Flötenklang!
Stille dann!
Vogels Pracht,
Tag und Nacht;
Nachtigall
Tief im Tal,
Die Lerche hoch
Am Himmel frohlockt, –
Seid freudig gegrüßt in diesem Jahr.
Knäblein klein,
Voll Freude sei;
Mägdelein,
Süß und fein,
Hahn, der kräht,
Du machst mit;
Kinderlärm
Hört jeder gern,
Seid freudig gegrüßt in diesem Jahr.
Kleines Lamm,
Komm heran;
Leck beglückt
Mein weiß Genick;
Fühl, wie ich streich
Dein Fell so weich;
Auch's zart Gesicht,
Wehr's Küsschen nicht;
So freudig wir grüßen in diesem Jahr.
Ach, Sperling, so lieb,
Unter Blättern, so grün,
Sieht dich eine Blüte
So froh und pfeilflink,
Sucht nach deiner Wiege,
Ganz nah meiner Brust.
Rotkehlchen, so hübsch!
Unter Blättern, so grün,
Hört dich eine Blüte,
So froh, wenn du schluchzst.
Rotkehlchen, so hübsch,
Ganz nah meiner Brust.
Kleines Lamm, wer schuf dich,
Kennst du den, der schuf dich?
Gab dir Leben, Futter auch
Durch die Au'n an Baches Lauf;
Gab dir Kleidung voller Freud,
Wollig-weich ein helles Kleid;
Gab dir'n Stimmchen zart und klar,
Dass die Täler jubeln gar,
Kleines Lamm, wer schuf dich,
Kennst du den, der schuf dich?
Kleines Lamm, ich sag dir's;
Kleines Lamm, ich sag dir's:
Man ruft Ihn an mit deinem Nam',
Denn Er nennt selber sich ein Lamm;
Er ist so sanft, Er ist so lind,
Er wurde selbst ein kleines Kind.
Mich als Kind und dich als Lamm
Ruft man an in Seinem Nam',
Kleines Lamm, Gott schütz dich!
Kleines Lamm, Gott schütz dich!
»Vater, Vater, wo läufst du denn hin?
Ach, laufe doch nicht so schnell!
Sprich, Vater, sprich zu deinem Kind,
Sonst werde ich verlorengehn.«
Die Nacht war so dunkel, kein Vater mehr da,
Das Kindchen war feucht vom Tau;
Das Kind, es weinte, tief war der Morast,
Und rasch der Dunst verraucht.
Im einsamen Sumpf ging der Junge verloren.
Alleine, vom Irrlicht geführt,
Begann er zu weinen, doch Gott, stets gewogen,
Erschien als sein Vater, weiß gegürtet.
Er küsste das Kind, und nahm's bei der Hand,
Und hat es zur Mutter gebracht,
Die bleich war vor Sorge, im einsamen Tal
Weinend suchte den kleinen Knab.
Beim Tod meiner Mutter war ich noch sehr jung
Und Vater verkaufte mich, eh meine Zung
Noch »Wäh! Wäh! Wäh! Wäh!« zu schreien gewusst,
Jetzt kehr ich den Schornstein und schlafe im Ruß.
Da war klein Tom Dacre, gelockt wie ein Lamm,
Der schrie, als sein Haar sie schorn; doch ich sprach: »Mann,
Tom, lass sie machen, denn, ist dein Kopf kahl,
Kann Ruß nicht verdrecken dein hellblondes Haar.«
Da wurde er still, und in der Nacht genau,
Als Tom eingeschlafen war, hatt er 'nen Traum! –
Dass Tausende Feger, Dick, Joe, Ned und Jack,
Warn allesamt in schwarze Särge gelegt.
Mit leuchtendem Schlüssel kam ein Engel vorbei,
Der schloss all die Särge auf, ließ alle frei;
Den Rasen hinunter, sie sprangen und lachten,
Sie wuschen im Fluss sich, in der Sonne sie strahlten.
Ohne Taschen zu schleppen, ganz nackt und ganz weiß
Flogen sie in die Wolken, im Wind wild und frei;
Zu Tom sprach der Engel, bist du lieb und gut,
Dann wird Gott dein Vater, hast immer genug.
Wir standen im Dunkeln auf, auch Tom war erwacht,
Mit Taschen und Bürsten zur Arbeit ging's rasch.
War der Morgen auch kalt, schien Tom froh und warm:
Wo jeder die Pflicht erfüllt, droht nicht ein Harm.
Um Gnade, Mitleid, Liebe, Frieden
Bitten alle Gequälten hienieden,
Erweisen solcher Tugend meist
Ihre tiefste Dankbarkeit.
Durch Gnade, Mitleid, Liebe, Frieden
Stimmen wir Gottvater mild;
Zu Gnade, Mitleid, Liebe, Frieden
Sind sorgend Mann und Kind gewillt.
Aus Menschenherz die Gnade fließt,
Mitleid zeigt menschliches Gesicht,
Den Menschen Liebe göttlich zeigt
Und Frieden ist sein schönstes Kleid.
Aus jedem Land, in jeder Zeit
Verzweifelt fleht der Mensch hienieden,
Fleht, dass die Welt sich göttlich zeigt:
Um Gnade, Mitleid, Liebe, Frieden.
Gut kann's Humane jeder leiden,
Ob Türken, Juden oder Heiden.
Wo Gnade, Liebe, Mitleid hausen,
Dort bleibt auch Gott nicht lange aus.
Sound the flute!
Now it's mute;
Birds delight
Day and night;
Nightingale
In the dale,
Lark in the sky,
Merrily
Merrily merrily, to welcome in the year.
Little boy
Full of joy;
Little girl
Sweet and small;
Cock does crow,
So do you;
Merry voice,
Infant noise,
Merrily, merrily, to welcome in the year.
Little lamb
Here I am;
Come and lick
My white neck.
Let me pull
Your soft wool,
Let me kiss
Your soft face;
Merrily, merrily, we welcome in the year.
Merry, merry sparrow,
Under leaves so green,
A happy blossom
Sees you, swift as arrow,
Seek your cradle narrow
Near my bosom.
Pretty, pretty robin,
Under leaves so green,
A happy blossom
Hears you sobbing, sobbing,
Pretty, pretty robin,
Near my bosom.
Little Lamb, who made thee,
Dost thou know who made thee,
Gave thee life, and bid thee feed
By the stream and o'er the mead;
Gave thee clothing of delight,
Softest clothing, wolly, bright;
Gave thee such a tender voice,
Making all the vales rejoice?
Little Lamb, who made thee?
Dost thou know who made thee?
Little Lamb, I'll tell thee;
Little Lamb, I'll tell thee:
He is called by thy name,
For He calls Himself a Lamb
He is meek, and He is mild,
He became a little child.
I a child, and thou a lamb,
We are called by His name.
Little Lamb, God bless thee!
Little Lamb, God bless thee!
»Father, father, where are you going?
Oh, do not walk so fast!
Speak, father, speak to your little boy,
Or else I shall be lost.«
The night was dark, no father was there,
The child was wet with dew;
The mire was deep, and the child did weep,
And away the vapour flew.
The little boy lost in the lonely fen,
Led by the wandering light,
Began to cry, but God ever nigh
Appeared like his father in white.
He kissed the child and by the hand led,
And to his mother brought,
Who in sorrow pale through the lonely dale
Her little boy weeping sought.
When my mother died I was very young,
And my father sold me while yet my tongue
Could scarcely cry 'weep 'weep, 'weep 'weep!
So your chimneys I sweep, and in soot I sleep.
There's little Tom Dacre, who cried when his head,
That curled like a lamb's back, was shaved; so I said,
»Hush Tom, never mind it, for when your head's bare,
You know that the soot cannot spoil your white hair.«
And so he was quiet, and that very night,
As Tom was asleeping he had such a sight –
That thousands of sweepers, Dick, Joe, Ned, and Jack,
Were all of them locked up in coffins of black;
And by came an angel, who had a bright key,
And he opened the coffins and set them all free;
Then down a green plain leaping, laughing they run,
And wash in a river and shine in the sun.
Then naked and white, all their bags left behind,
They rise upon clouds and sport in the wind.
And the angel told Tom, if he'd be a good boy,
He'd have God for his father and never want joy.
And so Tom awoke, and we rose in the dark,
And got with our bags and our brushes to work.
Though the morning was cold, Tom was happy and warm;
So if all do their duty, they need not fear harm.
To mercy, pity, peace and love
All pray in their distress;
And to these virtues of delight
Return their thankfulness.
For mercy, pity, peace and love
Is God our father dear;
And mercy, pity, peace and love
Is man, his child and care.
For mercy has a human heart;
Pity, a human face;
And love, the human form divine;
And peace, the human dress.
Then every man of every clime
That prays in his distress,
Prays to the human form divine –
Love, mercy, pity, peace.
And all must love the human form
In heathen, Turk or Jew.
Where mercy, love and pity dwell
There God is dwelling too.