1
Hier bin ich frei, hier bin ich glücklich, –
Frei, da mein Leben fast vorbei,
Weil ich zu nichts mehr taug, fast blind bin,
Weil dieses graue Einerlei
Mit seinem grausigen Gewimmel
Mich längst nicht mehr vernichten kann,
Weil ich mit tiefem Licht im Innern
Mich selber halte hell und warm
Und weil das allgemeine Schwinden
Im Alter der gewohnten Kraft,
Das Hochgefühl sich abzufinden
Ein reiches Farbenspiel entfacht …
Wächst nicht in Abfall und Gerümpel
Aus Humus und aus morschem Holz
Der Blumen schöner Blütenwimpel
Nach Weihrauch duftend hehr und stolz?
Mag auch der Wahrheit Urgrund schwanken,
Mag Irrsinn sein der Tage Lauf, –
Mein Lächeln, wohlmeinend und dankbar,
Dies Lächeln löscht fast nichts mehr aus!
Ich baut ein Haus in keinem Städtchen,
Hab's schwierigste Problem gelöst, –
Zu mir in mein bescheidnes Eckchen
Kann Opfer kommen, Henkersknecht …
Ich sehe, weiß und ich begreife,
Dass alles zu verzeihen ist,
Bin gut gelaunt und tröste eifrig
Euch damit: Man eh machtlos ist.
Ja, in den Schoß allmächtgen Friedens
Trat ganz mein stilles »Eckchen« ein –
So wuchs aus allgemeinem Übel
Ein zauberhaftes Blümlein fein …
23
War immer stets vom Pech verfolgt,
Weil alle Frauen, die mir nahestanden,
Über mein Dichten lachten! Ihr Geist blieb stumm,
Obwohl sie mir so manche Träume sandten.
Doch konnte ich in keiner, nicht ein Stück,
Das was ich träumte schließlich wiederfinden …
Ich eilte nie zu ihnen froh, voll Glück,
Wenn's mir gelang, die Worte neu zu binden!
Mit neuem Vers ich nie zu ihnen ging,
Mit offener, noch tief berührter Seele,
Um's Blümchen darzubringen, das meinem Geist entspringt,
Noch feucht vom Tau, noch nass von mancher Träne.
69
Mein Teich sieht seit morgens gemalt aus
Im wild-arabeskischen Stil;
Sich purpurne Röte entfaltet
Im Ohrschmuck, der von Erlen fiel.
Von tauenden Schollen gewartet,
Lag öde er da, fast wie tot,
Kein Windstoß und dennoch – er atmet …
Die Fischlein, sie wiegen ihn schon.
97
Ich stehe voller Gram am Sarge!
Der Wahnsinn vieler Jahre kam
Endlich zur Ruhe und ich kann
Nun wieder sagen: »Welch ein Mann!«
Am Sarg der Sohn! Wie sieht ihm ähnlich
Das Gesicht! Klar les ich draus:
»Macht schneller Schluss mit dem Begräbnis,
Gebt schnell ein Fest, durchlüftet's Haus!«
110
Ich kenn 'nen Friedhof. Überreste
Von Steinen und auch Kreuzen stehn,
In saftig-weichem Moos sich fläzend,
Wie starre Wellen anzusehn.
Wie Wellen stehn sie – ohne Namen
Zuweilen nur, nur manches Mal
Wird hier ein neues Grab gegraben,
Von dessen Stein ein Name schallt …
Du liest ihn … irgendwie befremdlich!
Ein Bitten fleht mit leisem Zorn,
Doch, gegen das Vergessen kämpfend,
Geht dieser letzte Kampf verlorn!
115
Hab keine Lust mehr auf ein Lächeln,
Dies Grinsen, das man sich entringt,
Weil's das Gesicht, das tödlich röchelt,
Ganz ohne Grund beseelt, verjüngt.
Es ist der Wahrheit grad so dienlich,
Vom Wesen her so lächerlich,
Wie Geist, Erhabenheit und Kühnheit,
Die Chinas fetter Gott verspritzt.
116
Man schätzt mich in der Welt der Toten,
Bin dort zuhaus, bin dort bekannt!
Ich weiß, dass sie mich längst erwarten …
Nein, du wirst hier wie dort verkannt!
»Hier ist kein Platz für seine Scherze«,
So schallt er von den Toten schwer,
»Wir alle leben rein von Herzen;
Doch er? Wo nähm ein Herz er her?
Für ihn wird's hier nicht sehr gemütlich,
Er ist zu frech, und viel zu klug;
Was er verachtet stets, wir bieten's!
Geduld ist nicht sein Wesenszug.
Er wird, was er verlästert, schauen,
Erkennen, was er abgelehnt,
Er darf nicht hassen, lügen, plaudern,
Denn Schweigen ist ihm auferlegt!«
Welch Last wird dir dort aufgeladen!
Kein Lästern mehr, kein Wortschwall springt!
Dort kürzt man nicht der Parze Faden.
Ja, selbst ein Selbstmord nicht gelingt!
Kannst nicht mehr bessern, was geschehen,
Ein Schreckensjoch dich schwer bedrückt,
Du, Ärmster, darfst kein Wort mehr reden
Und dort – nicht hier, wirst du verrückt!
180
Von Dichtung habt ihr nicht die allerkleinste Ahnung, –
Die Dichtung ist kein Traum, nicht Chronik, und nicht Schein!
Als Dichter hier zu leben, ist bittere Erfahrung;
Wie schlecht es ihm ergeht, weiß der Dichter nur allein!
Doch nur der echte weiß es, den Gott berufen hatte …
Kein Triumphator ist er, kein Priester, kein Prophet, –
Ein ungläubiger Thomas, der hinsank, zu betasten
An Arm und Bein die Wunden, die das Leben schlägt.
184
Was hier geschrieben steht, hab ich gar nicht geschrieben, –
Es ist nur als die Spur meines Lebens hier verblieben;
Es sind die Puppen nur vergangner Schmetterlinge,
Vom Hin und Her der Zeiten die verbliebnen Dinge.
Was wollte meine Seele noch Schmetterlinge fangen!
Sie sollte irgendwo zur Ruhe jetzt gelangen;
Jedoch sie hat sich nirgends und niemals hingelegt,
Die sich so leicht bewegte, kannte niemals einen Weg …
1
Здесь счастлив я, здесь я свободен, –
Свободен тем, что жизнь прошла,
Что ни к чему не годен,
Что полуслеп, что эта мгла
Своим могуществом жестоким
Меня не в силах сокрушить,
Что светом внутренним, глубоким
Могу я сам себе светить
И что из общего крушенья
Всех прежних сил, на склоне лет,
Святое чувство примиренья
Пошло во мне в роскошный цвет…
Не так ли в рухляди, над хламом,
Из перегноя и трухи,
Растут и дышат фимиамом
Цветов красивые верхи?
Пускай основы правды зыбки,
Пусть всё безумно в злобе дня, –
Доброжелательной улыбки
Им не лишить теперь меня!
Я дом воздвиг в стране бездомной,
Решил задачу всех задач, –
Пускай ко мне, в мой угол скромный,
Идут и жертва и палач…
Я вижу, знаю, постигаю,
Что все должны быть прощены,
Я добр – умом, я утешаю
Тем, что в бессильи все равны.
Да, в лоно мощного покоя
Вошел мой тихий «Уголок» –
Возросший в грудах перегноя
Очаровательный цветок…
23
Всегда, всегда несчастлив был я тем,
Что все те женщины, что близки мне бывали,
Смеялись творчеству в стихах! Был дух их нем.
К тому, что мне мечтанья навевали.
И ни в одной из них нимало, никогда
Не мог я вызывать отзывчивых мечтаний…
Не к ним я, радостный, спешил в тот час, когда
Являлся новый стих счастливых сочетаний!
Не к ним, не к ним с новинкой я спешил,
С открытою, еще дрожавшею душою,
И приносил цветок, что сам я опылил,
Цветок, дымившийся невысохшей росою.
69
Мой пруд, он с утра разрисован,
На нем арабески, штрихи;
Он весь покраснел и алеет
В опавших сережках ольхи.
Давно ли в оттаявших льдинах
Глядел он так скучно, мертво!
Теперь и без ветра он дышит…
То рыбки колеблют его.
97
Стою я с ужасом у гроба!
Безумье многих лет навек
В нем успокоилось, и можно
Сказать опять: «Се человек!»
Сын подле гроба! Сколько сходство
В лице! Читаю ясно в нем:
«Скорей бы кончить с погребением
И пир задать, проветрив дом!..»
110
Я знаю кладбище. С годами
Остатки камней и крестов
Стоят застывшими волнами
В подушках мягких, сочных мхов.
Они – как волны – безымянны
И только изредка, порой,
Возникнет новая могила
Поименованной волной…
Читаешь имя… как-то странно!
В нем просьба будто бы слышна,
Борьба последняя с забвеньем,
Но… прекратится и она!
115
Мне улыбаться надоело,
Улыбка на других – претит!
Она лицо, что помертвело,
Совсем некстати молодит.
Она настолько же правдива,
По сути столько же мелка,
Как ум, величие и храбрость
В лице китайского божка.
116
Меня в загробном мире знают,
Там много близких, там я – свой!
Они, я знаю, ожидают…
А ты и здесь, и там – чужой!
«Ему нет места между нами, –
Вольны умершие сказать, –
Мы все, да, все,
живем сердцами,
А он? Ему где сердце взять?
Ему здесь будет несподручно,
Он слишком дерзок и умен;
Жить в том, что осмеял он, – скучно,
Он не захочет
быть смешон.
Все им поруганное – видеть,
Что отрицал он – осязать,
Без права лгать и ненавидеть
В необходимости – молчать!»
Ты предвкуси такую пытку:
Жить вне злословья, вне витийств!
Там не подрежет Парка нитку!
Не может быть самоубийств!
В неисправимости былого,
Под гнетом страшного ярма,
Ты, бедный, не промолвишь слова
И там – не здесь – сойдешь с ума!
180
В вас о поэзии смешное представленье, –
Поэзия – не сон, не летопись, не бред!
Поэтом в жизни стать – совсем не наслажденье,
Как тяжело им быть – оценит лишь поэт!
Но только истинный, имеющий призванье…
Не триумфатор он, не жрец и не пророк, –
Фома неверящий, припавший к осязанью
И к поклоненью язвам рук и ног.
184
Что тут написано, писал совсем не я, –
Оставляла за собою жизнь моя;
Это – куколки от бабочек былых,
След заметный превращений временных.
А души моей – что бабочки искать!
Хорошо теперь ей где-нибудь порхать,
Никогда ее, нигде не обрести,
Потому что в ней, беспутной, нет пути…