich? Von diesem Verbrecher?
Djaken! Lest vor, was schrieb seine Hand
    Und dass ihr kein Wort mir verwässert!
Her mit dem Schreiben, erbärmlicher Schuft!«
    Des Stabs spitzes Ende bohrt sich in den Fuß
Šibanovs und mit bösem Fauchen
    Stützt der Zar sich darauf, um zu lauschen.

»Zar, den seit Alters gerühmt jeder Mund,
    Was machte dich so niederträchtig!
Bekenne, was ist der Verfehlungen Grund
    Zu prügeln, die gut sind und mächtig?
Bekenne, warn sie's nicht, die mutig im Krieg
    Die Bollwerke schleiften, die Feinde besiegt,
Rühmst du dich nicht des, was sie taten?
    Und was war der Lohn, den sie hatten?

Du Irrer, der sich für unsterblich wohl hält,
    Hast du dich dem Teufel verbündet?
Schon bald gellt das Rachehorn über der Welt,
    So hat es die Schrift uns verkündet,
Und ich, der in Kämpfen für dich unverdrossen,
    Sein Blut vergoss, ja es wie Wasser vergossen,
Ich klag vor dem Herrn dich dann an!«
    Schrieb Kurbskij dem Zaren Ivan.

Šibanov schwieg. Als purpurner Strom
    Floss Blut aus durchstochenem Beine;
Ihm stierte ins Aug' mit verhaltenem Zorn
    Der Zar, zu erforschen das Seine.
Bewegungslos stand die Opričnina-Schar.
    Mit finsterem Blick überlegte der Zar,
Als hätte ein Leid ihn befallen.
    Erwartungsvoll schwiegen sie alle.

Da sprach der Zar: »Ja, dein Herr hat wohl recht,
    Kein Glück sei mir länger beschieden,
Ein räudiger Hund bin ich, der ungerecht,
    Die Mächtigen prügelt hienieden.
Kein Sklave bist du, doch Genosse und Freund,
    So sage, sind viele dem Kurbskij noch treu,
Dass er dich für gar nichts verraten,
    Die Folter soll uns dies verraten!«

Es quälen und martern den Flüchtling sodann
    Die Henker in ständigem Wechsel:
»Kurbskijs Genossen, sag sie uns an,
    Entdecke der Hunde Verstecke!«
Der Zar fragt beständig: »Und? Was ist jetzt?
    Verriet er des Diebes Gefolgschaft zuletzt?«
»Zar! nur dies eine von ihm ist zu hörn:
    Er rühmt den Geächteten, rühmt seinen Herrn!«

Der Tag ging zu Ende, die Nachtschicht begann,
    Die Eisentür quietscht im Verliese,
Die Kette der Streckbank wird wieder gespannt,
    Die Arbeit geht weiter, die fiese.
»Was ist nun, habt ihr die Verräter erfahrn?«
    »Zar! Es geht zu Ende, sein Sterben ist nah,
Doch stets nur das eine von ihm ist zu hörn:
    Er rühmt den Geächteten, rühmt seinen Herrn:

›O Fürst, der du mich zu verraten vermocht,
    So süß deine Rache auch sein mag,
O Fürst, mein Gebieter, vergebe dir Gott
    Den schweren Verrat an der Heimat!
Höre mich, Gott, mein Sterben ist nah,
    Die Zunge wird schwer, der Blick mir erstarrt,
Verzeihung mein Herz konnte finden,
    Vergebe auch mir meine Sünden!

Höre mich, Gott, mein Sterben ist nah,
    Vergebe auch meinem Gebieter.
Die Zunge wird schwer, der Blick mir erstarrt,
    Dies eine sag ich immer wieder:
Für Ivan den Schrecklichen bitt ich zum Schluss,
    Auch für unsre heilge, gewaltige Rus'.
Ich bin für den Tod jetzt gewappnet!‹«
    So starb Šibanov, der Knappe.

(1840er-Jahre)


* * *

Glaub mir nicht, Freundin, wenn, im Wutanfall,
Ich sage, dass ich dich nicht länger liebe,
Bei Ebbe denk nicht, dass das Meer betrüge,
Zur Küste kehrt's zurück im breiten Schwall.

Schon leide ich, von alter Lust beschwert,
Und gebe meine Freiheit dir zurück,
So wie die Welle, rauschend und verliebt,
Zum Ufer aus der Ferne wiederkehrt.

1856


Stille

Drückende Hitze über der See,
Wolkenloser Himmel;
Die erstorbne Luft bewegt
Keine Welle, keine Segel.
Blicke, Seefahrer, nicht böse
Über öde Weite hin:
Bald schon könnten durch die Stille
Jetzt verborgne Stürme ziehn!

(1843)


Nach Bourdillon

    The night has a thousand eyes

Die Nacht hat tausend Augen,
Der Tag jedoch nur eins;
Wie Rauch wird's um uns finster,
Wenn keine Sonne scheint.

Verstand hat tausend Augen,
Die Liebe hat nur eins;
Wenn Liebe geht, wird's finster,
Wie Rauch zieht hin die Zeit.

(1874)


* * *

Wenn der Tod mir ein Väterchen wäre,
Ich würd wie ein krankes, hilfloses Kind,
Sanft an seiner Brust entschlafen
Und sänke, vergessend böse Tage,
Auch mich selbst vergessend hin.

Doch ist er kein Vater, er ist ein Fremder,
Zahlt's dem heim, der leben kann,
Der's Denken kennt, der Liebe Qual,
Reißt von der Ewigkeit den Vorhang
Und lässt uns nichts vergessen dann.

(1897)


* * *

Er war nur ein Titularrat,
Ihr Vater war ein General;
Die Liebe gestand er ihr schüchtern,
Und sie hat ihm eine geknallt.

Da schlich sich der Titularrat,
Besoff sich die Nacht lang und als
Er umsank, da sah er im Fieber
Die Tochter des Generals.

(1859)


* * *

Wo bist du, meine Jugend?
Wo seid ihr, meine Kräfte?
An die Brust hat bitter
Sich der Gram geheftet.

Der gesenkte Kopf kann
Schwer nur sich erheben;
Schwer in ihm Gedanken
Schwarz wie Wolken schweben;

Sonne wird die Wolken
Niemals mehr durchdringen;
's Herz muss, wie ein Täubchen
Blutend, leise wimmern.

Ach, du böses Schicksal!
Richtest mich zugrunde;
Böse Not in finstrer
Ecke schlug mir Wunden.

1866


* * *

Heiße mich nicht Lieder singen,
Helle, von der Liebe;
Traurig klingen meine Lieder,
Wie im Herbst die Tage sind.

Ihre Klänge: Regenrauschen,
Vor dem Fenster weht der Wind;
Heulen einer kranken Seele,
Stöhnen aus dem Busen dringt.

(1868 oder 1869)

* * *

Schmäht mich nicht, ihr Freunde,
Weil in meinen Werken
Freude nicht zu finden,
Und nicht Licht noch Wärme.

Wie du hier auf Erden
Atmen kannst und leben,
So wird auch das Liedchen
Sich bei dir ergeben …

's Leben gibt den Liedern
Bilder ein und Klänge:
Freude kann es schenken,
Doch auch Angst und Bängnis,

Tage voller Luxus,
Hoffnungsloses Finster,
All das spiegeln wieder
Eines Dichters Lieder.

Mein Lied ist tieftraurig …
Trag ich selber Schuld dran,
Dass mir's Leben auflud
Bittres Leid und Gram?

1878


* * *

Преподаватель христианский,
Он духом тверд, он сердцем чист;
Не злой философ он германский,
Не беззаконный коммунист!

По собственному убежденью,
Стоит он скромно выше всех!…
Невыносим его смиренью
Лишь только ближнего успех.

(1845)


* * *

          Salut, salut, consolatrice!
          Ouvre tes bras, je viens chanter!
                           Musset

Ты, уцелевший в сердце нищем,
Привет тебе, мой грустный стих!
Мой светлый луч над пепелищем
Блаженств и радостей моих!
Одно, чего и святотатство
Коснуться в храме не могло, –
Моя напасть! мое богатство!
Мое святое ремесло!

Проснись же, смолкнувшее слово!
Раздайся с уст моих опять;
Сойди к избраннице ты снова,
О роковая благодать!
Уйми безумное роптанье
И обреки все сердце вновь
На безграничное страданье,
На бесконечную любовь!

1854


Василий Шибанов

Князь Курбский от царкого гнева бежал,
    С ним Васька Шибанов, стремянный.
Дороден был князь. Конь измученный пал.
    Как быть среди ночи туманный?
Но рабскую верность Шибанов храня,
    Свого отдает воедоде коня:
«Скачи, князь, до вражьего стану,
    Авось я пешой не отстану».

И князь доскакал. Под литовским шатром
    Опальный сидит воевода,
Стоят в изумленье литовцы кругом,
    Без шапок толпятся у входа,
Бсяк русскому витязю честь воздает;
    Недаром дивится литовский народ,
И ходят их головы кругом:
    «Князь Курбский нам сделался другом».

Но князя не радует новая честь,
    Исполнен он желчи и злобы;
Готовится Курбский царю перечесть
    Души оскорбленной зазнобы:
«Что долго в себе я таю и ношу,
    То все я пространно к царю напишу,
Скажу напрямик, без изгиба,
    За все его ласки спасибо».

И пишет боярин всю почь напролет,
    Перо его местию дышит,
Прочтет, улыбнется, и снова почтет,
    И снова без отдыха пишет,
И злыми словами язвит он царя,
    И вот уж, когда занялася заря,
Поспело ему на отраду
    Послание, полное яду.

Но кто ж дерзновенные князя слова
    Отвезть Иоанну возьмется?
Кому не люба на плечах голова,
    Чье сердце в груди не сожмется?
Невольно сомненья на князя нашли…
    Вдруг входит Шибанов в поту и в пыли;
«Князь, служба моя не нужна ли?
    Вишь, наши меня не догнали!»

И в радости князь посылает раба,
    Торопит его в нетерпенье:
«Ты телом здоров, и душа не слаба,
    А вот и рубли в награжденье!»
Шибанов в ответ господину: «Добро!
    Тебе здесь нужнее твое серебро,
А я передам и за муки
    Письмо твое в царские руки».

Звон медный несется, гудит над Моской;
    Царь в смирной одежде трезвонит;
Зовет ли обратно он прежний покой
    Иль совесть навеки хоронит?
Но часто и мерно он в колокол бьет,
    И звону внимает московский народ
И молится, полный боязни,
    Чтоб день миновался без казни.

В ответ властелину гудят терема,
    Звонит с ним и Вяземский лютый,
Звонит всей опрични кромешная тьма,
    И Васька Грязной, и Малюта,
И тут же, гордяся своею красой,
    С девичьей улыбкой, с змеиной душой,
Любимец звонит Иоаннов,
    Отверженный богом Басманов.

Царь кончил; на жезл опираясь, идет,
    И с ним всех окольных собранье.
Вдруг едет гонец, раздвигает народ,
    Над шапкою держит посланье.
И спрянул с коня он поспешно долой,
    к царю Иоанну подходит пешой
И молвит ему, не бледнея:
    «От Курбского князя Андрея!»

И очи царя загорелися вдруг:
    «Ко мне? От злодея лихого?
Читайте же, дьяки, читайте мне вслух
    Посланье от слова до слова!
Подай сюда грамоту, дерзкий гонец!»
    И в ногу Шибанова острый конец
Жезла своего он вонзает,
    Налег на костыль – и внимает:

«Царю, прославляему древле от всех,
    Но тонущу в сквернах обильных!
Ответствуй, безумный, каких ради грех
    Побил еси добрых и сильных?
Ответствуй, не ими ль, средь тяжкой войны,
    Без счета твердыни врагов сражены?
Не их ли ты мужеством славен?
    И кто им бысть верностью равен?

Безумный! Иль мнишись бессмертнее нас,
    В небытную ересь прельшенный?
Внимай же! Приидет возмездия час,
    Писанием нам предреченный,
И аз, иже кровь в непрестанных боях
    За тя, еки воду, лиях и лиях,
С тобой пред судьею предстану!»
    Так Курбский писал Иоанну.

Шибанов молчал. Из пронзенной ноги
    Кровь алым струилася током,
И царь на спокойное око слуги
    Взирал испытующим оком.
Стоял неподвижно опричников ряд;
    Был мрачен владыки загадочный взгляд,
Как будто иполнен печали:
    И все в ожиданье молчали.

И молвил так царь: «Да, боярин твой прав,
    И нет уж мне жизни отрадной,
Кровь добрых и сильных ногами поправ,
    Я пес недостойный и смрадный!
Гонец, ты не раб, но товарищ и друг,
    И много, знать, верных у Курбского слуг,
Что выдал тебя за бесценок!
    Ступай же с Малютой в застенок!»

Пытают и мучат гонца палачи,
    Друг к другу приходят на смену:
«Товарищей Курбского ты уличи,
    Открой их собачью измену!»
И царь вопращает: «Ну что же гонец?
    Назвал ли он вора друзей наконец?»
«Царь, слово его все едино:
    Он славит свого господина!»

День меркнет, приходит ночная пора,
    Скрыпят у застенка ворота,
Заплечные входят опять мастера,
    Опять зачался работа.
«Ну что же, назвал ли злодеев гонец?»
    «Царь, близок ему уж приходит конец,
Но слово его все едино,
    Он славит свого господина:

«О князь, ты, который предать меня мог
    За сладостный миг укоризны,
О князь, я молю, да простит тебе Бог
    Измену твою пред отчизной!
Услышь меня, Боже, в предсемертный мой час,
    Язык мой немеет, и взор мой угас,
Но в сердце любовь и прошенье,
    Помилуй мои прегрешенья!

Услышь меня, Боже, в предсмертный мой час,
    Прости моего господина!
Язык мой немеет, и взор мой угас,
    Но слово мое все едино:
За грозного, Боже, царя я молюсь,
    За нашу святую, великую Русь,
И твердо жду смерти желанной!»
    Так умер Шибанов, стремянный.

(1840-е годы)


* * *

Не верь мне, друг, когда, в избытке горя,
Я говорю, что разлюбил тебя,
В отлива час не верь измене моря,
Оно к земле воротится, любя.

Уж я тоскую, прежней страсти полный,
Мою свободу вновь тебе отдам,
И уж бегут с обратным шумом волны
Издалека к любимым берегам!

1856


Тишь

Душный зной над океаном,
Небеса без облаков;
Сонный воздух не колышет
Ни волны, ни парусов.
Мореплаватель, сердито
В даль пустую не гляди:
В тишине, быть может, буря
Притаилась, погоди!

(1843)


Из Бурдильёна

    The night has a thousand eyes

Ночь смотрит тысячами глаз,
А день глядит одним;
Но солнца нет – и по земле
Тьма стелется, как дым.

Ум смотрит тысячами глаз,
Любовь глядит одним;
Но нет любви – и гаснет жизнь,
И дни плывут, как дым.

(1874)


* * *

Если б смерть была мне мать родная,
Как больное, жалкое дитя,
На ее груди заснул бы я
И, о злобах дня позабывая,
О самом себе забыл бы я.

Но она – не мать, она – чужая,
Грубо мстит тому, кто смеет жить,
Мыслить и мучительно любить,
И, покровы с вечности срывая,
Не дает нам прошлое забыть.

(1897)


* * *

Он был титулярный советник,
Она – генеральская дочь;
Он робко в любви объяснился,
Она прогнала его прочь.

Пошел титулярный советник
И пьянствовал с горя всю ночь,
И в винном тумане носилась
Пред ним генеральская дочь.

(1859)


* * *

Где ты, моя юность?
Где ты, моя сила?…
Горькая кручина
Грудь мою сдавила.

Голове поникшей
Тяжело подняться;
Думы в ней, как тучи
Черные, роятся;

И сквозь эти тучи
Солнце не проблещет;
Сердце, точно голубь
Раненый, трепещет.

Эх, судьба-злодейка!
Ты меня сгубила;
В мрачный, тесный угол
Злой нуждой забила.

1866


* * *

Не проси от меня
Светлых песен любви;
Грустны песни мои,
Как осенние дни!

Звуки их – шум дождя,
За окном ветра вой;
То рыданья души,
Стоны груди больной.

(1868 или 1869)


* * *

Не корите, други,
Вы меня за это,
Что в моих твореньях
Нет тепла и света.

Как кому на свете
Дышится, живется –
Такова и песня
У него поется…

Жизнь дает для песни
Образы и звуки:
Даст ли она радость,
Даст ли скорбь и муки,

Даст ли день роскошный,
Тьму ли без рассвета –
То и отразится
В песне у поэта.

Песнь моя тосклива…
Виноват в том я ли,
Что мне жизнь ссудила
Горе да печали?

1878


Inhalt:  >>

Karolina Pavlova

Der christlich inspirierte Lehrer
Преподаватель христианский
Du Bettelkind mit heilem Herzen
Ты, уцелевший в сердце нищем

A. K. Tolstoj

Vasilij Šibanov
Василий Шибанов
Glaub mir nicht, Freundin …
Не верь мне, друг, когда …

Jakov Polonskij

Stille
Тишь
Nach Bourdillon
Из Бурдильёна
Wenn der Tod mir ein Väterchen wäre
Если б смерть была мне мать …

Pëtr Vejnberg

Er war nur ein Titularrat
Он был титулярный советник

Ivan Surikov

Wo bist du, meine Jugend
Где ты, моя юность
Heiße mich nicht Lieder singen
Не проси от меня
Schmäht mich nicht, ihr Freunde
Не корите, други

>>Fëdor Tjutčev
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