[Arthur Rimbaud]

Jean Arthur Rimbaud
(1854 – 1891)

Ausbruch der Sinne

In sommerlicher Abendstunde geh ich meinen Weg;
Zerstochen von Grannen, zertret ich das Gras:
Mein Bein spürt die Kälte, von Träumen bewegt,
Lass ich den Wind mein bloßes Haupt baden.

Ich halte den Mund, denn mein Kopf ist so leer:
Doch ewige Liebe beseelt meine Spur;
Und wie ein Zigeuner, der sich verzehrt
Nach Frauen, durchstreif ich voll Glück die Natur.

März 1870


Ophelia

I

Durch die Wellen still und schwarz, wo die Sterne schlafen,
Treibt wie eine große Lilie bleich Ophelia,
Ruht in ihren langen Schleiern, treibt ganz langsam, fahl …
– Aus den fernen Wäldern tönen Hallalis und Tralalas.

Mehr als tausend Jahre schon zieht Ophelia
Wie ein weißes Nachtgespenst durch den schwarzen Fluss dahin;
Mehr als tausend Jahre schon raunt in süßem Wahn
Trauernd sie ein Liebeslied in den Abendwind.

Und der Wind küsst ihre Brüste, zaust die Blumenkrone,
Während ihre langen Schleier träges Wasser bauscht;
Gruselige Trauerweiden weinen in der Schulterzone,
Über ihrer hohen Stirn träumt gebeugt ein Rosenstrauch.

Seerosen seufzen bei ihr, und sind tief geknickt;
Und manchmal weckt sie, bei verschlafenen Erlen,
Ein Nest, das sich mit Flügelflattern regt:
– Geheimnisvoll fällt's Lied von goldnen Sternen.


II

Ophelia, so bleich! Und wie der Schnee so schön!
Ja du starbst, ein Kind, vom Flusslauf weggeschleppt!
– Weil Norwegens Winde, stürzend von den Höhn,
Dir von herber Freiheit leise was erzählt;

Nur weil dir so ein Hauch das lange Haar gezaust
Und fremdes Rauschen trug in den verträumten Geist;
Weil dein Herz dem Singen der Natur gelauscht,
Wo die Wälder klagen und die Nacht geseufzt;

Weil des Meeres Stimme, sein brüllendes Gekeuch,
Die Kindbrust dir zerschmettert, die menschlichste, so süß;
Weil morgens im April, ein schöner Ritter bleich,
Zu deinen Knien sich stumm und scherzhaft niederließ!

Welch Träumen, arme Irre, von Liebe! Freiheit! Himmel!
Du schmolzest für ihn hin wie Schnee, den Feuer taut,
Gewaltige Visionen erstickten deine Stimme
– Unendliches erschreckte deiner Augen Blau!


III

Und der Dichter sagt, dass, wenn die Sterne strahlen,
Kommst du nachts zu suchen die Blumen, die du brachst,
Und dass auf dem Wasser, in langen Schleiern schlafend,
Bleich wie eine große Lilie treibt Ophelia.


Der Ball der Gehenkten

            Am schwarzen Galgen, dem einarmig-lieben,
            Tanzen sie, tanzen die Paladine,
            Die magren, die dem Teufel dienen,
            Skelettierte Saladine.

Der gnädige Beelzebub zieht die Krawatte
Des Hampelmanns schwarz, der himmelhoch grient,
Und klatscht auf die Stirne mit seinem Schlappen,
Gavotten zu tanzen zum Weihnachtslied!

Geschockt sind die Männlein, verheddern die Ärmchen,
Wie schwärzliche Orgeln dröhnt offen die Brust,
Wo einstmals sich schmiegten ehrbare Dämchen,
Wird lang sich gestoßen in ekliger Lust.

Hurra, frohe Tänzer, kein Bauch stört beim Hampeln!
Macht Luftsprünge, groß ist das Schaugerüst!
Hopp! Kannst nicht mehr sagen, sind's Kämpfe, ist's Tanzen!
Der Teufel spielt Fiedel, wütend und wüst.

So hart sind die Fersen, was braucht's noch Sandalen!
Das Hemd ihrer Haut legten ab sie zumeist:
Der Rest geniert wenig, führt nicht zu Skandalen,
Der Schnee schenkt den Schädeln ein Mützchen so weiß:

Ein Rabe spielt Helmbusch auf rissigen Schädeln,
Ein Fleischfetzen zappelt am mageren Kinn:
Man denkt, dass hier Recken auf Schaukämpfen blödeln,
Kartonrüstung schlägt auf ein Pappmachéschild.

Der Nordwind, hurra! pfeift beim Ball der Skelette!
Tiefschwarz brüllt der Galgen, als Orgel von Stahl!
Darauf jaulen Wölfe im Wald violett:
Der Horizont himmlisch im Höllenrot strahlt …

Stört nicht dieser Hauptleute traurige Übung!
Sie ziehen, gerissen, mit zertrümmerter Hand
Durch's Rückgrat so bleich das Kränzlein der Liebe:
Dies hier ist kein Kloster, verblichener Stand!

Oh, seht nur, inmitten des Tanzes der Toten,
Springt hoch in das Himmelrot irr ein Skelett
Wie'n Pferd, das sich aufbäumt, wild und entschlossen,
Und spürt am Genick noch das Seil, stark und fest,

Die dürre Hand greift nach dem Schenkel, der knackend
Zerbirst mit 'nem Schrei, der nach Hohnlachen klingt,
Wie'n Gaukler zurück in die Schaubude wackelt,
Zurück zum Gesang es des Knochenballs schwingt.

            Am schwarzen Galgen, dem einarmig-lieben,
            Tanzen sie, tanzen die Paladine,
            Die magren, die dem Teufel dienen,
            Skelettierte Saladine.


Die Bestrafung des Tartüff

Es stichelt und stichelt sein Herz liebeswund
Unterm schwarzen Talar; froh im Handschuh die Hand
Eines Tags er spazierte, so schrecklich galant,
Vergilbt, – es floss Speichel aus zahnlosem Mund;

Eines Tags er spazierte, »Oremus«, brüllt laut
So'n Dreckskerl und schnappt sich brutal 's heilge Ohr,
Bewirft es mit furchtbaren Worten, empor
Reißt den keuschen Talar er von feuchtkalter Haut!

Die Strafe! … Die Kleidung ist knopflos nun ganz
Und es betet sein Herz den Rosenkranz lang
Vergebener Sünden, Sankt Tartüff wird tief bleich …

Jetzt beichtet er, betet und bittet, und seufzt!
Und der Kerl flüchtet glücklich mit Sack und Pack …
Bäh! Tartüff ist von oben bis unten ganz nackt!

_________________
Tartüff: sprichwörtlich gewordener Titelheld
einer Komödie von Molière um religiöse Heuchelei

Oremus: lateinisch für »Lasset uns beten!«

(E. B.)



Venus anadyomene

Wie aus 'nem Weißblechsarg erscheint ein Frauenkopf,
Die braunen Haare dick pomadisiert,
Aus alter Badewanne, träge, dumpf, es tropft,
Die Defizite sind nur mäßig renoviert.

Dann – feist und grau – der Hals, weit klaffen Schulterblätter,
Der kurze Rücken hebt sich, beugt sich wieder vor;
Dann schwingen Lendenwülste sich wie zum Flug empor;
Das Fett unter der Haut erscheint wie flachgeplättet;

Das Rückgrat ist leicht rot, vom Ganzen schwelt ein Duft
Befremdend fürchterlich; doch man bemerkt mit Lust
Die Einzelheiten dort, die nur die Lupe findet …

Und CLARA VENUS ist den Lenden eingraviert;
– Der ganze Leib bewegt sich, spannt den breiten Hintern
Und scheußlich schön erscheint am After ein Geschwür.

______________________
Venus anadyomene: die »schaumgeborene Venus«
entsteigt hier nicht dem schäumenden Ozean der
griechisch-römischen Mythologie, sondern einem
ordinären Schaumbad.

CLARA VENUS: die lateinische »helle, klare Venus«
könnte auch auf den gebräuchlichen weiblichen
Vornamen Clara anspielen.

(E. B.)



Erster Abend

Sie war schon fast völlig entkleidet
Und der Baumriesen schamlose Schar
Schlug Blätter gegen die Scheiben
Aus Bosheit, ganz nah, ganz nah.

Sie hockte im riesigen Sessel,
Die Hände gefaltet, halb-nackt.
Auf den Dielen mit haltlosen Fesseln
Hüpften die Füßchen, die weißen, im Takt.

Ich schaute mit wächserner Blässe,
Wie'n Lichtstrahl, sorglos, huschhusch,
Flatterte über ihr Lächeln
Und ihre Brust – eine Fliege im Busch.

Ich küsste die schmalen Knöchel.
Da lachte sie süß und brutal.
Es trillerte hell bis zum Röcheln
Ihres Lachens froher Kristall.

Schnell zog sie dann ihre Füßchen
Unter das Hemd: »So, hier ist Schluss!«
Die erste Keckheit begrüßend,
Straft's Lächeln schuldbewusst!

Mit jämmerlich zitternden Lippen
Küsste ich zärtlich ihr Aug:
Ihr Köpfchen warf sie zurücke,
Manierierte: »Was ihr euch erlaubt! …

Mein Herr, auf ein-zwei Worte …«
Da gab ich voll Glut ihrer Brust
Einen Kuss; ihr Lachen, es kollert,
Ein Lachen von wonniger Lust …

Sie war schon fast völlig entkleidet
Und der Baumriesen schamlose Schar
Schlug Blätter gegen die Scheiben
Aus Bosheit, ganz nah, ganz nah.


Roman

I

Man nimmt vieles leicht, wenn man 17 ist.
– Der Abend ist schön, keine Limo, kein Pils,
Keine schrillen Cafés, wo's Spotlight blitzt!
– Unter grünenden Linden flanierst du ganz still.

Gut duften die Linden beim Abendgeläut!
Es sinken die Lider, so süß ist die Luft;
Voller Lärm ist der Wind, – die Stadt ist nicht weit, –
Mit duftendem Wein und Biergeruch …

II

Und da erblickst du 'nen ganz kleinen Fetzen
Dunklen Azurs, vom Zweiglein umfasst,
Vom Sternlein bestickt, das mit süßem Entsetzen
Dahinschmelzen muss, ganz klein und ganz blass …

Juninacht! 17 Jahr! – Du musst einen kippen.
Was dir in den Kopf steigt, das ist nur der Sekt …
Du faselst; und spürst einen Kuss auf den Lippen.
Er zuckt lange nach wie ein kleines Insekt …

III

Das irre Herz robinsoniert durch Romane,
– Bis, im Licht einer fahlen Laterne,
Ein Fräulein vorbeigeht mit luftigem Charme,
Vom Feldwebelkragen des Vaters verbrämt …

Obwohl sie dich unfassbar kindisch findet,
Dreht sie sich mitten im Trippelschritt
Der Stiefelchen – impulsiv und flink …
– Auf deinen Lippen erstirbt jedes Lied …

IV

Du bist so verliebt. Belegt bis August.
Verliebt. – Sie verlacht all deine Sonette.
Deine Freunde hau'n ab, du bist out, schiebst Frust.
– Eines Abends schreibt dir die Umworbne was Nettes … !

– Heut Abend … – Du bist wieder dort, wo's blitzt,
Bestellst dir 'ne Limo oder ein Pils …
– Man nimmt vieles leicht, wenn man 17 ist,
Unter grünenden Linden flaniert man ganz still.

29. September 1870


Das Böse

Angesichts der roten Pfützen, die der Kugelhagel spritzt,
Der tagelang ins unbegrenzte Blau des Himmels knallt;
In Scharlach oder Grün, anbei ein König witzelt,
Stürzen Bataillone massenhaft in Feuerwalzen;

Angesichts der Grausamkeit, die 100.000 Menschen
Zu qualmenden Haufen zermalmt mit aller Kraft;
Im Sommer, im Winter, – Gefallene! – in dir, Natur, du Schöne,
O du, die diese Menschen als Heilige erschaffen! … –

Ist da etwa ein Gott, der über Altartücher lacht,
Über Damast und Weihrauch und große goldne Schälchen;
Der bei dem Geschunkel der Hosiannas schnarcht,

Und der erwacht, wenn Mütter angsterfüllt sich quälen,
Weinend unter ihren alten schwarzen Häubchen,
Wenn sie ihm, sich schneuzend, ein großes Soustück reichen!


Sensation

Par les soirs bleus d'été, j'irai dans les sentiers,
Picoté par les blés, fouler l'herbe menue:
Rêveur, j'en sentirai la fraîcheur à mes pieds.
Je laisserai le vent baigner ma tête nue.

Je ne parlerai pas, je ne penserai rien:
Mais l'amour infini me montera das l'âme,
Et j'irai loin, bien loin, comme une bohémien,
Par la Nature, – heureux comme avec une femme.

Mars 1870.


Ophélie

I

Sur l'onde calme et noir où dorment les étoiles
La blanche Ophélia flotte comme un grand lys,
Flotte très lentement, couchée en ses longs voiles…
– On entend dans les bois lointains des hallalis.

Voici plus de mille ans que la triste Ophélie
Passe, fantôme blanc, sur le long fleuve noir;
Voici plus de mille ans que sa douce folie
Murmure sa romance à la brise du soir.

Le vent baise ses seins et déploie en corolle
Ses grands voiles bercés mollement par les eaux;
Les saules frissonants pleurent sur son épaule,
Sur son grand front rêveur s'inclinent les roseaux.

Le nénuphars froissés soupirent autour d'elle;
Elle éveille parfois, dans un aune qui dort,
Quelque nid, d'où s'échappe un petit frisson d'aile :
– Un chant mystérieux tombe des astres d'or.


II

Ô pâle Ophélia! belle comme la neige!
Oui tu mourus, enfant, par un fleuve emporté!
– C'est que les vents tombant des grands monts de Norwège
T'avaient parlé tout bas de l'âpre liberté;

C'est qu'un souffle, tordant ta grande chevelure,
À ton esprit rêveur portait d'étranges bruits;
Que ton cœur écoutait le chant de la Nature
Dans les plaintes de l'arbre et les soupirs des nuits;

C'est que la voix des mers folles, immense râle,
Brisait ton sein d'enfant, trop humain et trop doux;
C'est qu'un matin d'avril, un beau cavalier pâle,
Un pauvre fou, s'assit muet à tes genoux!

Ciel! Amour! Liberté! Quel rêve, ô pauvre Folle!
Tu te fondais à lui comme une neige au feu :
Tes grandes visions étranglaient ta parole
– Et l'Infini terrible effara ton œil bleu!


III

– Et le Poéte dit qu'aux rayons des étoiles
Tu viens chercher, la nuit, les fleurs que tu cueillis,
Et qu'il a vu sur l'eau, couchée en ses longs voiles,
La blanche Ophélia flotter, comme un grand lys.


Bal des pendus

            Au gibet noir, manchot aimable,
            Dansent, dansent les paladins,
            Les maigres paladins du diable,
            Les squelettes de Saladins.

Messire Belzébuth tire par la cravate
Ses petits pantins noirs grimaçant sur le ciel,
Et, leur claquant au front un revers de savate,
Les fait danser, danser aux sons d'un vieux Noël!

Et les pantins choqués enlacent leurs bras grêles:
Comme des orgues noirs, les poitrines à jour
Que serraient autrefois les gentes damoiselles,
Se heurtent longuement dans un hideux amour.

Hurrah! Les gais danseurs, qui n'avez plus de panse!
On peut cabrioler, les tréteaux sont si longs!
Hop! qu'on ne sache plus si c'est bataille ou danse!
Belzébuth enragé racle ses violons!

ô durs talons, jamais on n'use sa sandale!
Presque tous ont quitté la chemise de peau:
Le reste est peu gênant et se voit sans scandale.
Sur les crânes, la neige applique un blanc chapeau:

Le corbeau fait panache à ces têtes fêlées,
Un morceau de chair tremble à leur maigre menton:
On dirait, tournoyant dans les sombres mêlées,
Des preux, raides, heurtant armures de carton.

Hurrah! La bise siffle au grand bal des squelettes!
Le gibet noir mugit comme un orgue de fer!
Les loups vont répondant des forêts violettes:
À l'horizon, le ciel est d'un rouge d'enfer…

Holà, secouez-moi ces eapitans funèbres
Qui défilent, sournois, de leurs gros doigts cassés
Un chapelet d'amour sur leurs pâles vertèbres:
Ce n'est pas un moustier ici, les trépassés!

Oh! voilà qu'au milieu de la danse macabre
Bondit dans le ciel rouge un grand squelette fou
Emporté par l'élan, comme un cheval se cabre:
Et, se sentant encor la corde raide au cou,

Crispe ses petits doigts sur son fémur qui craque
Avec des cris pareils à des ricanements,
Et, comme un baladin rentre dans la baraque,
Rebondit dans le bal au chant des ossements.

            Au gibet noir, manchot aimable,
            Dansent, dansent les paladins,
            Les maigres paladins du diable,
            Les squelettes de Saladins.


Le Châtiment de Tartufe

Tisonnant, tisonnant son cœur amoureux sous
Sa chaste robe noire, heureux, la main gantée,
Un jour qu'il s'en allait, effroyablement doux,
Jaune, bavant la foi de sa bouche édentée,

Un jour qu'il s'en allait, «Oremus,» – un Méchant
Le prit rudement par son oreille benoîte
Et lui jeta des mots affreux, en arrachant
Sa chaste robe noire autour de sa peau moite!

Châtiment!… Ses habits étaient déboutonnés,
Et le long chapelet des péchés pardonnes
S'égrenant dans son cœur, Saint Tartufe était pâle!…

Donc, il se confessait, priait, avec un râle!
L'homme se contenta d'emporter ses rabats…
– Peuh! Tartufe était nu du haut jusques en bas!


Vénus anadyomène

Come d'un cercueil vert en fer blanc, une tête
De femme à cheveux bruns fortement pommadés
D'une vieille baignoire émerge, lente et bête,
Avec des déficits assez mal ravaudés;

Puis le col gras et gris, les larges omoplates
Qui saillent; le dos court qui rentre et qui ressort;
Puis les rondeurs des reins semblent prendre l'essor;
La graisse sous la peau paraît en feuilles plates;

L'échine est un peu rouge, et le tout sent un goût
Horrible étrangement; on remarque surtout
Des singularités qu'il faut voir á la loupe…

Les reins portent deux mots gravés : CLARA VENUS;
– Et tout ce corps remue et tend sa large croupe
Belle hideusement d'un ulcère à l'anus.


Première soirée

– Elle était fort déshabillée
Et de grands arbres indiscrets
Aux vitres jetaient leur feuillée
Malinement, tout près, tout près.

Assise sur ma grande chaise,
Mi-nue, elle joignait les mains.
Sur le plancher frissonnaient d'aise
Ses petits pieds si fins, si fins.

– Je regardai, couleur de cire,
Un petit rayon buissonnier
Papillonner dans son sourire
Et sur son sein, – mouche au rosier.

– Je baisai ses fines chevilles.
Elle eut un doux rire brutal
Qui s'égrenait en claires trilles,
Un joli rire de cristal.

Les petits pieds sous la chemise
Se sauvèrent: «Veux-tu finir!»
– La première audace permise,
Le rire feignait de punir!

– Pauvrets palpitants sous ma lèvre,
Je baisai doucement ses yeux:
– Elle jeta sa tête mièvre
Eu arrière: «Oh! c'est encor mieux!…

Monsieur, j'ai deux mots à te dire…»
– Je lui jetai le reste au sein
Dans un baiser, qui la fit rire
D'un bon rire qui voulait bien…

– Elle était fort déshabillée
Et de grands arbres indiscrets
Aux vitres jetaient leur feuillée
Malinement, tout près, tout près.


Roman

I

On n'est pas sérieux, quand on a dix-sept ans.
– Un beau soir, foin des bocks et de la limonade,
Des cafés tapageurs aux lustres éclatants!
– On va sous les tilleuls verts de la promenade.

Les tilleuls sentent bon dans les bons soirs de juin!
L'air est parfois si doux, qu'on ferme la paupière;
Le vent chargé de bruits, – la ville n'est pas loin, –
A des parfums de vigne et des parfums de bière…

II

– Voilà qu'on aperçoit un tout petit chiffon
D'azur sombre, encadré d'une petite branche,
Piqué d'une mauvaise étoile, qui se fond
Avec de doux frissons, petite et toute blanche…

Nuit de juin! Dix-sept ans! – On se laisse griser.
La sève est du Champagne et vous monte à la tête.
On divague; on se sent aux lèvres un baiser
Qui palpite là, comme une petite bête…

III

Le cœur fou Robinsonne à travers les romans,
– Lorsque, dans la clarté d'un pâle réverbère,
Passe une demoiselle aux petits airs charmants,
Sous l'ombre du faux col effrayant de son père…

Et, comme elle vous trouve immensément naïf,
Tout en faisant trotter ses petites bottines,
Elle se tourne, alerte et d'un mouvement vif…
– Sur vos lèvres alors meurent les cavatines…

IV

Vous êtes amoureux. Loué jusqu'au mois d'août.
Vous êtes amoureux. – Vos sonnets La font rire.
Tous vos amis s'en vont, vous êtes mauvais goût.
– Puis l'adorée, un soir, a daigné vous écrire…!

– Ce soir-là,… – vous rentrez aux cafés éclatants,
Vous demandez des bocks ou de la limonade…
– On n'est pas sérieux, quand on a dix-sept ans
Et qu'on a des tilleuls verts sur la promenade.

29 septembre 1870.


Le Mal

Tandis que les crachats rouges de la mitraille
Sifflent tout le jour par l'infini du ciel bleu;
Qu'écarlates ou verts a, près du Roi qui les raille,
Croulent les bataillons en masse dans le feu;

Tandis qu'une folie épouvantable, broie
Et fait de cent milliers d'hommes un tas fumant;
– Pauvres morts! dans l'été, dans l'herbe, dans ta joie,
Nature! ô toi qui fis ces hommes saintement!… –

– Il est un Dieu, qui rit aux nappes damassées
Des autels, à l'encens, aux grands calices d'or;
Qui dans le bercement des hosannah s'endort,

Et se réveille, quand des mères, ramassées
Dans l'angoisse, et pleurant sous leur vieux bonnet noir
Lui donnent un gros sou lié dans leur mouchoir!


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