[Afanasij Fet]

Afanasij Fet (1820 – 1892)

* * *

Noch ein unbedachtes Wort,
Noch ein zufälliges Seufzen –
Und wieder werde ich von Herzen leiden,
Erneut knie ich zu jenen Beinen dort.

Die Seele zittert, reiner nur zu leuchten,
Obwohl der Frühlingstag schon längst verblich
Und auf dem Friedhof hier im Mondenlicht
Sind Nacht und selbst der eigne Schatten gräulich.

(1884)


Der Schmetterling

Hast recht! Als eine luftge Flatterlinie
          Bin ich so lieblich.
Mein Atlaskleid, so lebend und beweglich,
          Sind nur zwei Flügel.

Ach, frage nicht: wohin ich gehen werde,
          Woher ich kam!
Ich ließ mich nur auf leichtem Blümchen nieder
          Und schöpfe Atem.

Ob lange ich, unangestrengt und ziellos,
          Noch Atem schöpfe?
Schnell öffnend meine aufleuchtenden Flügel
          Entflieg ich plötzlich.

(1884)


* * *

Ich sah deine milchigen, kindlichen Haare,
Ich habe dein Stimmchen, süß-seufzend, erfahren –
Erspürte des Morgenrots erstliche Glut;
Dem Anflug von Frühlingsgefühlen ergeben,
Trank leis ich den Quell von Reinheit und Streben
Den du, gefangener Engel, mir schlugst.

Begriff diese Tränen, verstand jene Qualen,
Wenn Klänge nur herrschen und Worte zerfallen,
Wo man nur die Seele hört und nicht das Lied,
Wo Geist sich dem unnützen Körper entwindet,
Wo Freude am Lauschen kein Ende mehr findet,
Wo endloser Glaube ans Glück sich ergießt.

(1884)


* * *

      Der Garten erblühte,
      Der Abend erglühte,
Erfrischend und freudig ist mir!

      Hier stehe ich,
      Hier gehe ich,
Von himmlischen Worten verwirrt.

      Dieses Frühlicht,
      Dieser Frühling,
So unerreichbar und doch so klar!

      Von Glück erfüllt,
      Wein' ich ganz still,
Du bist mein Geheimnis so wunderbar.

(1884)


* * *

Ich sage dir nichts weiter mehr,
Ich will nicht, dass du dich besorgst,
Und das, was schweigend mich beschwert,
Erwähnt keine Geste, kein Wort.

Die Nachtblumen schlafen am Tag,
Doch wenn sich die Sonne verzieht,
Dann öffnen sie Blüten und Blatt:
Ich lausche, wie's Herz mir erblüht.

Die feuchte Nacht kriecht in die Brust,
Krank zittert mein totmüdes Herz.
Ich will nicht, dass du dich besorgst,
Ich sage dir weiter nichts mehr.

1885


* * *

Wie reich bin ich an Wahnsinnsversen!
Wie nützlich ist, wie tröstlich dieser Glanz:
Meine Demanten sind im Himmel, nicht auf Erden,
Der Tau darunter ist wie Perlen ganz.

's gibt Farben, 's gibt herrliche Klänge;
Nicht schüchtern! O Schönheit, komm raus!
Doch ich hier, der Magier und Sänger,
Lösch all das für Zärtlichkeit aus.

Doch steckst du ein Blümlein dir an,
Aus Übermut, oder mit Hintergedanken,
Wenn, wie verschleiert, die Augen so sanft
Entbrannt von dem Seelengift prangen,

Und wenn im Anflug unschuldiger Scham
Die Wangen das Morgenlicht zärtlich umflirrt, –
O wie bedauerlich, kläglich steh ich dann
Und nutzlos und hilflos vor dir!

1887


* * *

All das, was zauberhaft verführte,
Damit das Leben weiterging;
Als Wintertage es berührten:
Es legte sich zum Sterben hin.

Nicht Hoffnung mehr, noch Kraft zu kämpfen –
Umringt vom wirren Allerlei,
Wie Stolz und wie's Gebet im Tempel
Erstehn vergangne Leiden neu.

1892


* * *

In nächtger Stille fällt es schwer
Die Seelenlast zu tragen
Vorm Hausgeist, dessen Augen leer,
Der stumm und dunkel wabert;
Wie einer Welle Urgewalt
Sich's über deiner Seele ballt.

Schon darum liebe ich's, bei Tag,
Wenn alles rings verstummt,
Bedacht hörn, wie der Wellenschlag
Des Lebens plätschernd summt.
Denn solche Welle drückt mich nicht,
Der Geist ist frei, die Seele frisch;
Und ständig würd ich gerne sagen:
»Ich bin da!« Ich schweige aber.

15. September 1892


* * *

Еще одно забывчивое слово,
Еще один случайный полувздох –
И тосковать я сердцем стану снова,
И буду я опять у этих ног.

Душа дрожит, готова вспыхнуть чище,
Хотя давно угас весенний день
И при луне на жизненном кладбище
Страшна и ночь и собственная тень.

(1884)


Бабочка

Ты прав. Одним воздушным очертаньем
          Я так мила.
Весь бархат мой с его живым миганьем –
          Лишь два крыла.

Не спрашивай: откуда появилась,
          Куда спешу?
Здесь на цветок я легкий опустилась,
          И вот – дышу.

Надолго ли, без цели, без усилья,
          Дышать хочу?
Вот, вот сейчас, сверкнув, раскину крылья
          И улечу.

(1884)


* * *

Я видел твой млечный, младенческий волос,
Я слышал твой сладко вздыхающий голос –
И первой зари я почувствовал пыл;
Налету весенних порывов подвластный,
Дохнул я струею и чистой и страстной
У пленного ангела с веющих крыл.

Я понял те слезы, я понял те муки,
Где слово немеет, где царствуют звуки,
Где слышишь не песню, а душу певца,
Где дух покидает ненужное тело,
Где внемлешь, что радость не знает предела,
Где веришь, что счастью не будет конца.

(1884)


* * *

      Сад весь в цвету,
      Вечер в огне,
Так освежительно-радостно мне!

      Вот я стою,
      Вот я иду,
Словно таинственной речи я жду.

      Эта заря,
      Эта весна
Так непостижна, зато так ясна!

      Счастья ли полн,
      Плачу ли я,
Ты – благодатная тайна моя.

(1884)


* * *

Я тебе ничего не скажу,
Я тебя не встревожу ничуть
И о том, что я молча твержу,
Не решусь ни за что намекнуть.

Целый день спят ночные цветы,
Но лишь солнце за рощу зайдет,
Раскрываются тихо листы,
И я слышу, как сердце цветет.

И в больную, усталую грудь
Веет влагой ночной… я дрожу.
Я тебя не встревожу ничуть,
Я тебе ничего не скажу.

1885


* * *

Как богат я в безумных стихах!
Этот блеск мне отраден и нужен:
Все алмазы мои в небесах,
Все росинки под ними жемчужин.

Выходи, красота, не робей!
Звуки есть, дорогие есть краски:
Это все я, поэт-чародей,
Растопчу за мгновение ласки.

Но когда ты приколешь цветок,
Шаловливо иль с думой лукавой,
И, как в дымке, твой кроткий зрачок
Загорится сердечной отравой,

И налет молодого стыда
Чуть ланиты овеет зарею, –
О как беден, как жалок тогда.
Как беспомощен я пред тобою!

1887


* * *

Все, что волшебно так манило,
Из-за чего весь век жилось,
Со днями зимними остыло
И непробудно улеглось.

Нет ни надежд, ни сил для битвы –
Лишь посреди ничтожных смут,
Как гордость дум, как храм молитвы
Страданья в прошлом восстают.

1892


* * *

Тяжело в ночной тиши
Выносить тоску души
Пред безглазым домовым,
Темным призраком немым,
Как стихийная волна
Над душой одна вольна.

Но зато люблю я днем,
Как замолкнет все кругом,
Различать, раздумья полн,
Тихий плеск житейских волн.
Не меня гнетет волна,
Мысль свежа, душа вольна;
Каждый миг сказать хочу:
«Это я!» Но я молчу.

15 сентября 1892


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Noch ein unbedachtes Wort
Еще одно забывчивое слово
 
Der Schmetterling
Бабочка
 
Ich sah deine milchigen, kindlichen Haare
Я видел твой млечный …
 
Der Garten erblühte
Сад весь в цвету
 
Ich sage dir weiter nichts mehr
Я тебе ничего не скажу
 
Wie reich bin ich an Wahnsinnsversen
Как богат я в безумных стихах
 
All das, was zauberisch verführte
Все, что волшебно так манило
 
In nächtger Stille fällt es schwer
Тяжело в ночной тиши

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