[E. Deroy: Baudelaire (1844)]

Charles Baudelaire (1821 – 1867)

Für eine Passantin

Mir fiel ein Schluchzen in der dumpfen Straße auf.
Groß, schlank, in tiefer Trauer, in erhabnem Schmerz
Geht ein Weib vorbei. Ihr feines Händchen fährt
Zum geknöpften Rock, der Saum hebt sich hinauf;

Zeigt edel und gelenkig, ein Statuettenbein.
Aus ihren Augen saug' ich, wie ein kranker Wurm,
Den fahlen Himmel und den Keim des Sturms,
Infektiöse Süße und Lust, die tötet, ein.

Ein Blitzstrahl … in der Nacht! – Du fliehnde Schöne,
Ich habe mein Geschick in deinem Blick erkannt.
Ob wir uns vor dem Jenseits wiedersehn?

Woanders, weit von hier! viel später! nur dich sehn!
Weiß nicht, wohin du fliehst, ich bin dir unbekannt.
O du, die ich geliebt! O du, die mich verstand!


Das Spiel

In verblichnen Sesseln: alte Kurtisanen,
Bleich, gemalte Brauen, die Augen: zart, verfalln,
Doch verspielt, kokett, von dürren Ohren fallen
Mit klirrenden Geräuschen Steine und Metall;

Um die grünen Tische: Gesichter ohne Lippen,
Lippen ohne Färbung, Kiefer ohne Zahn,
Ein infernales Fieber macht ihre Finger zittern,
Wenn in leeren Täschchen, am Brustbein kramt die Hand;

Unter verdreckten Decken: Reihen fahler Lüster
Und große Lampenaugen werfen ihren Schein
Auf die düstren Stimmen höchst illustrer Dichter,
Die zu vergeuden kamen ihren blutgen Schweiß;

Dies ist das schwarze Bild, das ein Träumen nächtlich
Meinen scharfen Augen hellsichtig gezeigt.
Mich selber sah ich auch im stillen Kammereckchen,
Die Arme aufgestützt, kühl, stumm und voller Neid,

Voll Neid auf dieser Herren zähe Ambitionen,
Auf dieser alten Huren Begräbnisfröhlichkeit,
Und alle taten wichtig, mich und niemand schonend:
Mit alten Ehren Männer, mit Schönheit jedes Weib!

Mein Herz grämte der Neid auf manchen armen Mann,
Der in den offnen Abgrund voll Eifer stürzte sich,
Und der, mit heißem Blut, bevorzugte im Ganzen
Das Leiden vor dem Tod, die Hölle vor dem Nichts!


* * *

Ich vergesse es nie, in der Nähe der Stadt,
Unser Häuschen so weiß, wo man Ruhe noch hat;
Die Pomona aus Gips und die Venus schon alt,
Sie verbergen verschämt im Gebüsch die Gestalt,
Auch den sonnigen Abend, wenn gleißendes Licht
An den Scheiben der Fenster in Garben sich bricht,
Wenn ein riesiges Auge vom Himmel erschaut,
Wie beim Essen wir sitzen, so schweigsam und traut,
Das wie Kerzenschein sich gewaltig ergießt
Übers Tischtuch so schlicht und im Vorhang zerfließt.


Der Wein des Einsamen

Der seltsame Blick einer reizenden Frau,
Der über uns schweift wie ein Strahl, wellend, weiß,
Wie Luna ihn schickt auf den wogenden Teich,
In den ihre lässige Schönheit sie taucht;

Die letzten paar Taler in spielender Hand;
Die lüsternen Küsse der dürren Adeline;
Die nervenden Klänge zärtlicher Musik,
Dem Klagelaut menschlichen Leides verwandt,

Dies alles wiegt, o tiefe Flasche, nicht auf
Den kräftigen Balsam, den fruchtbar dein Bauch
Für's durstige Herz frommen Dichters verwahrt;

In dem Hoffnung, Jugend, auch Leben zu finden, –
Und Hochmut, dies Schatzkästlein all des Gesindels,
Das uns großen Siegern und Göttern gleich macht!


Die Blutfontäne

Manchmal kommt's mir so vor, als ob Blut mir entfließt,
Sich in rhythmischen Seufzern als Springquell ergießt,
Und ich höre recht gut, wie sich's murmelnd verströmt,
Doch die Wunde zu finden, ist mir nicht vergönnt.

An den Bordsteinen lang durch die Stadtstraßen rinnt's
Und wie Inseln die Katzenkopfpflaster umschwimmt's,
Und es mildert den Durst jeder Kreatur,
Und es färbt allenthalben tiefrot die Natur.

Und ich bat starke Weine unzählige Mal,
Einen Tag nur zu bannen, was stets mich erschrickt,
Doch der Wein schärft die Ohren, macht klarer den Blick!

Und ich sucht' in der Liebe den rettenden Schlaf,
Doch ist Liebe für mich nur ein Nagelbrett,
All die Mädchen zu tränken, die grausam kokett!


Die Liebe und der Schädel

                Alte Schlussvignette

Die Liebe nahm im Schädel
     Der Menschheit Platz,
Dort thront das lose Mädel,
     Hat seinen Spaß,

Lässt Seifenblasen steigen
     Hoch in die Luft,
Als wollt' sie Welten einen
     In Äthers Kluft.

Ein Ball von zarter Helle
     Steigt schwungvoll auf,
Zerplatzt, haucht fein die Seele
     Als goldnes Träumen aus.

Dem Schädel wird es bald zuviel,
     Er fleht und seufzt:
»Dies wilde, lächerliche Spiel,
     Wann ist's vorbei?

Was dein Mund aus krudem Sinn
     Bläst in die Luft,
Das, Mörderin, ist mein Gehirn,
     Mein Fleisch und Blut.«


Die Verleugnung des Heiligen Petrus

Was tut Herrgott nur mit der lästernden Flut,
Die brave Seraphen tag-täglich erreicht?
Wie ein Tyrann säuft er Wein, frisst das Fleisch,
Süß schläft er im Rauschen blasphemischer Wut.

Der Märtyrer Seufzer, Gefolterter Pein
Sind sicher berauschender als Symphonien,
Doch's Blut, das für ihn, diesen Lüstling, verrinnt,
Den Himmel zu sättigen hat's nie gereicht! –

Ach Jesus! am Ölberg, gedenke des Hains!
Wo du einfältig betetest auf deinen Knien
Zu Ihm, der im Himmel der Nägel gegrient,
Die Schergen dir trieben durch's lebende Fleisch,

Als deine Göttlichkeit alle bespien:
Das Gardegesindel und's Küchengezücht,
Als du spitze Dornen im Schädel gefühlt,
In dem du so unglaublich menschlich gesinnt;

Als dir dein Leib, den die Schwerkraft bezwingt,
Die Arme verlängerte, die weit gespreizt,
Als Blut deine Stirn färbte, rinnender Schweiß,
Und du als Zielscheibe vor allen hingst,

Fieln dir da die Tage ein, schön, voller Glück,
Als alte Verheißung erfüllen du kamst,
Du rittest auf einer Eselin sanft,
Auf Wegen, von Blüten und Zweigen geschmückt. –

Gewiss, gern verließ ich die Welt, die so schlecht,
Dass die Tat sich als Schwester des Traum nicht bewährt;
Griff ich nur zum Schwert, um zu sterben durch's Schwert!
Sankt Petrus hat Jesus verleugnet … zurecht!


Abel und Kain

I

Stamm des Abel, schlaf, iss, trinke;
Gott sich lächelnd zu dir neigt.

Stamm des Kain, im Schlamm versinke
Bis der Tod sich gnädig zeigt.

Stamm des Abel, deine Spenden
Kitzeln Engeln 's Nasenbein.

Stamm des Kain, kennt denn ein Ende
Deine Qual und deine Pein?

Stamm des Abel, schau die Weiden,
Wo dein Vieh so prall und rund.

Stamm des Kain, dein Eingeweide
Knurrt hungrig wie ein alter Hund.

Stamm des Abel, wärm den Bauch dir
An deiner Herdstatt, patriarchal.

Stamm des Kain, im Höhlenschlauch hier
Zittre vor Kälte, armer Schakal!

Stamm des Abel, hüte, mehre
Gold und deine Kinderschar!

Stamm des Kain, dein Herz entbehre,
Sei des eignen Hungers Wart.

Stamm des Abel, wächst und mehrst dich,
Wie's die Wanzen tun im Wald!

Stamm des Kain, ja, du bewährst dich,
Schützt du die Sippschaft vor der Gewalt.


II

Ach, Stamm des Abel, deine Reste
Faulen, wo die Sonne brennt!

Stamm des Kain, doch deine Werke
Sind damit noch nicht am End';

Stamm des Abel, im Getümmel
Hat der Spieß dein Fleisch durchbohrt!

Stamm des Kain, fahr auf zum Himmel,
Und zur Erde stürze Gott!


Die Satans-Litaneien

O du, der klügste und schönste der Engel,
Verachteter Gott, vom Schicksal bedrängter,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

O Fürst im Exil, dem man Unrecht getan,
Erhebst dich stets stärker, wenn du übermannt,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Du, der alles weiß, König niederster Dinge,
Heilst all jene Ängste, die Menschen bezwingen,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Du, der nur aus Liebe, den Hauch des Paradieses
Leprösen und all den Verfluchten gewiesen,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Du, der mit der Tötung, die du einst verführtest,
Die Hoffnung gezeugt hast, diese reizende Irre!

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Der Verurteilten schenkt, diesen Blick ruhig-stolz,
Der's Volk rings verdammt, herab von Schafotts,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Du weißt, wo im Boden, im neidischen Eck
Der Herrgott die wertvollsten Steine versteckt,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Du, des scharfes Auge weiß um Arsenale,
Wo abgedeckt schlummert das Volk der Metalle,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Du, des breite Hand den Abgrund verbirgt
Des Dachrands, an dem leis ein Schlafwandler irrt,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Machst biegsam die alten Knochen, o Wunder!
Wenn Pferde zertrampeln den späten Betrunknen,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Den Menschen zu trösten, der schwach ist und frevelt,
Lehrst du ihn zu mischen Salpeter und Schwefel,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Drückst's Mal in die Stirne, du feiner Komplize,
Des Krösus, des schnöden, der herzlos sich brüstet,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Der's Mädchenherz und ihre Augen stets lockte
Mit Liebe zur Plage, zum Kult der Klamotten,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Du Stab des Verbannten, du Licht des Erfinders,
Den Gehenkte, Verschwörer als Beichtvater finden,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

Ziehvater jener, die, in schwarzem Zorne,
Aus irdischem Eden Gottvater geworfen,

O Satan, erbarme dich doch meiner Not!

                                   Gebet

Ruhm und Ehre dir, Satan, im Himmel,
Wo hoch du geherrscht, auch im tiefen Gewimmel
Der Hölle, wo du, Besiegter, sinnst tief!
Lass einst meine Seele, beim Baum der Erkenntnis,
Zur Stunde sich ausruhn, wenn er über dir weit
Als grünender Tempel die Zweige neu spreizt!


À une passante

La rue assourdissante autour de moi hurlait.
Longue, mince, en grand deuil, douleur majestueuse,
Une femme passa, d'une main fastueuse
Soulevant, balançant le feston et l'ourlet;

Agile et noble, avec sa jambe de statue.
Moi, je buvais, crispé comme un extravagant,
Dans son œil, ciel livide où germe l'ouragan,
La douceur qui fascine et le plaisir qui tue.

Un éclair… puis la nuit! – Fugitive beauté
Dont le regard m'a fait soudainement renaître,
Ne te verrai-je plus que dans l'éternité?

Ailleurs, bien loin d'ici! trop tard! jamais peut-être!
Car j'ignore où tu fuis, tu ne sais où je vais,
Ô toi que j'eusse aimée, ô toi qui le savais!


Le Jeu

Dans des fauteuils fanés des courtisanes vieilles.
Pâles, le sourcil peint, l'œil câlin et fatal,
Minaudant, et faisant de leurs maigres oreilles
Tomber un cliquetis de pierre et de métal;

Autour des verts tapis des visages sans lèvre,
Des lèvres sans couleur, des mâchoires sans dent,
Et des doigts convulsés d'une infernale fièvre,
Fouillant la poche vide ou le sein palpitant;

Sous de sales plafonds un rang de pâles lustres
Et d'énormes quinquets projetant leurs lueurs
Sur des fronts ténébreux de poètes illustres
Qui viennent gaspiller leurs sanglantes sueurs;

Voilà le noir tableau qu'en un rêve nocturne
Je vis se dérouler sous mon œil clairvoyant.
Moi-même, dans un coin de l'antre taciturne,
Je me vis accoudé, froid, muet, enviant,

Enviant de ces gens la passion tenace,
De ces vieilles putains la funèbre gaieté,
Et tous gaillardement trafiquant à ma face,
L'un de son vieil honneur, l'autre de sa beauté!

Et mon cœur s'effraya d'envier maint pauvre homme
Courant avec ferveur à l'abîme béant,
Et qui, soûl de son sang, préférerait en somme
La douleur à la mort et l'enfer au néant!


* * *

Je n'ai pas oublié, voisine de la ville,
Notre blanche maison, petite mais tranquille;
Sa Pomone de plâtre et sa vieille Vénus
Dans uns bosquet chétif cachant leurs membres nus,
Et le soleil, le soir, ruisselante et superbe
Qui, derrière la vitre où se brisait sa gerbe,
Semblait, grand œil ouvert dans le ciel curieux,
Contempler nos dîners longs et silencieux,
Répandant largement ses beaux reflets de cierge
Sur la nappe frugale et les rideaux de serge.


Le Vin du solitaire

Le regard singulier d'une femme galante
Qui se glisse vers nous comme le rayon blanc
Que la lune onduleuse envoie au lac tremblant,
Quand elle y veut baigner sa beauté nonchalante;

Le dernier sac d'écus dans les doigts d'un joueur;
Un baiser libertin de la maigre Adeline;
Les sons d'une musique énervante et câline,
Semblable au cri lointain de l'humaine douleur,

Tout cela ne vaut pas, ô bouteille profonde,
Les baumes pénétrants que ta panse féconde
Garde au cœur altéré du poëte pieux;

Tu lui verses l'espoir, la jeunesse et la vie,
– Et l'orgueil, ce trésor de toute gueuserie,
Qui nous rend triomphants et semblables aux Dieux!


La Fontaine de sang

II me semble parfois que mon sang coule à flots,
Ainsi qu'une fontaine aux rhythmiques sanglots.
Je l'entends bien qui coule avec un long murmure,
Mais je me tâte en vain pour trouver la blessure.

À travers la cité, comme dans un champ clos,
II s'en va, transformant les pavés en îlots.
Désaltérant la soif de chaque créature.
Et partout colorant en rouge la nature.

J'ai demandé souvent à des vins captieux
D'endormir pour un jour la terreur qui me mine;
Le vin rend l'œil plus clair et l'oreille plus fine!

J'ai cherché dans l'amour un sommeil oublieux;
Mais l'amour n'est pour moi qu'un matelas d'aiguilles
Fait pour donner à boire à ces cruelles filles!


L'Amour et le Crâne

          Vieux cul-de-lampe

L'Amour est assis sur le crâne
     De l'Humanité,
Et sur ce trône le profane,
     Au rire effronté,

Souffle gaiement des bulles rondes
     Qui montent dans l'air,
Comme pour rejoindre les mondes
     Au fond de l'éther.

Le globe lumineux et frêle
     Prend un grand essor,
Créve et crache son âme grêle
     Comme un songe d'or.

J'entends le crâne à chaque bulle
     Prier et gémir:
– «De jeu féroce et ridicule,
     Quand doit-il finir?

Car ce que ta bouche cruelle
     Èparpille en l'air,
Monstre assassinn, c'est ma cervelle,
     Mon sang et ma chair!»


Le Reniement de saint Pierre

Qu'est-ce que Dieu fait donc de ce flot d'anathèmes
Qui monte tous les jours vers ses chers Séraphins?
Comme un tyran gorgé de viande et de vins,
II s'endort au doux bruit de nos affreux blasphèmes.

Les sanglots des martyrs et des suppliciés
Sont une symphonie enivrante sans doute,
Puisque, malgré le sang que leur volupté coûte,
Les cieux ne s'en sont point encore rassasiés!

– Ah ! Jésus, souviens-toi du Jardin des Olives!
Dans ta simplicité tu priais à genoux
Celui qui dans son ciel riait au bruit des clous
Que d'ignobles bourreaux plantaient dans tes chairs vives,

Lorsque tu vis cracher sur ta divinité
La crapule du corps de garde et des cuisines,
Et lorsque tu sentis s'enfoncer les épines
Dans ton crâne où vivait l'immense Humanité;

Quand de ton corps brisé la pesanteur horrible
Allongeait tes deux bras distendus, que ton sang
Et ta sueur coulaient de ton front pâlissant,
Quand tu fus devant tous posé comme une cible,

Rêvais-tu de ces jours si brillants et si beaux
Où tu vins pour remplir l'éternelle promesse,
Où tu foulais, monté sur une douce ânesse,
Des chemins tout jonchés de fleurs et de rameaux,

Où, le cœur tout gonflé d'espoir et de vaillance,
Tu fouettais tous ces vils marchands à tour de bras,
Où tu fus maître enfin ? Le remords n'a-t-il pas
Pénétré dans ton flanc plus avant que la lance ?

– Certes, je sortirai, quant à moi, satisfait
D'un monde où l'action n'est pas la sœur du rêve;
Puisse-je user du glaive et périr par le glaive!
Saint Pierre a renié Jésus… il a bien fait!


Abel et Caïn

I

Race d'Abel, dors, bois et mange;
Dieu te sourit complaisamment.

Race de Caïn, dans la fange
Rampe et meurs misérablement.

Race d'Abel, ton sacrifice
Flatte le nez du Séraphin!

Race de Caïn, ton supplice
Aura-t-il jamais une fin?

Race d'Abel, vois tes semailles
Et ton bétail venir à bien;

Race de Caïn, tes entrailles
Hurlent la faim comme un vieux chien.

Race d'Abel, chauffe ton ventre
À ton foyer patriarcal;

Race de Caïn, dans ton antre
Tremble de froid, pauvre chacal!

Race d'Abel, aime et pullule!
Ton or fait aussi des petits.

Race de Caïn, cœur qui brûle,
Prends garde à ces grands appétits.

Race d'Abel, tu croîs et broutes
Comme les punaises des bois!

Race de Caïn, sur les routes
Traîne ta famille aux abois.


II

Ah! race d'Abel, ta charogne
Engraissera le sol fumant!

Race de Caïn, ta besogne
N'est pas faite suffisamment;

Race d'Abel, voici ta honte:
Le fer est vaincu par l'épieu!

Race de Caïn, au ciel monte,
Et sur la terre jette Dieu!


Les Litanies de Satan

Ô toi, le plus savant et le plus beau des Anges,
Dieu trahi par le sort et privé de louanges,

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

Ô Prince de l'exil, à qui l'on a fait tort,
Et qui, vaincu, toujours te redresses plus fort,

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

Toi qui sais tout, grand roi des choses souterraines,
Guérisseur familier des angoisses humaines,

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

Toi qui, même aux lépreux, aux parias maudits,
Enseignes par l'amour le goût du Paradis,

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

Ô toi qui de la Mort, ta vieille et forte amante,
lîngendras l'Espérance, – une folle charmante!

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

Toi qui fais au proscrit ce regard calme et haut
Qui damne tout un peuple autour d'un échafaud,

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

Toi qui sais en quels coins des terres envieuses
Le Dieu jaloux cacha les pierres précieuses,

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

Toi dont l'œil clair connaît les profonds arsenaux
Où dort enseveli le peuple des métaux,

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

Toi dont la large main cache les précipices
Au somnambule errant au bord des édifices,

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

Toi qui poses ta marque, ô complice subtil,
Sur le front du Crésus impitoyable et vil,

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

Toi qui mets dans les yeux et dans le cœur des filles
Le culte de la plaie et l'amour des guenilles,

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

Bâton des exilés, lampe des inventeurs,
Confesseur des pendus et des conspirateurs,

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

Père adoptif de ceux qu'en sa noire colère
Du paradis terrestre a chassés Dieu le Père,

Ô Satan, prends pitié de ma longue misère!

                                   Priére
Gloire et louange à toi, Satan, dans les hauteurs
Du Ciel, où tu régnas, et dans les profondeurs
De l'Enfer, où, vaincu, tu rêves en silence!
Fais que mon âme un jour, sous l'Arbre de Science,
Près de toi se repose, à l'heure où sur ton front
Comme un Temple nouveau ses rameaux s'épandront!


<<Illeguan

Für eine Passantin
À une passante
 
Das Spiel
Le Jeu
 
Ich vergesse es nie …
Je n'ai pas oublié…
 
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Le Vin du solitaire
 
Die Blutfontäne
La Fontaine de sang
 
Die Liebe und der Schädel
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Abel et Caïn
 
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Charles Baudelaire (4)