[Vladimir Majakovskij]

Vladimir Majakovskij (1893 – 1930)

Beziehung zum Fräulein

Dieser Abend entschied –
sollten wir Liebende werden? –
dunkel,
keiner kann uns sehn.
Ich beugte mich tatsächlich vor,
und tatsächlich
sagte ihr
vorgebeugt
ich,
wie'n guter Onkel:
»Steil ist der Abgrund der Leidenschaft –
sein sie so gut,
schleichen sie sich.
Schleichen sie sich,
sein sie so gut«.

1920


Heinemäßiges

Blitze aus ihren Augen sprangen:
»Ich hab dich gesehn –
mit einer andern.
Du bist der Gemeinste,
der Schlimmste von allen … «
Und ging
und ging
und stritt vor sich hin.
Ich bin ziemlich gebildet, Liebchen,
lass dein Donnergetöse stecken.
Bin ich dem Blitzschlag nicht erlegen,
kann mich der Donner,
weiß Gott, nicht erschrecken.

1920


Auf Sitzung versessen

Kaum dass die Nacht im Morgenlicht stirbt,
seh ich sie täglich schon eilen:
der ins Haupt,
der ins Amt,
der ins Po,
der ins Lit,
ein jeder in seine Abteilung.
Wo's Akten hagelt, wo's regnet Papier,
wagt man sich kaum ins Gebäude:
er rafft ein halb Hundert –
die wichtigsten nur! –
schon stiebt der Beamte zur Sitzung wie Streusand.

Du erklärst dich:
»Könnt ich ein Terminchen erlangen?
Ich warte hier schon seit Großmutters Tagen.«
»Genosse Ivanytsch ist zur Sitzung gegangen,
ins Amt für Stuten- und Theaterfragen.«

Trittst platt hundert Stufen.
Wer soll das ertragen!
Erneut:
»In Stundenfrist ist Zeit auch für sie da.
Auf Sitzung:
Zum Kauf eines Tintentankwagens
für die notleidenden Gouvernementskooperativen.«

Die Stunde ist rum:
kein Sekretär,
noch weniger die Sekretärin.
Was das soll?
Sind halt alle beim Komsomol!
Auf der Sitzung der noch nicht ganz 30-jährigen.

Beim nächsten Ansturm ist es fast Nacht
in der höchsten Etage des Achtstockgebäudes.
»Ist der Genosse Ivanytsch jetzt da?«
»Aber der hat doch Sitzung im A – B – C – D – E – F – G-
Kommitee!
Oder war es doch S?«

Zornesmut!
In die Sitzung hinein
stürm ich wie eine Lawine,
ich brüll mir den Weg mit Verwünschungen frei
und sehe, da sitzen in Hälften zerteilt
Beamte? nein, einzig nur Hintern!
O Teufelswerk!
Wo sind die anderen Hälften?
»Zerstückelt!
Ermordet!«
Ich brüll und ich schrei.
Diesem Schreckensbild selbst mein Verstand nicht mehr Stand hält!
Da hör ich das Stimmchen des Sekretärs
ganz ruhig klagen:
»Zugleich auf zwei Sitzungen müssen wir weilen.
Am Tag
gibt es Sitzungen zwanzig.
Ob man will oder nicht, man muss sich zerteilen:
die Hintern sind hier
und die Köpfe
woanders.«

Bin erregt, kann nicht schlafen,
am Morgen, vergammelt,
trifft mich ein Traum wie ein Schlag:
»O haltet
nur noch
eine Sitzung ab:
doch eine, die tilgt diese Form der Versammlung!«

1922


Hymne der Onanisten

Wir Onanisten sind muskelbepackt!
Keine fleischige Titte steckt uns in den Sack!
Keinem Fotzenrotz uns zu verändern gelingt's!
Ist die Rechte fertig, ackern wir links!!!


* * *

Hej, Onanisten, schreit »Hurra!« –
die Fickmaschine ist erfunden,
Diverse Löchlein lassen gar
bis Schlüssellochbreite euch gesunden!!!


Wer ist die Schlampe

Nicht die ist 'ne Schlampe,
die für ein Brot
von vorne und hinten
die Fotze darbot,
verzeihn soll ihr Gott!
Doch die ist 'ne Schlampe, die's Geld saugt und lügt,
und doch zuletzt um das Ficken betrügt –
das ist wirklich 'ne Schlampe,
dass die Mutter sie fickt!


* * *

Wir brauchen den Fick wie Chinesen den Reis.
Als Radiomast steht unser Schwanz stets und immer!
Auf Syphilis prüf die zwei Löchlein, sei weise:
sonst musst du am Ende vor Ärzten dich krümmen!


* * *

In einer fremden Frau ich stecke,
es klebt mein Arsch fast an der Decke,
doch murren wir nicht – Kommunisten wir machen,
dem bourgeoisen Europa zur Rache!
Es soll sich mein Schwanz wie ein Mast hoch erstrecken,
mir ist es ganz gleich, wen ich da begatte –
ob Putzfrau oder Ministers Gattin!


[Satirefenster ROSTA Nr.70]

Отношение к Барышне

Этот вечер решал –
не в любовники выйти ль нам? –
темно,
никто не увидит нас.
Я наклонился действительно,
и действительно
я,
наклонясь,
сказал ей,
как доврый родитель:
«Страсти крут обрыв –
будьте добрый,
отойдите.
Отойдите,
будьте добры».

1920


Гейнеобразное

Молнию метнула глазами:
«Я видела –
с тобой другая.
Ты такой низкий,
ты подлый самый…» –
И пошла,
и пошла,
и пошла, ругая.
Я ученый малый, милая,
громыханья оставьте ваши.
Если молния меня не убила –
то гром мне,
ей-богу, не страшен.

1920


Прозаседавшиеся

Чуть ночь превратит в рассвет,
вижу каждый день я:
кто в глав,
кто в ком,
кто в полит,
кто в просвет,
расходится народ в учрежденья.
Обдают дождем дела бумажные,
чуть войдешь в здание:
отобрав с полсотни –
самые важные! –
служащие расходятся на заседания.

Заявившися:
«Не могут ли аудиенцию дать?
Хожу со времени она». –
«Товарищ Иван Ваныч ушли заседать –
объединение Тео и Гукона».

Исколесишь сто лестниц.
Свет не мил.
Опять:
«Через час велели придти вам.
Заседают:
покупка склянки чернил
Губкооперативом».

Через час:
ни секретаря,
ни секретарши нет –
голо!
Все до 22-х лет
на заседания комсомола.

Снова взбираюсь глядя на ночь
на верхний этаж семиэтажного дома.
«Пришел товарищ Иван Ваныч?» –
«На заседании
А-бе-ве-ге-де-е-же-зе-кома».

Взъяренный,
на заседание
врываюсь лавиной,
дикие проклятья дорогой изрыгая.
И вижу:
сидят людей половины.
О дьявольщина!
Где же половина другая?
«Зарезали!
Убили!»
Мечусь, оря.
От страшной карины свихнулся разум.
И слышу
спокойнейший голосок секретаря:
«Оне на двух заседаниях сразу.
В день
заседаний на двадцать
надо поспеть нам.
Поневоле приходится раздвоятся.
До пояса здесь,
а остальное
там».

С волнения не уснешь.
Утро раннее.
Мечтой встречаю рассвет ранний:
«О, хотя бы
еще
одно заседание
относительно искоренения всех заседаний!»

1922


Гимн онанистов

Мы, онанисты, ребята плечисты!
Нас не заманишь титькой мясистой!
Не совратишь нас пиздовою плевой!
Кончил правой, работай левой!!!


* * *

Эй, онанисты, кричите "Ура!" –
машина ебли налажена,
к вашим услугам любая дыра,
вплоть до замочной скважины!!!


Кто есть бляди

Не те бляди,
что хлеба ради
спереди и сзади
дают нам ебти,
Бог их прости!
А те бляди – лгущие, деньги сосущие,
ебать не дающие –
вот бляди сущие,
мать их ети!


* * *

Нам ебля нужна как китайцам рис.
Не надоест хую радиомачтой топорщиться!
В обе дырки гляди – не поймай сифилис.
А то будешь перед врачами корчиться!


* * *

Лежу на чужой жене,
потолок прилипает к жопе,
но мы не ропщем – делаем коммунистов,
назло буржуазной Европе!
Пусть хуй мой как мачта топорщится!
Мне все равно, кто подо мной –
жена министра или уборщица!


[Okno satiry ROSTA No.70]

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Beziehung zum Fräulein
Отношение к Барышне
 
Heinemäßiges
Гейнеобразное
 
Auf Sitzung versessen
Прозаседавшиеся
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Hymne der Onanisten
Гимн онанистов
 
Hej, Onanisten, schreit »Hurra!«
Эй, онанисты, кричите "Ура!"
 
Wer ist die Schlampe
Кто есть бляди
 
Wir brauchen den Fick wie Chinesen …
Нам ебля нужна как китайцам рис
 
In einer fremden Frau ich stecke
Лежу на чужой жене
______________________________
 
Satirefenster ROSTA Nr. 70
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